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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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mit Felix ausgegangen ist. Felix gehört mir! Er durfte sie nicht heiraten. Ich musste verhindern, dass diese gierige Bohnenstange alles kaputtmachte. Felix gehört mir. Dieses Schloss gehört mir!« Sie hielt inne und senkte dann die Stimme. »Also musste ich unsere Geschäftsbeziehung leider beenden.«
    Die Waffe auf meine Brust gerichtet, machte sie einen Schritt nach vorn. »Genauso, wie ich jetzt diese Farce beende. Auf Nimmerwiedersehen, Maddie«, sagte sie leise und mit ausdruckslosem Blick.
    Als Feigling, der ich nun mal bin, schloss ich die Augen. Dumm – ich weiß. Aber wie mein Hirn über dieses hübsche Pariser Hotelzimmer verteilt wurde, sollte nicht das Letzte sein, was ich sah.
    Ich hielt den Atem an und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
    Und als ich so dastand, war mein letzter irrationaler Gedanke, dass es mir leid tat. Dass es mir furchtbar leid tat, Mom und Mrs Rosenblatt in diese Sache hineingezogen zu haben. Dass ich jemals geglaubt hatte, Felix könnte der Mörder sein. Und vor allem, dass ich Ramirez verletzt hatte. Während mir die heißen Tränen über die Wangen liefen, sah ich ihn vor mir, wie er bei Felix in der Tür gestanden hatte. Nie würde ich mir vergeben können, dass ich ihm das angetan hatte. Doch ich hoffte, dass er mir eines Tages verzeihen würde.
    Als ich hörte, wie Charlene den Abzug spannte, stieß ich eine Mischung aus Schluckauf und Schluchzer aus. Die Zeit schien stillzustehen.
    Ich kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf zur Seite.
    Aber das Nächste, was ich hörte, war nicht der Knall eines Schusses, sondern das Krachen einer Tür, die aufflog.
    Vorsichtig öffnete ich ein Auge.
    »Keine Bewegung!«, schrie jemand.
    Ich erstarrte. Beinahe hätte ich mir in die Hose gemacht.
    Doch dann begriff ich, dass nicht ich gemeint war – sondern Charlene.
    Nur, dass diese nicht ganz so gefügig war wie ich. Sie richtete die Waffe in die Richtung, aus der die Stimme kam, und feuerte zweimal.
    »Was geht da draußen vor?«, rief Mom aus dem Badezimmer.
    »In Deckung, Betty«, hörte ich Mrs R. sagen.
    Der Eigentümer der Stimme erwiderte das Feuer und traf Charlene einmal in der Schulter und anschließend in der Kniescheibe. Sie schrie auf, ließ die Waffe los und ging zu Boden wie ein Sack Kartoffeln. Dann kamen zwei oder drei Polizisten mit kugelsicheren Westen ins Zimmer gestürzt und rannten zu Charlene. Einer begann sofort damit, die Blutungen ihrer Schusswunden zum Stillstand zu bringen, während der andere ihr Handschellen anlegte und ein Dritter die ganze Zeit die Waffe auf sie gerichtet hielt.
    Blinzelnd stieß ich die Luft aus, und wieder begannen die Tränen zu laufen, aber aus einem gänzlich anderen Grund. Als ich aufblickte, sah ich einen vierten Mann das Zimmer betreten.
    Moreau.
    Kopfschüttelnd bewegte ich den Mund, doch es kamen keine Worte heraus. Schließlich brachte ich dann doch eines zustande: »Wie … ?«
    Moreau lächelte. »Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich Sie in Verdacht hatte, oder?«
    Ich ließ die Schultern sinken und sank zu Boden.
    Und aus dem Badezimmer rief es: »Was zum Teufel geht da draußen vor?«

20,,
    Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich so auf dem Boden lag, aber irgendwann half mir einer der uniformierten Beamten hoch und trug mich durch den Flur zu einem anderen Hotelzimmer. Es war voll mit Abhörequipment, Funkgeräten und anderen elektronischen Gerätschaften, von denen ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen konnte, wozu sie gut waren. Nachdem er mich auf der Bettkante abgesetzt hatte, stellte mir ein Mann in einer weißen Uniform mit einem roten Kreuz darauf eine Menge Fragen auf Französisch, die ich allesamt mit einem Kopfschütteln und noch mehr Tränen beantwortete. Schließlich gab er auf, holte einen Erste-Hilfe-Kasten und untersuchte mich von Kopf bis Fuß. Ich hatte ein paar Kratzwunden und blaue Flecke und meine Kopfhaut tat mir weh, aber abgesehen davon, schien er zufrieden mit mir zu sein – auch wenn mein Bein unter dem Gips wie verrückt pochte. Vermutlich war es bei der Rauferei mit einer wahnsinnigen Killerin doch ein bisschen mehr belastet worden, als Dr Zopf gutgeheißen hätte.
    Ich weiß nicht, wie lange die Untersuchung dauerte, aber kurz darauf wurden auch Mom und Mrs Rosenblatt durch den Flur geführt. Ich sprang auf, um sie beide zu umarmen. Eine Sekunde lang klebten wir alle mit den Resten des Isolierbands aneinander, aber das war mir egal. Noch nie in meinem Leben
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