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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an
Autoren: Emma Darcy
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Dienstmädchen spielte, obwohl es insgeheim in ihm brodelte. Ein Westentaschenvulkan, der ihm so viel feindselige Energie entgegengeschleudert hatte, dass es ihn sofort reizte, sich auf eine Auseinandersetzung mit ihr einzulassen. Was natürlich angesichts der unfairen Voraussetzungen, dass er hier Gast und sie eine Angestellte war, nicht möglich gewesen war.
    Ich spiele nicht … Wenn sie sich derartig zurückhielt, sich jegliches Risiko verbot, musste sich ja ein ungeheurer Druck in ihr aufbauen. Ethan ertappte sich dabei, sich auszumalen, wie viel Spaß es machen würde, all ihre unterdrückte Leidenschaft zu entfesseln. Daisy Donohue war nicht oberflächlich. Und auch nicht langweilig, fügte Ethan insgeheim hinzu, als Lynda Twiggley erneut seine Aufmerksamkeit einforderte.
    „Wie ich bereits sagte, bevor Dee-Dee uns unterbrochen hat …“
    Dee-Dee … was für ein dümmlicher Name für eine Person, die so viel natürliche Würde ausstrahlte! Darüber hinaus zeugte er auch von mangelndem Respekt, wie überhaupt die herablassende Art, in der diese unglaublich arrogante Frau mit Daisy umgesprungen war. Ethan jedoch vertrat die feste Überzeugung, dass jeder Mensch es verdiente, mit Respekt behandelt zu werden, gleichgültig, welche Position er im Leben innehatte. Er fragte sich, warum Daisy sich das gefallen ließ, und rief sich im nächsten Moment ins Gedächtnis, dass sie es sich in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten sicher nicht erlauben konnte, ihren Job zu riskieren.
    Er gewährte Lynda Twiggley noch genau fünf Minuten, damit sie später nicht ihrer Assistentin vorwerfen würde, ein wichtiges geschäftliches Gespräch abgeschnitten zu haben, dann entschuldigte er sich mit den Worten: „Wissen Sie, Lynda, meine Klientenliste ist eigentlich schon sehr voll, aber wenn ich wieder im Büro bin, werde ich nachsehen, ob ich Sie noch irgendwo dazwischenschieben kann.“ Er wies mit dem Kopf auf seinen besten Freund, der angeregt mit einem der Topmodels plauderte. „Mickey Bourke hat gemeint, wir sollten vor dem großen Rennen noch mit dem Jockey sprechen, und es ist höchste Zeit, ihn daran zu erinnern.“
    „Oh!“ Lynda konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen, rang sich jedoch ein Lächeln ab. „Ich mache mich aber sofort auf und platziere eine Wette auf Midas Magic!“
    Das war ihm völlig schnuppe. Ethan wollte einfach nur weg von ihr. Sein Freund Mickey hatte ihn zu dieser Pferdegeschichte überredet, weil er meinte, etwas Abwechslung könne nicht schaden und nach der groben Enttäuschung mit seiner Exverlobten wieder Schwung in Ethans Privatleben bringen. Er solle sich etwas Spaß gönnen, hatte Mickey gemeint, vor allem, wenn er gerade solo unterwegs sei. Und laut seinem Freund gab es nichts Besseres als das Wahnsinnsgefühl, dabei zu sein, wenn das eigene Pferd ein großes Rennen gewann. Ethan stand dieses Erlebnis erst noch bevor, aber Mickey musste es eigentlich wissen, denn sein Vater war einer der erfolgreichsten Vollblut-Trainer Australiens.
    Mickey war in der Pferdewelt groß geworden. Schon in der Schule organisierte er Wetten für den Melbourne Cup, was natürlich streng verboten war, aber er kam immer ungeschoren davon. Er war bei den Mitschülern beliebt: klug, geistreich, charmant – ein Sonnyboy mit sonnengebleichtem Blondschopf und blitzenden blauen Augen. Und der geborene Sportler, groß gewachsen und athletisch, vielleicht die einzige Eigenschaft, die er und Ethan gemeinsam hatten.
    Alle mochten Mickey. Er war ein Kumpel, mit dem man immer Spaß hatte. Warum er sich ausgerechnet Ethan angeschlossen hatte, einem eher stillen, in sich gekehrten Schüler und dabei seinem einzigen ernsthaften Rivalen auf dem Sportplatz, hatte Ethan nicht begriffen, bis Mickey es ihm erklärte.
    „Ganz ehrlich? Ich mag es, wenn jemand etwas auf dem Kasten hat. Und du steckst alle in die Tasche, lässt es aber uns gegenüber nicht heraushängen.“ Ein spitzbübisches Grinsen erhellte Mickeys Gesicht. „Außerdem hat es große Vorteile, dein Freund zu sein. Erstens bist du die beste Tarnung, weil alle Lehrer große Stücke auf dich halten. Das färbt auf mich als deinen Freund ab, sodass sie mich nicht gleich im Verdacht haben, Böses im Schilde zu führen. Darüber hinaus bist du ein Genie im Umgang mit Zahlen und kannst wie kein anderer die Wettchancen ausrechnen. Du wirst mir damit bestimmt einmal sehr von Nutzen sein.“
    Ein erster Beweis, wie schlau Mickey war – schlau auf eine Art, wie sie
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