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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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dich in die Klauen zu bekommen“, meinte er mitfühlend lächelnd. „Ich nehme an, sie zählt zu den Verwundeten, die einen Arzt suchen.“
    Ethan verzog das Gesicht. „Ich bin kein Arzt.“
    „Aber so etwas Ähnliches. Du sollst die Wunden heilen, die die Finanzkrise bei manchem geschlagen hat.“
    „Ich ziehe Klienten vor, die von vornherein meinem Rat vertraut haben.“
    „So wie ich.“ Mickey klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter, während sie sich langsam dem Sattelplatz näherten. „Habe nicht eine Sekunde an deinen Zahlenkünsten gezweifelt.“
    „Sie ist eine abscheuliche Frau“, sagte Ethan, in Gedanken immer noch bei seiner Begegnung mit Lynda Twiggley. „Hat ihre persönliche Assistentin wie den letzten Dreck behandelt.“
    „Hm … höre ich da eine gewisse Eingenommenheit für die Assistentin heraus?“
    Mickeys blaue Augen blitzten neckend. Er war heute nur darauf aus, Spaß zu haben, und wollte, dass auch Ethan sich amüsierte. Was mit Daisy Donohue natürlich unmöglich war. Denn abgesehen davon, dass sie gar nicht zur Verfügung stand, waren ihre feindseligen Blicke wohl kaum eine Ermutigung gewesen. Allerdings reizte es Ethan, den Grund dafür herauszufinden. Nichts war so belebend wie eine kleine Herausforderung.
    „Sie ist jedenfalls interessanter als deine Models“, parierte er deshalb die Frage seines Freundes.
    „Aha. Es ist auf alle Fälle ein gutes Zeichen, dass die lusttötende Erfahrung mit der durchtriebenen Serena offensichtlich verblasst ist. Also, was gedenkst du wegen dieser neuen interessanten Frau zu tun?“
    „Heute hat sie wohl keine Zeit, sich zu vergnügen“, erwiderte Ethan bedauernd. „Lynda Twiggley hat sie fest in ihrem bösen Blick.“
    „Kein Problem! Sag der Twiggley, dass du dich um ihre Finanzprobleme kümmerst, wenn sie ihre Assistentin für den Rest des Tages dir überlässt.“
    Einfach über Daisys Kopf hinweg? Ethan, der sich an ihren bemerkenswerten Stolz erinnerte, glaubte nicht, dass es bei ihr gut ankommen würde, wenn man über sie wie über eine Sklavin verfügte. Außerdem verspürte er genauso wenig wie Daisy große Lust, für Lynda Twiggley zu arbeiten. „Das ist keine Lösung, sondern Blödsinn“, wehrte er deshalb spöttisch ab.
    „Na, dir wird schon was einfallen“, entgegnete Mickey ungerührt. „Mein Motto lautet jedenfalls: Wenn dir eine Frau gefällt, dann mach dich an sie ran. Pack die Gelegenheit beim Schopf. Sie verflüchtigt sich schnell genug wieder.“
    Ethan verdrehte die Augen. „Manchmal solltest du vielleicht etwas genauer hinsehen, bevor du dich hineinstürzt. Bei den Pferden tust du es ja auch.“
    Mickey lachte. „Pferde sind ja auch unendlich viel lohnender als Frauen! Also, vergiss jetzt diese Assistentin und konzentriere dich auf Midas Magic, Ethan. Er bringt dir mehr ein für dein Geld.“ Endlich bei seinem Lieblingsthema angelangt, versorgte Mickey seinen Freund mit einer Kurzfassung der Biografie des Jockeys, den er jetzt gleich kennenlernen würde, gab einen Überblick über dessen zahllose Erfolge und sang eine Lobenshymne auf den besonderen Pferdeverstand des Mannes.
    Obwohl Ethan sich den Anschein gab, interessiert zuzuhören, lauschte er nur mit halbem Ohr, denn seine Gedanken schweiften immer wieder zu Daisy Donohue. Sie ließ ihn einfach nicht los, ja, weckte in ihm den ritterlichen Wunsch, sie aus Lynda Twiggleys Klauen zu retten und alles, was immer es auch sein mochte, für sie gutzumachen.
    Völlig absurd. Er kannte sie doch gar nicht.
    Aber sein Gefühl sagte ihm, dass sie es wert war, dass er sie näher kennenlernte, und er es vielleicht später bedauern würde, dem Interesse, das sie in ihm geweckt hatte, nicht nachgegangen zu sein.
    Pack die Gelegenheit beim Schopf. Die Frage war nur … wie?

2. KAPITEL
    Das Hauptrennen verschaffte Daisy eine kurze Verschnaufpause. Ein Großteil der Gäste war aus dem Festzelt geströmt, um zuzusehen, wie die Pferde in die Startboxen geführt wurden, und die anderen richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die großen Bildschirme. Solange dort das Rennen übertragen wurde, würde keiner wegen irgendwelcher Sonderwünsche Aufhebens machen.
    Daisy suchte sich also einen Stuhl und setzte sich, um ihre müden Füße auszuruhen. Der TV-Kommentator gab zu jedem Jährling eine Kurzinformation mit den wichtigsten Daten: Abstammung, Besitzer, Trainer und die Farben, die der Jockey trug. Gold und Schwarz für Midas Magic. Daisy lächelte bitter, als sie das
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