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Alles wird schwerer - Ich nicht

Alles wird schwerer - Ich nicht

Titel: Alles wird schwerer - Ich nicht
Autoren: Antonie Danz
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Praxis
    Anhand der folgenden Beispiele erkennen Sie ein gestörtes Gleichgewicht in der Wechselwirkung zwischen Kerzenwachs (Substanz) und Flamme (Aktivität).
Flamme ist zu klein

    Die Flamme ist im Verhältnis zum Kerzenkörper zu klein. Dadurch wird die vorhandene Substanz nicht ausreichend in Aktivität umgewandelt. Das kann sich in geistiger oder körperlicher Trägheit zeigen. Die kleine Flamme läuft Gefahr, von ihrer (übermächtigen) Substanz vorzeitig ausgelöscht zu werden.
    Übertragen wir dieses Beispiel auf den Menschen, kann folgende Situation in der Praxis vorliegen. Es handelt sich um eine Frau, die schnell friert, kalte Hände und kalte Füße hat (kleine Flamme). Sie ernährt sich vor allem von Salat, fettarmen Milchprodukten, rohem Gemüse und Obst, da sie zu einer schnellen Gewichtszunahme neigt. Mit der kalorienarmen Kost versucht sie, ihr Gewicht in den Griff zu bekommen.
Gefühl der Kälte
    Die veranlagungsbedingt vorhandene kleine Flamme der betreffenden Frau wird jedoch durch die thermisch kalten Lebensmittel, von denen sie sich überwiegend ernährt, noch zusätzlich gekühlt, sprich verkleinert. Mit einer Ernährungsweise, die Wärme zuführt, könnte sie ihre Flamme vergrößern und somit in ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und Substanz kommen. Regelmäßige körperliche Aktivität wäre – neben der Ernährung –, eine weitere Möglichkeit, die Flamme anzuregen. Da sie dies jedoch weder über die Ernährung noch über körperliche Aktivität tut, gelingt es ihr nicht, ihrem Körper mehr Wärme zuzuführen und die Substanz in Bewegung zu bringen. Diese Frau versteht nicht, warum sie, trotz kalorienarmer Kost, nicht abnimmt und unter Energielosigkeit und Kälteempfinden leidet.
Flamme ist zu groß

    Die Flamme ist im Verhältnis zum Kerzenkörper zu groß. Dadurch wird über die vorhandene Substanz hinaus gelebt. Die Flamme beginnt zu flackern und rußt. Die Substanz wird schnell verbraucht und damit früh zeitig erschöpft.
    Es handelt sich um eine Geschäftsfrau, deren Arbeitstag in der Regel 12 Stunden umfasst. Für das Essen nimmt sie sich wenig Zeit. Sie isst häufig schnell ein Brot während der Arbeit am Computer und abends isst sie ein Fertiggericht oder einen Salat vor dem Fernseher. Es fällt ihr schwer, sich zu entspannen. Sie kann nur schlecht von der Arbeit abschalten und kommt selbst nachts, im Schlaf, nicht mehr zur Ruhe. Ihre Schlafstörungen versucht sie mit ein paar Gläsern Rotwein am Abend in den Griff zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg!
Erschöpfung
    Hitzesymptome wie Nachtschweiß und gerötete Augen machen ihr zu schaffen. Sie fühlt sich erschöpft (Substanzmangel). Würde sie sich wenigstens im Rahmen der Mahlzeiten Ruhe und Entspannung gönnen und Nahrung zuführen, die gezielt ihre Substanz (Kerzenwachs) aufbaut, könnte sie ihr Gleichgewicht wieder herstellen (→  S. 52 ). Mit dem Rotwein vergrößert sie jedoch nur das Problem, da dieser die ohnehin zu große Flamme noch zusätzlich anregt, da er Wärme zuführt. Wenn sie so weiter lebt, wird sie, im wahrsten Sinne des Wortes, bald ausgebrannt sein.

Das Kochtopfmodell – Transformation der Nahrung
    In der TCM wird die Umwandlung von Nahrung in Energie nicht als Verbrennung, wie in der westlichen Ernährungswissenschaft betrachtet, sondern als Verkochung. Diese unterschiedliche Betrachtungsweise bedingt, neben anderen Faktoren, die differierenden Ernährungsempfehlungen zwischen der klassischen Ernährungswissenschaft und der TCM. Beispielsweise findet die thermische – kalte, kühle, neutrale, warme, heiße – Wirkung von Lebensmitteln in der TCM eine starke, in der Ernährungswissenschaft hingegen gar keine Berücksichtigung. Doch jeder, der schon einmal Ingwer probiert hat, weiß aus eigener Erfahrung oder kann es nachempfinden, dass ein Stück Ingwer heiß wirkt und dem Körper Hitze zuführt und ein Joghurt eher mit einer kühlenden Wirkung einhergeht.
    Die Beschreibung der Umwandlung von Nahrung anhand eines leicht verständlichen Denkmodells ermöglicht uns, diesen Vorgang auf ganz einfache Weise nachzuvollziehen. Die daraus abgeleiteten zentralen Ernährungsempfehlungen – die Ernährungsleitlinien ( →  S. 50 ) – sind hierdurch gut erfassbar und einprägsam. Das vorliegend beschriebene Denkmodell gibt uns darüber hinaus ein Werkzeug an die Hand, mit dem wir die Auswahl und Zubereitung der Nahrung selbstgeführt auf unsere individuelle Veranlagung und aktuellen Bedürfnisse hin
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