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All the lonely people

All the lonely people

Titel: All the lonely people
Autoren: Eva Wlodarek
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lernen. Nach einem schwungvollen Anfang haben Sie es nur noch ab und zu geschafft oder schließlich ganz aufgegeben. Dass wir nicht durchhalten, liegt keineswegs immer nur an unserer Bequemlichkeit oder Willensschwäche. Sobald wir genauer hinschauen, entdecken wir bei unserem
Underdog
manchmal Motive, die durchaus überzeugend sind. Während unser
Topdog
uns nur die Nachteile des gegenwärtigen Verhaltens vorführt, kennt unser
Underdog
seinen versteckten Gewinn. Das gilt auch für unser Bemühen, uns von der Einsamkeit zu befreien. Unser
Underdog
wehrt sich dagegen, weil er seinen heimlichen Gewinn nicht aufgeben möchte.
    Solange uns nicht bewusst ist, was unsere Einsamkeit auch an Positivem bringt, können wir nicht eindeutig und zielgerichtet handeln.

Der heimliche Gewinn der Einsamkeit
    W ahrscheinlich haben Sie Ihren Blick bisher automatisch darauf gerichtet, welche Nachteile Ihnen die Einsamkeit bringt. Nun möchte ich Sie bitten, sich einmal mit den Vorteilen zu beschäftigen. Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um die Vorteile des Alleinseins. Die haben wir ja bereits an anderer Stelle untersucht. Es geht um den Gewinn, den jede Art von Einsamkeit bringt, auch die in der Partnerschaft oder diejenige, die wir in der Gesellschaft zahlreicher Menschen empfinden. Diesem Gewinn können Sie auf die Spur kommen, wenn Sie ganz ehrlich mit sich sind. Nehmen Sie sich Zeit, und überlegen Sie einmal in Ruhe, was dafür spricht, dass Sie weiter in Ihrer Einsamkeit verharren. Sie dürfen das auch gerne schriftlich tun. Mit den folgenden Vorschlägen möchte ich Ihnen Anregungen geben:
     
    |208| •
 
Ich muss mein Inneres nicht nach außen kehren.
     
    •
 
Ich kann mein Image aufrecht erhalten.
     
    •
 
Ich gerate nicht in peinliche Situationen.
     
    •
 
Ich werde nicht zurückgewiesen.
     
    •
 
Ich kann mich weiter meinen Tagträumen hingeben, ohne sie an der Realität zu überprüfen.
     
    •
 
Ich kann mich als Opfer fühlen.
     
    •
 
Ich kann bittersüß leiden.
     
    •
 
Ich kann in Ruhe meine seelischen Wunden pflegen.
     
    •
 
Ich bleibe in meiner eigenen Welt und werde nicht durch fremde Ansichten gestört.
     
    •
 
Ich kann weiterleben wie bisher
     
    •
 
Ich muss mich nicht ändern.
     
    •
 
Ich gehe kein Risiko ein, bei meinen Versuchen zu versagen.
     
    •
 
Ich spare Zeit.
     
    •
 
Ich muss mich nicht meinen eigenen Mängeln stellen.
     
    •
 
Ich verärgere niemanden mit meinen Änderungsversuchen.
     
    Sie sehen, es geht um weit mehr als pure Bequemlichkeit. Die Vorteile lassen sich nicht einfach von der Hand weisen, zumal sie eng mit Gefühlen verbunden sind, etwa mit unserer Angst. Um sie zu entkräften, müssen wir uns etwas Besseres einfallen lassen: Überzeugen wir unseren
Underdog
davon, dass sein Gewinn im Vergleich zu dem, was wir verlieren, wenn wir in der Einsamkeit verharren, dürftig ist.

Überzeugen Sie sich emotional
    » S chmerz ist der beste Lehrmeister«, sagt ein Sprichwort. Ich will hier nicht dem Masochismus das Wort reden, aber leider ist es tatsächlich so, dass wir meistens erst dann aktiv werden, wenn es uns richtig schlecht geht. So kommen die meisten Paare erst dann in eine Paartherapie, wenn ihre Beziehung schon fast am Ende ist. Oder Patienten warten mit ihrem Besuch beim Arzt, bis die körperlichen |209| Schmerzen unerträglich sind. So gesehen ist Schmerz heilsam, weil er uns zur Veränderung zwingt.
    Damit in punkto Einsamkeit ein aktivierender Druck in uns entsteht, können wir ein bisschen nachhelfen. Der amerikanische Coach Anthony Robbins sagt dazu: »Das stärkste Druckmittel, das Sie selbst erzeugen können, ist der Schmerz, der nicht von außen, sondern von innen kommt. Zu wissen, dass Sie es nicht geschafft haben, den eigenen Normen für Ihr Leben gerecht zu werden, ist der größte Schmerz.« 40
    Die folgenden beiden Fantasieübungen können Ihnen dabei helfen, gefühlsmäßig zu erleben, dass Sie unbedingt aus Ihrer Einsamkeit herausmüssen. Allerdings sollten Sie sie nur machen, wenn Sie sich dabei wohl und sicher fühlen. Falls währenddessen unangenehme Empfindungen auftauchen, brechen Sie einfach ab und beschäftigen sich mit etwas anderem.

Die Zeitmaschine
    S etzen Sie sich bequem hin und achten Sie darauf, dass Sie nicht gestört werden. Schließen Sie die Augen.
    Stellen Sie sich nun vor, Sie sitzen in einer Zeitmaschine und fahren fünf Jahre voraus in die Zukunft. Schauen Sie sich in Ruhe um, wie Ihr Leben in fünf
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