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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance
Autoren: Gaby Hauptmann
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Stangen, setzt weich auf und lässt sich sofort wieder an die Hand nehmen. Nun, das macht jetzt wirklich Spaß. Zum Abschluss wählt Alexa einen Oxer aus. Simone fliegt darüber.
    »Feines Pferdchen, gut gemacht«, lacht Alexa und pariert durch. Sie klopft der Stute den Hals und gibt ihr die Zügel hin. Eigentlich kann ich ganz zufrieden sein, denkt Alexa und hat dabei das sichere Gefühl, sich mit Simone zu verstehen. Sie genießt das Erfolgserlebnis.
    Amparo allerdings trampelt Alexas reiterliche Selbstachtung bald darauf in den Staub. Die Stute hat vier volle Jahre lang die Freiheit auf den Koppeln genossen und sieht weder Sinn noch Zweck in Longe und Longiergurt. Urban hatte Alexa vorgewarnt, aber Alexa fühlte sich durch Simone so aufgebaut, dass sie die Warnung eher noch reizte. »Nun denn«, hatte Urban achselzuckend gesagt.
    Die Schimmelstute wechselt, kaum an der Longe, unvermutet die Hand, verwickelt sich in der Leine und dreht Alexa das Hinterteil zu. Für solcherlei Scherze kennt Alexa die Stute nun doch zu wenig. Sie bemüht sich, Amparo möglichst schnell wieder von der Longe zu befreien und auf die kreisförmige Bahn zu bringen. Amparo hat allerdings nichts Schlechtes im Sinn, das zeigt sich jetzt: Sobald sie auf ihrem Kreisbogen angekommen ist, macht sie auch wieder kehrt und marschiert zu Alexa zurück. So bringt es Alexa kaum fertig, die Stute auch nur einen geschlossenen Zirkel gehen zu lassen. Schließlich greift Alexa zur langen Longierpeitsche, um sich Amparo vom Hals zu halten. Amparo zeigtsich nicht im Geringsten beeindruckt. Zutraulich läuft sie wieder auf Alexa zu. Alexa lässt die Peitsche knallen. Amparo zuckt noch nicht einmal mit den Ohren, sie behält ihren Kurs auf Alexa bei.
    Was mache ich bloß, überlegt sich Alexa. Mit so einer Situation ist sie noch nie konfrontiert gewesen. Die Pferde, die sie früher geritten hat, wussten alle, wie sie sich an der Longe zu verhalten hatten. Also was jetzt?
    Versuchsweise führt sie Amparo einen imaginären Bogen entlang, lässt dabei die Longe länger und länger werden, tritt behutsam weiter zurück, bis sie an ihrem Punkt steht, die Stute aber läuft weiterhin ihren Weg. Ha, findet sie, das ist ja toll! Wer hätte das gedacht!
    Vorsichtshalber lässt sie jedoch die Longierpeitsche in der rechten Hand, um Amparo eine gewisse Grenze anzuzeigen. Amparo kommt nicht näher. Sie trottet mit hängendem Kopf vor sich hin. Fast vermittelt sie den Eindruck, als hielte sie ein Nickerchen. Wahrhaftig, fährt es Alexa durch den Sinn, ich glaube, sie schläft. Ein aufmunterndes Schnalzen veranlasst Amparo, kurz aufzuschauen.
    »Tee-rab«, kommandiert Alexa.
    Amparo versteht es als Aufforderung, zu dem Zweibeiner am Ende ihrer Longe zu kommen. Die Spitze der langen Peitsche ist aber im Weg, so fällt sie in Trab. Alexa ist begeistert. Sie sieht sich am Ziel ihrer Unterrichtsstunde angekommen.
    Amparo trabt eine Runde, sie trabt zwei Runden – doch in der dritten bleibt sie überraschend stehen. Sie steht wie angewurzelt, dreht den Kopf zu Alexa, als wolle sie sagen, dass sie nun genug von dem Blödsinn habe. Ohne sich von der Peitsche abhalten zu lassen, stolziert sie auf Alexa zu, um sich ihre Belohnung abzuholen.
    »Du bist wirklich ein Goldstück!« Alexa schüttelt den Kopf, während Amparo beginnt, hingebungsvoll an ihrer Longe zu knabbern. Alexa entzieht sie ihr mit einem Ruck, was Alexa einen erstaunten Blick aus dunkelbraunen Pferdeaugen einbringt, und gibt der Stute damit einenleichten Klaps aufs Hinterteil. Daraufhin beschließt Amparo, sich überhaupt nicht mehr zu rühren und wartet breitbeinig vor Alexa, was jetzt wohl passieren würde.
    Schön ruhig bleiben, sagt sich Alexa, nimmt Amparo geduldig an der stark verkürzten Longe und beginnt das Spiel von Neuem. Aber Amparo hat genug und lässt Alexas Longierkünsten keine Chance mehr. Als Alexa die Stute zurück in ihren Stall führt, ist sie mit sich überhaupt nicht zufrieden. Sie wird Hilfe brauchen oder zumindest ein paar gute Ratschläge. Nur, wo kann sie die herkriegen? Ob sie bei ihrer ehemaligen Reitlehrerin Claudia anrufen sollte? Warum eigentlich nicht, die kann ihr sicherlich helfen.
    Nach dem Mittagessen widmet sich Alexa dem kräftigen Schimmel Gerando, der zwar heftig und stürmisch ist, sich aber, nachdem er seine überschüssige Kraft losgeworden ist, als unerschrocken und willig erweist. Auch Corina und Lucifer machen keine Schwierigkeiten. Das heißt, wenn Alexa ehrlich ist,
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