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All the lonely people

All the lonely people

Titel: All the lonely people
Autoren: Eva Wlodarek
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leichte Unpässlichkeiten, Politik, Vorlieben, Abneigungen.
     
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  Dritter Kreis (gesellschaftlicher Abstand):
Reisen, Bücher, Filme, Theater, In-Lokale, Informationen aus Zeitung und Illustrierten, unterhaltsame Geschichten, Hobbys.
     
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  Vierter Kreis (öffentlicher Abstand):
Meist findet in diesem Kreis kein Gespräch statt. Wenn doch, dann beschränkt es sich auf Floskeln (»Danke, mir geht es ausgezeichnet«) oder sehr allgemeine Themen wie das Wetter.

Alles beginnt mit Small Talk
    S ie liegen am Strand. Direkt neben Ihnen hat ein sympathischer Mann oder eine sympathische Frau das Handtuch ausgebreitet. Oder: Elternabend in der neuen Schule Ihres Kindes. Man sitzt an Vierertischen, knabbert Kekse und trinkt Saft. Einige kennen sich bereits, Sie kennen keinen. Oder: Seit kurzem sind Sie Mitglied im Tennisverein. Sie bewegen sich zwischen alteingesessenen Spielern, die schon Cliquen gebildet haben. Oder: Im Urlaub am Frühstücksbuffet schauen Sie sich um. Lauter Grüppchen und Paare, keiner scheint hier solo zu sein, so wie Sie.
    Das sind einige Beispiele für die vielen klassischen Momente, in denen Sie versuchen müssen, ins Gespräch zu kommen, wenn Sie nicht einsam bleiben wollen. Aber: Wie fangen Sie ein Gespräch an? Ich kann mir vorstellen, dass Sie intensiv nach einer lockeren, besonders intelligenten Bemerkung suchen, die zwar eine geschickte Verbindung herstellt, aber gleichzeitig nicht bedrängend wirkt.
    Und doch: Lassen Sie’s gut sein! Wenn Sie nicht gerade eine besondere Begabung dafür haben, spontan witzig und eloquent zu sein, wirkt das nur verkrampft. Mehr noch: Diese Anstrengung, selbst wenn sie gelingt, schreckt eher ab, weil sie Ihr Gegenüber unter Zugzwang setzt, ebenso brillant zu kontern. Sie dürfen Ihre Messlatte |203| viel niedriger hängen: Untersuchungen haben ergeben, dass es zu Beginn eines Gespräches weniger darauf ankommt, was man sagt als vielmehr, dass man überhaupt etwas sagt. Quälen Sie sich also nicht länger damit, etwas Besonderes hervorzubringen. Es gibt einfachere und bessere Möglichkeiten, verbal einzusteigen:
     
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  Greifen Sie auf, was Sie mit den anderen teilen
. Welche Partei Ihr Gesprächspartner wählt, in welchem Lokal er am liebsten isst oder welche Filme er gerne sieht, wissen Sie (noch) nicht. Wohl aber, wo Sie beide sich gerade befinden: in der Bücherei, beim Bäcker, im Vortrag, auf der Party. Sie wissen auch, was es da zu sehen, zu fühlen, zu riechen und zu schmecken gibt. Genau das ist Ihr Einstieg. Sprechen Sie etwas an, das mit Ihrer gemeinsamen Umgebung zu tun hat. In der Bücherei kann es ein Bestseller sein: »Ich sehe gerade, Sie bringen den neuen Roman von Ken Follett zurück. Ist der wirklich so spannend?« Beim Vortrag in der Pause klingt es etwa: »Ich finde die Thesen von Herrn Meyer-Möllerhof sehr interessant. Was meinen Sie dazu?«
     
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  Bitten Sie um Hilfe
. Wir lieben es, anderen zu helfen, solange uns das nicht allzu sehr beansprucht. Sie können deshalb auch geschickt Kontakt knüpfen, indem Sie um eine kleine Gefälligkeit bitten. Im Schwimmbad sagen Sie zum Beispiel: »Ich möchte mir nur ein schnell ein Eis holen. Sind Sie wohl so nett und achten in der Zeit auf meine Sachen?« Im Tennisverein hört sich das dann vielleicht so an: »Können Sie mir einen Tipp geben, wo ich am besten meinen Schläger bespannen lasse?«
     
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  Machen Sie Ihr Gegenüber zum Thema
. Wie gut das ankommt, haben Sie ja schon unter der Überschrift »Zeigen Sie Interesse« erfahren. Nun geht es darum, dies auch verbal umzusetzen. Sie können zum Beispiel mit einem Kompliment einsteigen: »Ich bewundere schon die ganze Zeit Ihre aparte Brosche. Wo bekommt man denn so ein schönes Schmuckstück?« oder »Ich habe gerade zufällig mitgehört, was Sie über Picassos Spätwerk gesagt haben. Ich finde das außerordentlich |204| interessant.« Sie können aber auch Fragen stellen, mit denen Sie signalisieren, dass Sie mehr über Ihr Gegenüber wissen möchten: »Sind Sie mit dem Bräutigam oder der Braut bekannt?«

Wie Sie das Gespräch vertiefen
    N achdem Sie mit Small Talk die Angel ausgeworfen haben und dabei herausgefunden haben, dass Ihnen Ihr Gesprächspartner oder Ihre Gesprächspartnerin sympathisch ist, möchten Sie sich wahrscheinlich nicht länger nur über allgemeine, oberflächliche Dinge unterhalten. Den nächsten Schritt tun Sie, indem Sie eine kleine Vorleistung bringen und etwas Persönliches von sich einfließen
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