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Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent

Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent

Titel: Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Autoren: Alan Dean Foster
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    Soweit er wusste, war Flinx der erste inoffizielle, uneingeladene Vertreter seiner Spezies, der einen Fuß auf die AAnn-Heimatwelt Blasusarr setzte. Nur wenige Menschen und noch weitaus weniger Thranx waren je formell dazu eingeladen worden. Und nur die minimale Anzahl, die für den bescheidenen diplomatischen Austausch erforderlich war, bei dem die elektronische Repräsentation nicht ausreichte, sondern eine persönliche Unterhaltung stattfinden musste, hatte je den Zugang zu diesem Planeten erlangt. Der Gedanke, dass ein einzelner Mensch, der allein und aus eigenem Antrieb vorging, es irgendwie schaffen konnte, die ausgeklügelte und ausgedehnte Verteidigung, die Blasusarr ständig umgab, zu durchdringen, war derart lächerlich, dass er eine völlig neue Stufe der kognitiven Absurdität darstellte. Jeder wusste, dass kein Nicht-AAnn-Schiff sich auch nur den Außenbereichen des Heimatweltsystems nähern konnte, ohne dass es bemerkt und herausgefordert wurde - wenn man es nicht direkt abschoss.
    Doch die AAnn-Wissenschaftler und -Ingenieure, die diese beeindruckenden planetaren Verteidigungssysteme entwickelt und gebaut hatten, hätten sich die Teacher natürlich nicht einmal im Traum vorstellen können. Aber das galt auch für so gut wie jeden anderen.
    Die tatkräftigen und enthusiastischen Ulru-Ujurrianer hatten all ihre sich exponentiell weiterentwickelnden Fähigkeiten eingesetzt, um dem kompletten Rumpf von Flinx' Schiff die Eigenschaften eines Chamäleons zu verleihen. Das Schiff konnte sein Erscheinungsbild derart vollständig von einem Augenblick auf den anderen verwandeln, dass es gerade noch das perfekte Ebenbild mit entsprechender Erkennungssignatur eines privaten Passagierschiffes war, im nächsten Moment aber einer schwer gepanzerten Militäreskorte glich. Während es jetzt im Orbit der AAnn-Heimatwelt in eine unauffällige Umlaufbahn ging, sah es exakt so aus wie ein mittleres AAnn-Clanschiff. Und das war nicht die einzige Transformation, die stattgefunden hatte. Auch Flinx hatte sich einer einstweiligen umfangreichen körperlichen Umwandlung unterworfen.
    Das Ergebnis war derart überzeugend, dass er sich schon seit einer lokalen Teverravak, also seit sechzehn Tagen, auf Blasusarr aufhielt, ohne mehr als einen zufälligen Blick auf sich gezogen zu haben. Der Simanzug, der ihn komplett umgab, war zwar perfekt, doch er hätte die Illusion nicht aufrechterhalten können, wenn Flinx die Quasi-Reptilien, unter denen er sich aufhielt, nicht so gut gekannt hätte. Er wusste, wie er den seltsamen Gang der AAnn nachmachen musste, die leicht die Knie beugten und jeden Schritt mit einer kleinen Hüpfbewegung begleiteten; er war vertraut mit ihrem eloquenten Repertoire an kommunikativen Handgesten; er konnte ihre Nahrung zu sich nehmen (auch wenn die durch und durch fleischhaltige Kost langsam begann, sich auf seinen Hüften abzuzeichnen); und dank der winzigen, aber kraftvollen Servos, die am Hinterteil des Anzugs befestigt waren, konnte er sogar den integrierten leichtgewichtigen Schwanz in zufriedenstellendem Ausmaß bewegen. Die eingebauten Nanoneuromatiken bedienten die doppelten Augenlider des Anzugs. Da er die Welt durch ihre geschlitzten Pupillen sehen musste, schränkte das sein peripheres Sehen zwar ein, doch das Resultat war mehr als zufriedenstellend. Er sah alles, was ihn aus dem Gleichgewicht bringen konnte.
    Derart getarnt und erfahren konnte er sich unter seinen unwissenden Gastgebern frei bewegen, wenn er entsprechend vorsichtig war. Und die freien Stellen sowie die speziell für sie angefertigte Schlaftasche innerhalb des Anzugs boten sogar Pip genug Platz, um sich auszuruhen und innerhalb des begrenzten Raums ein wenig zu bewegen.
    Nicht einmal die Besitzer des unterirdischen Erdbaus für Durchreisende, in dem sich Flinx ein Wohnquartier gemietet hatte, hatten die geringste Ahnung, dass es sich bei ihrem Gast um etwas anderes als einen Nye handelte - einen voll ausgewachsenen reifen AAnn. Die Sprache seiner Gastgeber beherrschte er meisterhaft, was für einen Menschen überaus bemerkenswert war, und wurde deshalb von den anderen Bewohnern des Erdbaus als einer der ihren angesehen. Dennoch sagte er nur etwas, wenn es unbedingt sein musste. Er vergaß auch nicht, den Sandraum in seinem Quartier regelmäßig zu benutzen, und erinnerte sich jedes Mal, bevor er am Morgen zu seinem Tagestrip aufbrach, daran, den entsprechenden schuppigen Abdruck seines Simanzugs auf der angewärmten Oberfläche zu
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