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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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die Führung und beginnt bereits, das Feld hinter sich zu lassen. Jetzt ist er zwei Längen in Führung … drei … vier … den holt keiner mehr ein!“
    Das Geschrei des Kommentators tat ihr in den Ohren weh. Und im Herzen. Denn der Mann, der sowieso schon alles besaß, stand im Begriff, seinen unermesslichen Reichtum weiter zu vermehren, weil sein Pferd dieses Rennen gewinnen würde. Es war einfach nicht fair. Und es ärgerte sie noch mehr, dass er sie sogar eingeweiht hatte, aber sie hatte seinen Rat ignoriert, weil sie aus Prinzip nicht spielte. Überhaupt, wer hätte schon geglaubt, dass irgendein Pferd ein so todsicherer Tipp wäre?
    Lynda Twiggley zum Beispiel! Schuldbewusst sprang Daisy auf, als ihre Chefin aus einer Traube von Gästen auf sie zueilte und triumphierend einen Wettschein schwenkte. „Ich habe gewonnen!“, rief sie dabei. „Ist das nicht wundervoll? Zehntausend entzückende Dollars!“
    „Zehntausend?“, wiederholte Daisy fassungslos.
    „Ja! Ich hätte niemals eine derartige Summe auf ein Pferd gesetzt, wenn Ethan Cartwright es nicht empfohlen hätte“, gestand Lynda Twiggley verschwörerisch. „Was für ein kluger Mann! Er hat mir den Tag gerettet.“
    „Das freut mich für Sie, Miss Twiggley“, sagte Daisy höflich. Immerhin hatte es ihre Chefin in gute Laune versetzt, sodass sie vermutlich nicht mehr bei jeder Kleinigkeit auf ihrer Assistentin herumhacken würde.
    Lynda Twiggleys eisblaue Augen verengten sich berechnend. „Jetzt muss ich ihn nur noch dazu bringen, sich um mein Aktiendepot zu kümmern. Wenn ich ihn noch einmal zu einem kleinen Tête-à-Tête einfangen kann, stören Sie uns um nichts in der Welt, Dee-Dee. Benutzen Sie Ihren eigenen Verstand, um auftretende Probleme zu beseitigen. Dafür bezahle ich Sie schließlich.“
    „Ich werde nicht einmal in seine Nähe kommen“, versprach Daisy. Sie hätte es sowieso nicht ertragen, ihn triumphieren zu sehen. Allerdings war sie insgeheim überzeugt, dass ihre Chefin keine Chance hatte, ihn noch einmal einzufangen. Ethan Cartwright hatte die Tatsache, dass Daisy in sein letztes Gespräch mit Lynda Twiggley hineingeplatzt war, bewusst ausgenutzt, um eine Unterredung abzuschneiden, die ihm eindeutig lästig gewesen war. Nur so ließ sich erklären, warum er sich überhaupt um Daisy bemüht hatte, eine kleine Assistentin, die er normalerweise gar nicht wahrgenommen hätte.
    Sie wünschte nur, sie hätte ihn endlich aus ihren Gedanken verbannen können. All das, wofür er stand, machte sie wütend. Und zu allem Überfluss fühlte sie sich auch noch körperlich zu ihm hingezogen – was eigentlich nur verständlich war bei einem so attraktiven Mann. Aber Daisy nahm es ihm besonders übel, weil er Sehnsüchte in ihr weckte, die niemals Erfüllung finden konnten.
    „Für eine Tasse Kaffee könnte ich jetzt einen Mord begehen! Ich wünschte, man würde ihn endlich servieren.“
    Die vernehmliche Klage eines der Models – jeder Zoll ein VIP, nachdem sie zu den Auserwählten auf dem Laufsteg von „Victoria’s Secret“ zählte – veranlasste Daisy, sofort im Catering-Zelt nach der Ursache der Verzögerung zu forschen. Lynda Twiggley würde einen Anfall bekommen, sollte es einem ihrer kostbaren Gäste an irgendetwas fehlen. Schlechte PR. Und es war Daisys Aufgabe, dies zu verhindern.
    Es stellte sich heraus, dass die beiden eitlen Küchenchefs in einen heftigen Streit verwickelt waren und ihre gesamte Helferschar dabeistand und wie gelähmt zusah. Da die Catering-Firma ihr stattliches Honorar nicht fürs Nichtstun erhielt, zögerte Daisy nicht, geradewegs in die Schusslinie zu treten und die beiden Streithähne an ihre Pflichten zu erinnern.
    „Die Leute fragen nach Kaffee“, erklärte sie in einem selbstbewussten Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Und Sie sollten ihn längst servieren. VIP-Gäste warten nicht gern.“ Sobald Daisy sich der Aufmerksamkeit aller sicher sein konnte, fügte sie hinzu: „Sind die Pralinen und Petits Fours fertig? Sie möchten doch Ihren guten Ruf in diesen Kreisen nicht aufs Spiel setzen.“
    Einer der beiden hitzköpfigen Küchenchefs warf die Hände hoch und fuhr sein erstarrtes Team an: „Bewegt euch! Los, macht schon!“
    Zufrieden mit ihrem Erfolg kehrte Daisy ins VIP-Zelt zurück, um dem ungeduldigen Model zu versichern, dass der Kaffee auf dem Weg sei. Doch sie hielt inne, als sie Ethan Cartwright bei der Schönen stehen sah. Natürlich! Sie hatte ja gewusst, dass er nicht ernsthaft
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