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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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sie heiß, und als er ihre Hand eine Spur länger als nötig hielt, begehrte Daisy unwillkürlich gegen das Gefühl auf, er wolle ihr seinen Willen aufzwingen.
    „Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, Mr Cartwright, aber ich werde woanders gebraucht“, sagte sie energisch und riss sich vom Blick seiner sündhaft attraktiven grünen Augen los, um ihrer Chefin diensteifrig zuzunicken. Lynda Twiggley kochte innerlich bestimmt schon, weil man sie in ihrer wichtigen Unterhaltung mit Ethan Cartwright gestört hatte.
    Letzterer besaß zumindest genügend Feingefühl, um zu erkennen, dass Daisy seinetwegen Ärger bekommen könnte, wenn er sie noch länger aufhielt, und ließ ihre Hand los … ohne allerdings aufzuhören, sie anzulächeln, als gefiele ihm, was er sah. Warum, konnte Daisy nicht begreifen, denn das Festzelt war voller hinreißend schöner Frauen, die sich nur zu gern in seiner Aufmerksamkeit gesonnt hätten. Sie dagegen hatte braunes Haar, braune Augen und war wie stets schlicht und unauffällig gekleidet, um nur ja nichts von dem Scheinwerferlicht auf sich zu ziehen, in dem ihre Chefin so gern stand.
    „Wenn Sie eine Minute Zeit haben, wetten Sie auf Midas Magic“, gab Ethan ihr noch zum Abschied mit auf den Weg.
    Gutes Geld auf ein Pferd zu setzen! Das käme ihr nie im Leben in den Sinn! In ihrer Empörung vergaß Daisy alle Zurückhaltung. „Ist das der beste finanzielle Rat, den Sie auf Lager haben?“, entgegnete sie voller Verachtung für seinesgleichen.
    Sogar sein Lachen war atemberaubend sexy. „Nein, aber es ist ein guter Tipp“, antwortete er. „Ich habe ihn diese Woche bei der Jährlingsauktion auf fachmännischen Rat hin erstanden, und er besitzt die Abstammung und die Form, um im großen Rennen zu siegen.“
    „Ich spiele nicht“, entgegnete Daisy kühl, bevor sie der Höflichkeit halber hinzufügte: „Aber ich wünsche Ihnen viel Glück, Mr Cartwright.“ Dann wandte sie sich ab und beeilte sich zu verschwinden.
    „Das ganze Leben ist ein Spiel, Daisy“, rief er ihr fröhlich nach.
    Nein, jedenfalls nicht für sie, und sie verbot sich, diese Bemerkung auch nur zur Kenntnis zu nehmen, indem sie sich noch einmal zu ihm umblickte.
    All diese Leute hatten Geld wie Heu. Nachdem Daisy jetzt drei Monate für Lynda Twiggley arbeitete, deren PR-Agentur Events für Prominente der Top-Kategorie organisierte, erstaunte und empörte es Daisy immer wieder, wie viel diese Menschen dafür ausgaben, nur um sich zu amüsieren. Die vorweihnachtlichen Partys waren irrwitzig gewesen. Silvester wurde standesgemäß auf einer privaten Luxusyacht mit einem Logenplatz für das berühmte Feuerwerk im Sydney Harbour gefeiert. Und jetzt hatte sich jeder, der auf sich zählte, an der Gold Coast von Queensland zum jährlichen Magic-Millions-Karneval eingefunden, dem ersten großen Pferderennen der Saison.
    Es hatte zu Beginn der Woche mit der Jährlingsauktion begonnen, der größten Verkaufsauktion von Vollblütern in Australien. Zweifellos hatte Ethan Cartwright eine astronomische Summe für Midas Magic bezahlt und seinen erfolgreichen Zuschlag seitdem Tag für Tag feiern können. Denn es hatte bereits einen großen Ball und eine ganze Reihe von Cocktail-Partys gegeben, und am heutigen Tag sollte das alles noch einmal mit Preisgeldern von fast fünf Millionen Dollar gekrönt werden. Daisy hoffte insgeheim, dass sein Pferd als letztes einlaufen würde.
    Das Leben sollte kein Spiel sein. Manche Dinge sollten einem sicher sein. Zum Beispiel das Zuhause ihrer Eltern.
    Und wenn sie in diesem miesen Job ausharren musste, um dazu beizutragen, dann würde sie die Zähne zusammenbeißen und genau das tun, egal, wie bitter es war.
    Ethan hatte sich nicht besonders gut amüsiert. Nachdem es ihm gelungen war, einer Horde weiblicher Wesen zu entkommen, deren oberflächliches Geschnatter ihn langweilte, hatte Lynda Twiggley ihm aufgelauert, ganz erpicht darauf, ihn als Berater für ihre Geldanlagen zu gewinnen. Was sogar noch langweiliger und überdies geschmacklos war, denn Magic Millions sollte Spaß und nicht Arbeit machen. Die PR-Agentin hatte ihm gegenüber jedenfalls nicht ihr fachliches Talent ausgespielt – dazu war sie viel zu aufdringlich gewesen –, und ihr Verhalten gegenüber ihrer Assistentin konnte man einfach nur als unerträglich bezeichnen.
    Daisy Donohue … Also das war eine Frau, die ihn wirklich interessierte. Der kleine braune Spatz inmitten all der glamourösen Paradiesvögel, der das unterwürfige
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