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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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festzustellen, dass diese lediglich sämtliche Register zog, um sich bei einem Mann einzuschmeicheln. Allerdings war es nicht irgendein Mann. Als Daisy ihn erkannte, bekam sie sofort wieder Herzklopfen.
    Ethan Cartwright, das Finanzgenie, das durch unnachahmliches Geschick die reichsten Bürger Australiens vor den negativen Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise bewahrt hatte.
    Daisy blieb unmittelbar hinter Lynda stehen und beobachtete ihn, bestürmt von bitteren Gefühlen … Zorn, Groll und Feindseligkeit angesichts der schrecklichen Ungerechtigkeit einer Welt, in der die Reichen immer reicher, die Armen dagegen immer ärmer wurden. Und in der Menschen wie ihre Eltern in einer Schuldenfalle endeten, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Dieser Mann stand mehr als irgendein anderer stellvertretend für diese grausame Realität.
    Sie kannte ihn aus Zeitungsberichten und von den Fotos in der Presse, doch die Entdeckung, wie umwerfend gut er leibhaftig aussah, verschärfte noch den Aufruhr ihrer Gefühle. Dichtes, gewelltes schwarzes Haar, faszinierende grüne Augen, markante Züge, die auf Anhieb sympathisch wirkten, dazu eine athletische Figur, die der elegante, maßgeschneiderte Anzug imposant zur Geltung brachte – es war einfach unfair! Der Mann hatte wirklich alles! Daisy verübelte es ihm doppelt, dass er eine so unverkennbar erotische Wirkung auf sie ausübte.
    Zu Daisys Beunruhigung sah er sie plötzlich über Lyndas Schulter hinweg durchdringend an. Hatte er ihren feindseligen Blick gespürt? Fragend zog er die perfekt geschwungenen dunklen Brauen hoch, während seine unglaublich grünen Augen bestrebt schienen, ihre geheimsten Gedanken zu ergründen.
    Lynda, die seine mangelnde Aufmerksamkeit bemerkte, drehte sich ärgerlich um. Kaum hatte sie erkannt, dass es sich bei dem unerwünschten Störenfried nur um eine Angestellte handelte, gab sie sich keine Mühe, höflichen Schein zu wahren. Ihre stahlblauen Augen blitzten Daisy ungehalten an. „Was suchen Sie hier, Dee-Dee?“
    „Nichts, Miss Twiggley“, antwortete Daisy so selbstbewusst wie möglich. „Ich dachte nur, Sie hätten mich gerufen und bräuchten meine Hilfe.“
    Lynda schnalzte gereizt. „Jetzt nicht. Und stehen Sie nicht hier herum. Ich bin sicher, Sie haben Sinnvolleres zu tun.“
    „Ja, natürlich. Verzeihen Sie die Störung. Und entschuldigen Sie mich.“
    Daisy wollte sich schon zurückziehen, als sich Ethan einmischte. „Warten Sie!“ Er machte einen Schritt auf sie zu und ließ lächelnd makellos weiße Zähne blitzen. „Wir kennen uns noch nicht“, sagte er jetzt, wobei seine Stimme genauso sexy klang, wie der Mann aussah. „Denn an eine Dee-Dee würde ich mich ganz bestimmt erinnern. So ein ungewöhnlicher Name. Seien Sie doch so nett und stellen Sie uns einander vor, Lynda.“
    „Das sind ihre Initialen, nicht ihr Name.“ Lyndas perlendes Lachen verursachte Daisy eine Gänsehaut. Sie hasste die herablassende Art ihrer Chefin. Wenn sie diesen Job und das damit verbundene Gehalt nicht so nötig brauchen würde, hätte sie bereits an dem Tag gekündigt, als Lynda ihr erklärt hatte, sie könne unmöglich eine persönliche Assistentin namens Daisy um sich haben, weil sie bei dem Namen stets an eine Kuh dächte. Nein, Dee-Dee klang da viel vornehmer.
    „Das ist nur meine Assistentin, Ethan“, fügte Lynda Twiggley nun geringschätzig hinzu. „Niemand, den Sie kennen müssten.“
    Diese snobistische Bemerkung kam bei ihm offensichtlich nicht gut an. „Aber im Gegenteil, sollte ich einmal geschäftlich mit Ihnen zu tun haben, ist Ihre Assistentin vermutlich meine erste Ansprechpartnerin“, widersprach er mit einem unmissverständlich harten Funkeln in den grünen Augen.
    „Na, also gut“, gab Lynda sich geschlagen, weil sie wohl spürte, dass er sonst keine Ruhe geben würde. „Ethan Cartwright, Daisy Donohue.“
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr Cartwright“, sagte Daisy pflichtschuldig und bestrebt, so schnell wie möglich wieder in der Menge unterzutauchen.
    Ethan aber, der ihre Fluchtgedanken zu ahnen schien, machte sich ganz offensichtlich einen Spaß daraus, sie aufzuhalten. „Das Vergnügen ist vermutlich mehr auf meiner Seite“, erwiderte er übertrieben charmant, als wolle er sich über sie lustig machen.
    Natürlich! Der große Zampano, der sich dazu herablässt, mit der kleinen grauen Maus zu flirten! dachte Daisy wütend, während sie ihm höflich die Hand schüttelte. Bei der Berührung durchzuckte es
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