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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition)
Autoren: Stefan Casta
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mit Pflanzen darin. Ein aufgeregt bellender Hund steht im Heck. Neben dem Hund flattert eine große weiße Fahne mit einem grünen Kreis. An Bord bewegen sich Menschen. Sie ziehen an verschiedenen Tauen, um das Segel in die richtige Position zu bringen. Dann wird es von Wind erfüllt, und das Floß gewinnt an Fahrt. Die Menschen versammeln sich im Heck. Sie heben die Arme und winken der Kamera am Ufer zu.
     
    Die Weißvögel folgen dem Floß, bis es nur noch ein kleiner Punkt ist. Da wenden sie plötzlich und fliegen laut klagend wieder auf die Küste zu.
     
    Da verändert sich das Bild. Es wird ganz hell. Dann zuckt ein langer Riss über die helle Fläche, und alles wird schwarz.

Nachwort des Hänflings
    Eigentlich habe ich nicht besonders viel hinzuzufügen. Manches in dieser Geschichte bleibt auch für mich ein Mysterium. Aber einiges kann ich vielleicht klären. Ich blieb zurück, als die anderen davonsegelten. Das Ganze war sehr dramatisch. Es gelang ihnen, in den Vorratskeller zu kommen, von dort rannten sie durch den Tunnel zum Strand. Dort lag das Floß und wartete auf sie. Alles war sorgfältig geplant. Die Tiere waren bereits umgezogen. Ja, Judit hatte sogar die beiden überlebenden Pflanzen ausgegraben. Sie blieben die ganze Nacht im Tunnel. Als es hell wurde, brachten sie die letzten Sachen an Bord und segelten davon. Meine Schwester und ich hätten natürlich mit dabei sein sollen. Nun kam es anders. Aber vielleicht war es meine Schwester, die uns andere gerettet hat. Die Schwarzen blieben kurz stehen. Das gab uns einen kleinen, aber lebenswichtigen Vorsprung. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto überzeugter bin ich, dass sie nur dank Vendela rechtzeitig in den Tunnel gelangt sind. Ich selbst beschloss also, nicht an Bord zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich im Einzelnen erklären kann, warum. Irgendetwas sagte mir, ich solle bleiben. Es war wie eine starke innere Stimme. Natürlich trug auch das Wissen, dass Vendela nicht mitkommen würde, dazu bei. Ohne sie wollte ich nicht fahren. »Ich kümmere mich um die Kamera und die Filme«, rief ich den anderen zu. Judit vertraute mir auch ihr Tagebuch an.
     
    Abschließend möchte ich auch berichten, dass inzwischen etwas stabilere Verhältnisse herrschen. Wir haben neue Methoden gefunden, um zu überleben. Die Stadt ist nie wieder aufgebaut worden. Aber unter ihr ist eine neue entstanden, fast wie das Spiegelbild der alten. Dort leben wir jetzt in einem umfassenden System aus Tunneln, Kanälen, unterirdischen Mietshäusern, Fabriken, künstlichen Parks und endlosen Einkaufszentren. Fast wie Ratten, muss ich manchmal denken.
     
    PS
    Immer noch weiß niemand, was mit Judit Kaspersson, David Beckham, Gabriel Göthlin, Dinah Montgomery und den anderen geschehen ist. Aber inzwischen wehen an mehreren Orten auf dem Globus weiße Fahnen mit dem grünen Kreis darauf. Vielleicht ist das der Anfang von etwas Neuem, trotz allem?

Über Stefan Casta
    Stefan Casta wurde 1949 in Vadstena, Schweden, geboren. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er zunächst als Reporter und Produzent beim Radio und Fernsehen. 2002 erhielt er für sein bisheriges Gesamtwerk den Astrid-Lindgren-Preis.

Impressum
    Erschienen bei FISCHER E-Books
    Die schwedische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel: ›Den Gröna Cirkeln‹ bei Bokförlaget Opal AB , Bromma
    Copyright © 2010 by Stefan Casta
    Für die deutschsprachige Ausgabe:
    © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014
    Die Auszüge aus den Gedichten von Gunnar Ekelöf wurde übersetzt von Klaus-Jürgen Liedtke.
    Covergestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, Kim Becker, unter Verwendung eines Fotos von © Jens Carsten Rosemann/Getty Images
    Für die Gedichte: © Gunnar Ekelöf – förmedlat genom ALIS
     
    Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
    Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
    ISBN 978-3-7336-0023-5



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