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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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doch genau, warum ich hier bin, Ethan. Nur weil du mit mir ausgegangen bist, hat sich an unserer Abmachung doch nichts geändert, oder?“
    „Hat es dir heute nicht gefallen?“
    „Darum geht es doch gar nicht! Meine Eltern haben die Überreichung des Golden Slipper im Fernsehen verfolgt und uns zusammen gesehen. Jetzt zieht meine Mutter den voreiligen Schluss, dass wir füreinander geschaffen wären.“
    Er lächelte amüsiert. „Vielleicht sind wir das ja.“
    „Mach dich nicht darüber lustig!“, rief sie aus. „Ich muss das jetzt wieder hinbiegen. Zu Thanksgiving trifft sich immer die ganze Familie im Haus meiner Eltern, und man wird mich mit Fragen bestürmen …“
    „Kein Problem“, sagte er entschieden. „Ich werde dich begleiten. Deine Mutter hat mich doch eingeladen, oder?“
    Voller Panik machte Daisy einen letzten Versuch. „Du weißt nicht, worauf du dich einlässt, Ethan. Wir sind eine sehr große Familie, und weil ich noch nie einen Mann mit nach Hause gebracht habe – Carl hat sich immer gedrückt –, wird man dich ganz genau begutachten und ins Kreuzverhör nehmen.“
    „Das schreckt mich nicht, Daisy“, meinte Ethan gelassen. „Ich bin auch neugierig auf sie.“
    Resigniert begriff Daisy, dass er entschlossen war mitzukommen, und gab sich geschlagen. Sie konnte nur hoffen, dass er ihre Familie nicht zu schrecklich finden würde.
    In der Woche bis Thanksgiving stellte Ethan ihr viele Fragen zu ihren Geschwistern, deren Partnern und Kindern und gab sich viel Mühe, sich all die Namen zu merken. Besonders beeindruckte sie sein Interesse an Joshua, Violets autistischem Sohn. Sie versuchte, ihm zu erklären, dass Joshua Probleme hatte, eine Beziehung zu Menschen aufzunehmen, stattdessen aber auf Zahlen fixiert war und ständig irgendetwas zählte. Es war wichtig, ihn einfach so zu akzeptieren und ihm nicht das Gefühl zu geben, merkwürdig zu sein. Ethan schien das zu verstehen.
    Dennoch war für Daisy das bevorstehende Familientreffen ein Albtraum. Ihre Bauchschmerzen wuchsen, je näher es rückte. Sie und Ethan stammten aus so unterschiedlichen Welten, dass die Kluft unüberbrückbar schien.
    Ethan wiederum spürte natürlich, wie angespannt Daisy wegen des bevorstehenden Besuchs bei ihrer Familie war. Allmählich begriff er, dass sie nicht glaubte, er könne in ihre Welt passen. Dass er ihr bewiesen hatten, wie gut sie sich in seiner zurechtfand, hatte nur eine Hälfte des Problems gelöst. Denn Daisy hatte sich nur ihrer Familie zuliebe auf den Deal mit ihm eingelassen, und nicht, weil sie es selbst gewollt hatte. Ethan begann zu verstehen, dass er die Akzeptanz dieser Familie gewinnen musste, die ihr so viel bedeutete, um Daisy endgültig alle Zweifel an ihrer Beziehung zu nehmen.
    Für ihn eine völlig neue Situation. Zu seinen eigenen Eltern hatte er schon seit seiner Kindheit ein eher distanziertes Verhältnis. Zwar hatte er sie gern, aber jeder lebte sein eigenes Leben.
    Für Daisy war es dagegen ungeheuer wichtig, wie er auf ihre Familie und ihre Familie auf ihn reagierte. Ihren Vater hatte er ja schon kennengelernt und war auf Anhieb gut mit ihm klargekommen. Aber da hatte man natürlich nur über Geld und nicht über Persönliches gesprochen.
    Ethan wusste nur, dass er diese Schlacht unbedingt erfolgreich schlagen musste. Daisy war es wert, dass er um sie kämpfte.

15. KAPITEL
    Thanksgiving zog Ethan Jeans an, weil Daisy ihm gesagt hatte, ihre Brüder würden auch zwanglos gekleidet sein. Sie nahmen Daisys Kleinwagen, weil Daisy seinen BMW zu auffällig fand, und Ethan alles zu tun bereit war, damit sie sich entspannte.
    Als er ihr das sagte, lächelte sie kläglich. „Ich bin so aufgeregt, weil ich möchte, dass sie dich mögen.“
    Aufmunternd drückte er ihre Hand. „Das will ich auch.“
    Was Daisy eine gewisse Last vom Herzen nahm. Dennoch hing so viel von diesem ersten Zusammentreffen mit ihrer Familie ab.
    Sie parkte ihr Auto in einer Parallelstraße. Ethan blickte sich neugierig um. „Welches Haus?“
    Es war eine freundliche Siedlung aus lauter normalen Ziegelhäusern mit ordentlichen, gepflegten Gärten. Natürlich Lichtjahre von Ethans Luxuswelt entfernt, aber Daisy hatte nicht vor, sich dafür zu schämen. Hier waren ihre Wurzeln, und hierher würde sie zurückkehren, wenn Ethan sie nicht so akzeptieren konnte, wie sie war.
    „Unser Haus liegt am Ende einer Sackgasse, und die Kinder werden jetzt draußen Straßen-Kricket spielen. Deshalb möchte ich nicht, dass
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