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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance
Autoren: Gaby Hauptmann
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Richtung. »Die ist richtig, die Kleine, was, Sohnemann?«
    Flavio nickt Alexa zu, immer noch ein Lächeln auf den Lippen, aber einen seltsamen Ausdruck in den Augen, den Alexa nicht zu deuten weiß.Betrachte mein Haus wie dein Eigentum – dieser Satz geht Alexa am nächsten Morgen immer wieder durch den Kopf. Im Schlafanzug steht sie am Fenster und genießt die Aussicht. Ihr Blick schweift über das weite Gelände. Die Landschaft ist so schön, dass sie auf Alexa schon fast kitschig wirkt. Die leicht geschwungenen weichen Linien der Hügel, das saftig grüne Gras und die üppigen Bäume, schöne natürliche Hindernisse. Ganz links ein dichter Wald, und rechts reihen sich mehrere Koppeln aneinander. Obstbäume stehen auf dem Gelände, ein kleiner Bach plätschert zwischen ihnen hindurch. Neben den Koppeln ein großzügig angelegter Sandplatz und direkt daneben ein Springplatz. Genau gegenüber das helle Stallgebäude mit einer kleinen, nach hinten hinaus gebauten Halle. Das Stalltor ist weit geöffnet – für Alexa das Zeichen, dass Urban, der Pferdepfleger, schon zugange sein muss.
    Acht Uhr zeigt ihr Radiowecker. Um neun gibt’s Frühstück.
    Herrliche Zeiten brechen an, denkt Alexa, und grinst in Erinnerung an gestern. So ähnlich hatte es Flavio doch auch ausgedrückt. Bloß hat er es wohl anders gemeint. Egal. Was hat Onkel Kurt noch gesagt? Das Schwimmbad liegt nach hinten raus. Das wäre jetzt die Idee. Sie schnappt sich ihren Badeanzug, zieht den weißen Bademantel an, der an ihrer Zimmertür für sie bereithängt, und macht sich auf die Suche.
    Das reinste Labyrinth, stellt sie fest, während sie in den unteren Gängen herumirrt. Bloß nicht in ein falsches Zimmer platzen! Aber ihr guter Orientierungssinn hilft ihr und als sie einen leichten Chlorgeruch wahrnimmt, weiß sie, dass sie auf der richtigen Fährte ist. Der Flur endet direkt an einer großen Flügeltür. Vorsichtig drückt Alexa die Klinke herunter.
    Die Tür springt auf und Alexa steht plötzlich in einer anderen Welt. Ein römisches Bad ist das. Steinfliesen mit komplizierten Mustern bedecken den Boden, schlanke, weiße Säulen stützen die Decke, zierliche Statuen weisen den Weg zu Umkleidekabinen und Duschen. Diese herrlicheLandschaft, die Pferde, das Haus – spontan beneidet Alexa Flavio um seine Kindheit. Dann fragt sie sich instinktiv, ob er die überhaupt hier erlebt hat. Und mit wem.
    Unter der kalten Dusche vergisst sie Flavio. In ihrem knappen, schwarzen Badeanzug zieht sich die Brust zusammen und eine Gänsehaut kriecht ihr über den Rücken. Zeit, schnell das Becken zu finden. Der Sprung ins kühle Nass wird ihr jetzt warm vorkommen. Sie schaut sich um. Mehrere Wege führen aus der Hightech-Duschanlage, doch welcher ist der richtige? Mit den lateinischen Wegweisern kann sie nichts anfangen. Latein hat sie abgewählt. So ein Ärger aber auch.
    Hinter der nächsten Tür ist die Sauna. Fehlanzeige also. Um die nächste Biegung liegt ein Spiegelzimmer mit unzähligen weißen Bademänteln, Frotteetüchern, Kosmetika und Badeutensilien. Alexa spürt, wie ihre Haut schon wieder zu trocknen beginnt. Verflixt noch mal, das gibt es doch nicht. Wo ist das Schwimmbecken? Es muss in einer anderen Richtung liegen. Im Eiltempo geht sie noch um ein paar Säulen herum und will schon wieder umkehren, als sie durch einen Türbogen etwas blau schimmern sieht.
    »Na also«, sagt sie leise und klopft sich in Gedanken auf die Schulter. »Wäre ja auch gelacht!« Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen geht sie auf das Schwimmbad zu.
    Doch kaum ist sie eingetreten, weicht sie auch schon wieder erschrocken zurück. Flavio zieht sich auf der anderen Seite am Beckenrand gerade aus dem Wasser. Sie sieht seinen Rücken und schaut wie gebannt auf das Muskelspiel, das sich unter seiner nass glänzenden, gebräunten Haut abzeichnet. Bevor Flavio ganz aus dem Wasser steigt, geht Alexa in Deckung. Irgendwie fühlt sie sich ertappt. Was soll sie jetzt tun? Unbefangen hineinspazieren und »Guten Morgen« rufen? Sie kommt sich hinter dem Türbogen reichlich albern vor. Was, wenn er sie zu allem Übel in ihrer Ecke entdeckt? Nicht auszudenken!
    Alexa riskiert einen Blick zum nahen Beckenrand. Das unruhige Wasserzeugt noch von Flavios Schwimmzügen. Behutsam schleicht sie einige Meter zurück und marschiert dann hörbaren Schrittes auf den Türbogen und das dahinter liegende Schwimmbecken zu. Geschafft!
    Sie steht in der Halle und schaut sich um. Vor ihr
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