Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
ihr nach.
    Jetzt war es an mir, sie bei den Haaren zu packen. Mit aller Kraft riss ich an den Wurzeln und wurde mit einem schrillen Kreischen belohnt. Sie wirbelte auf dem Boden liegend herum und fegte das gesunde Bein unter mir weg, sodass ich ebenfalls zu Boden ging.
    Sie setzte sich auf und machte dann einen Body Slam wie ein WWE -Wrestler, indem sie mich mit einem Arm zwischen den Beinen und mit dem anderen an den Schultern packte, mich dann beim Hochheben mit dem Kopf nach unten drehte und mit dem Rücken voran fallen ließ, um sich sofort auf mich zu werfen.
    Mit einem langen Uff wich die Luft aus meiner Lunge.
    »Maddie? Baby, alles in Ordnung?«
    »Kratz ihr die Augen aus, Kindchen«, hörte ich Mrs Rosenblatt schreien.
    Hey, keine schlechte Idee.
    Ich stach mit meinen manikürten Fingern nach ihren Augen. Doch ich traf nicht, sondern hinterließ nur eine lange, rote Kratzspur auf ihrer Wange. Aber das schien sie wenig zu stören. Mittlerweile war sie so in Rage, dass sie nur noch ein Ziel kannte. Sie bleckte die Zähne. Unsere Blicke trafen sich. Ihre Pupillen waren riesig. Dann streckte sie die Hände aus, legte die Finger um meinen Hals und drückte mit aller Kraft zu.
    Ich gab einen erstickten Laut von mir und fasste mir schnell an den Hals, um ihre manikürten Krallen wegzuziehen.
    »Das werden Sie mir büßen«, sagte sie. »Felix’ alberne kleine Hure.«
    »Hey, er hat mich geküsst«, keuchte ich. Dann rammte ich ihr das Knie ins Becken.
    Grunzend rollte sie herum und lockerte ihren Griff um meinen Hals.
    »Stimmt. Das zweite Mal.«
    »Das erste Mal war ein Unfall.«
    »Unfall, dass ich nicht lache. Er hat mir erzählt, dass Sie die Nacht bei ihm verbracht haben.« Sie stieß mir den Ellbogen ins Gesicht. Woraufhin ich, ich schwöre es, wirklich Sterne sah. Wer hätte gedacht, dass das nicht nur eine Redewendung ist?
    »Im Gästezimmer. Ich habe die Nacht im Gästezimmer verbracht.«
    Sie schnaubte ungläubig. »Das sagen Sie.«
    »Hören Sie, ich bin nicht – N-I-C-H-T«, buchstabierte ich, während ich sie mit der flachen Hand ins Gesicht schlug, »mit Felix zusammen. Er ist überhaupt nicht mein Typ.«
    »Reich«, sagte sie und zog die Fingernägel über meine Wange. »Adelig.« Sie riss mich an den Haaren. »Knackiger Hintern. Nicht Ihr Typ?«
    Ich versuchte den Kopf zu schütteln, aber sie hatte mich zu fest an den Haaren gepackt. Also legte ich mein gesundes Bein um ihre Taille und drückte sie zu Boden. »Nein.«
    »Ach wirklich?« Sie schlängelte sich unter mir hervor. »Was ist denn dann Ihr Typ?«
    Sofort erschienen vor meinem geistigen Auge Wangen mit dunklen Bartstoppeln, ein geschmeidiger Panther, der einen muskulösen Bizeps hinunterkroch und ein Paar dunkelbraune Augen.
    Aber statt ihr zu antworten, warf ich mich nach rechts, drehte den Gips unter mir und drückte sie mit seinem Gewicht nieder. Ich packte ihre Hände und setzte mich auf ihre Brust.
    »Ha! Wer ist jetzt albern?«, fragte ich.
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie erst mich an, dann nach rechts.
    Wir rollten über den Boden bis vor das Bett. Und die Waffe.
    Oh Mist.
    Mit einer einzigen schnellen Bewegung riss sie sich los und hielt plötzlich die Pistole in beiden Händen.
    Ein hässliches Grinsen entstellte ihr Gesicht. Ein unheimlicher Anblick – umso mehr, weil ihr das albinoblonde Haar durch unsere wilde Rangelei wie ein Irokesenschnitt zu Berge stand.
    »Runter von mir«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich hob die Hände und stand langsam auf.
    »Was geht da draußen vor? Wer hat gewonnen?«, fragte Mrs Rosenblatt aus dem Badezimmer.
    Dann glaubte ich zu hören, wie Mom schrie: »Heilige Scheiße«, aber meine Mutter flucht nicht.
    »Sie«, sagte Charlene und zeigte mit der Pistole auf mich. »Sie haben entschieden mehr Ärger gemacht, als Sie wert sind. An die Wand.«
    Ich gehorchte und wich mit erhobenen Händen zurück, bis ich die Tapete im Rücken spürte.
    »Verraten Sie mir nur eines«, sagte ich und schickte ein stummes Gebet gen Himmel, dass jemand – irgendjemand – die Schüsse gehört hatte.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Der letzte Wunsch einer Sterbenden?«
    »Warum haben Sie Gisella getötet? Weil Sie nachlässig wurde?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Gisella war schon immer nachlässig gewesen. Sie war als Täterin so naheliegend, dass sie nie jemand verdächtigt hätte.«
    »Warum sie dann also umbringen?«
    Ihre Augen wurden kalt. »Wegen Felix. Ich habe sie getötet, weil sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher