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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance
Autoren: Gaby Hauptmann
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Schauspiel weiter skeptisch. Warum kam der Hund gerade jetzt? Und was hatte Flavio so heimlich an der Verandatür zu schaffen? Und warum erschreckt sich Simone so gewaltig vor einem Tier, das sie doch offensichtlich kennt?
    »Ihr drei steckt wohl unter einer Decke«, schimpft Alexa. »Aber mit mir nicht!« Und sie geht entschlossen auf den Hund zu, der direkt vor dem linken Steigbügel steht. Und den braucht sie schließlich zum Aufsitzen! Ein leises, warnendes Knurren empfängt sie. Na also, das fehlt ihr noch.
    »Was ist denn mit dir los? Komm, geh mal zur Seite!« Jetzt zeigt er auch noch die Zähne. Für eine Auseinandersetzung ist ihr das Tier entschieden zu groß. Sie führt Simone an den Zügeln einige Schritte nach vorn, um ungehindert aufsitzen zu können. Wie ein Schatten folgt der Hund.
    »Du, hör mal, ich tu ihr doch nichts«, sagt Alexa und blickt in die großen braunen Hundeaugen. »Sieh her!« Damit liebkost sie Simones Nasenrücken und tätschelt ihren Hals. Aufmerksam schaut ihr der Hund zu.
    »Und du bist ja sicher auch ein ganz braver«, versucht sie den Windhund einzulullen. Der rührt sich nicht. Alexa macht einen langen Schritt auf den Sattel zu. Ein dumpfes Knurren ist die Antwort.
    »Also, so kommen wir nicht weiter!« Alexa dreht sich um und führt Simone am langen Zügel zum Stall. Gegen diese Richtung hat die Stute nichts einzuwenden. Sie marschiert eifrig mit, der Hund auch, beide eng vertraut, Seite an Seite.
    »Urban!«, ruft Alexa in der Nähe des Stalles. Der stämmige Pferdepfleger in seinem blauen Arbeitsmantel erscheint in der geöffneten Stalltür. Doch bevor sie irgendeine Erklärung abgeben kann, schallt es von drüben: »Ja, Nevada, wo hast de denn bloß gesteckt?«
    Blitzartig schießt der braun-weiße Riese an Alexa vorbei auf Urban zu. Alexa nutzt die Gelegenheit und schwingt sich in den Sattel. An der Stalltür begrüßen sich der Hund und Urban überschwänglich.
    »Ist das Ihr Hund?«, will Alexa von ihrer sicheren Position aus wissen.
    »Meiner? Gott im Himmel, nein. So’n Vieh kostet doch ein Vermögen.Der gehört’m Chef. Der und seine Schwester, die Sierra. Wo ist se überhaupt, die Sierra? He, du alter Schurke, hast se hoffentlich wieder mitgebracht?«
    »Irgendwie verstehe ich kein Wort. Was ist mit der Schwester?«
    »Die Sierra, auch so’n Russischer.«
    »Und wieso tauchen die so plötzlich auf? Wo waren sie denn bis jetzt?«
    Urban zieht sich den Ärmel unter der Nase lang und lacht, dass die Augen hinter tausend Falten verschwinden.
    »Tschuldigung, aber müssen’S schon den Rüden hier fragen. Der kriegt manchmal sowas in die Nase, dann haut er ab. Und die Sierra hinterher. Und wenn der Nevada g’nug hat, dann kommt er wieder. Und die Sierra auch. So einfach ist das!«
    Ja, so einfach, denkt Alexa und wendet ihr Pferd. Hoffentlich lässt mich der gute Nevada mitsamt seiner Schwester jetzt in Ruhe. In der Bewegung spürt Alexa nun doch die Folgen ihres Sturzes. Sie muss sich an der Hüfte leicht geprellt haben. Und auch Flavio fällt ihr wieder ein. Garantiert wird er ihr das, was er zu sehen bekommen hat, bei nächstbester Gelegenheit unter die Nase reiben. Vielleicht war ja sogar alles von ihm initiiert und Urban hat auch noch mitgespielt: Urban empfiehlt Alexa das Pferd, dessen Macken er genau kennt, und Flavio lässt im passenden Moment den Hund frei, der sich in der Rolle des Pferdebeschützers gefällt. Verrückt, denkt Alexa und schüttelt den Kopf. Jetzt wird aber endlich gearbeitet.
    Simone scheint sich ausgetobt zu haben. Oder ihr kleiner Sieg befriedigt sie so weit, dass sie nun Ruhe gibt. Alexa genießt die Harmonie, die sie jetzt zwischen sich und dem Pferd spürt. Weich und willig formt Simone Schlangenlinien auf der Mittellinie, wechselt durch die ganze Bahn auf Wunsch Alexas ohne Galoppwechsel, pariert aus jeder Gangart durch und springt ebenso sauber wieder in die von Alexa vorgegebene Gangart.
    Ein leichter Schweißfilm dunkelt Simones Fell, als Alexa die Stute zum Schritt durchpariert und zum Springplatz hinleitet, wo eine Cavalettireihe und einige halbhohe Sprünge stehen.
    Nun bin ich mal gespannt, denkt sie. Vollblüter sind in der Regel ja nicht die supertollen Springer. Simone schaut die Hindernisse interessiert an, bleibt dabei aber völlig ruhig. Alexa trabt an, auf die Cavalettis zu. Im gleichmäßigen Tempo tritt Simone ohne Hast darüber. Auch die Hindernisse geht sie ruhig an, springt ohne zu Stocken mit Schwung über die
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