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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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Ethan nicht kannte als einziges Kind eingefleischter Akademiker, die alles streng nach Vorschrift erledigten. Ethan aber hatte auf Anhieb begriffen, dass er von Mickey Bourke viel lernen konnte.
    „Und was den Sport betrifft“, hatte Mickey damals gespielt resigniert hinzugefügt, „ergebe ich mich in mein Schicksal, Ethan. Du kannst ein Spiel wie kein anderer lesen und ahnst die Züge in unglaublicher Weise voraus. Mir ist klar, dass der Trainer immer dich zum Kapitän der Kricket- und der Rugby-Mannschaft berufen wird, egal, wie gut ich auf dem Platz bin. Wenn ich klug bin, gewinne ich dich als Freund und halte mich an deiner Seite, um an deinem Ruhm teilzuhaben.“
    Mickeys Ehrlichkeit, gepaart mit seiner realistischen Einschätzung der Lage und der sehr pragmatischen Beurteilung, wie er aus seiner Schulzeit den größtmöglichen Gewinn für sich ziehen könnte, hatten Ethan schwer beeindruckt. Und so wurden er und Mickey ein eingeschworenes Team, und ihre enge Freundschaft überdauerte die Jahre, obwohl sie karrieremäßig völlig unterschiedliche Wege einschlugen.
    Privat allerdings waren sie beide noch Junggesellen, wenngleich aus recht verschiedenen Gründen. „Es gibt viel zu viele hübsche Hasen, um sich auf nur einen festzulegen“, lautete Mickeys ungenierte Einstellung. Ethan dagegen war schon seit Langem zu der zynischen Schlussfolgerung gelangt, dass alle begehrenswerten Frauen verwöhnte Prinzessinnen waren, die alles nach ihrem Kopf haben wollten und in der Regel Sex im Tausch einsetzten, um zu bekommen, was sie wollten. Eine Erfahrung, die er gerade erst wieder bei einer Frau schmerzlich bestätigt gefunden hatte, von der er dummerweise überzeugt gewesen war, dass sie anders sei.
    Im Großen und Ganzen war er immer bereit gewesen, dieses Spiel mitzuspielen, denn welcher Mann wollte keinen Sex? Und vom Bett einmal abgesehen, zogen beide Seiten noch andere Vorteile daraus. Es schmeichelte seinem männlichen Ego, mit der einen oder anderen Society-Schönheit in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, ebenso wie die Frauen ganz wild darauf waren, einen der begehrtesten Milliardäre Sydneys der Liste ihrer Eroberungen hinzuzufügen.
    Man durfte nur nicht den Fehler machen, zu viel zu erwarten. Ethan jedenfalls hatte es empfindlich auf den Boden der Wirklichkeit zurückgeholt, als er zufällig mitbekommen hatte, wie sich Serena einer Freundin gegenüber triumphierend mit ihrem tollen „Fang“ brüstete. Ja, es wäre ein gewaltiger Fehler gewesen, sie zu heiraten, und Ethan hasste es, Fehler zu machen. Er konnte es sich immer noch nicht verzeihen, sich derart in ihrem Charakter geirrt zu haben.
    Ethan erwartete zumindest Ehrlichkeit in einer Beziehung. Wahrhaftigkeit. Er wollte so, wie er war, erkannt und geschätzt werden. Er wünschte sich von einer Frau die gleiche verständnisvolle Kameradschaft, wie er sie bei Mickey fand. Was vermutlich unmöglich war, weil Frauen eben anders tickten als Männer. Aber wenn er wenigstens eine fände, die ihm nicht das Gefühl gab, nur als Beute in einer eher einseitigen Jagd umgarnt zu werden!
    Sofort kam ihm Daisy Donohue in den Sinn. Schade, dass sie heute nicht als Gast hier war. Sie hatte wirklich sein Interesse geweckt. Eine spitze Zunge, die ganz bestimmt nicht den Verdacht wecken konnte, ihn „umgarnen“ zu wollten. Nein, der kleine braune Spatz sprühte förmlich Funken, was Ethan überraschend sexy gefunden hatte. Eine niedliche, hübsch gerundete Figur kam dazu. Er hatte noch nie begriffen, was Mickey an diesen spindeldürren Models fand. Was für eine Wirkung dagegen, als Daisy ihm den kleinen, knackigen Hintern zugewandt hatte und mit anmutigem Hüftschwung davongegangen war! Ein sehr sexy Hintern.
    Ethan lächelte unwillkürlich. Er mochte wetten, dass Daisy Donohue auch wunderschönes Haar hatte, wenn sie es offen und nicht hochgesteckt trug. Einen Moment lang malte Ethan sich aus, wie er die Haarnadeln herauszog und die Finger durch ihr seidiges braunes Haar gleiten ließ und dabei zusah, wie in ihren samtbraunen Augen die Leidenschaft erwachte. Das würde ihm gefallen.
    Als er die gut gelaunte Gästeschar erreichte, die sich wie stets um Mickey versammelt hatte, suchte er den Blick des Freundes und nickte zum Ausgang des Festzeltes. Ohne auf Mickey zu warten, ging Ethan so betont zielstrebig weiter, dass keiner es gewagt hätte, ihn zu belästigen. Kaum dass er draußen war, holte Mickey ihn ein.
    „Hab gesehen, wie die Twiggley versucht hat,
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