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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels
Autoren: Jack McDevitt
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ich.
    »Möglich.«
    »Und du bist ihr nie begegnet?«
    »Nein.«
    »Wer ist tot?«
    »Keinen blassen Schimmer!«
    »Vielleicht ein Rudel fiktiver Gestalten!« Ich holte uns beiden einen Kaffee. »Vielleicht solltest du ihr raten, professionellen Rat einzuholen.«
    »Die Nachricht liegt schon ein paar Tage im Posteingang.«
    »Das liegt daran, dass wir Belle angewiesen haben, uns nicht zu stören!«
    Er ließ sich die Illustrationen ihrer Bücher anzeigen. Etüde in Schwarz zeigte eine junge Frau, die im Scheinwerferlicht auf einem Saiteninstrument spielte, während glühende Augen sie aus der Deckung eines dunklen Vorhangs beobachteten. Bei Tödliche Liebe kniete eine fuchsähnliche Kreatur trauernd an einer Grabstätte. Bei Nachtspaziergang war es eine satanische Gestalt, die in den Wolken über einer mondbeschienenen Stadt lauerte. Und dann noch drei andere mit ähnlichen Titelbildern: Wärst du doch hier, Dich kennen und sterben und Mitternacht und Rosen. »Was hältst du davon?«
    »Alex, die hört sich an wie eine Verrückte!«
    »Sie steckt in Schwierigkeiten, Chase!«
    »Willst du meinen Rat hören? Lass dich da nicht mit hineinziehen!«
     
    Wir konnten keine Botschaften senden oder empfangen, solange wir im Hyperraum waren. Natürlich hätten wir den Sprung unterbrechen können, aber dazu gab es keinen ernsthaften Grund. Also warteten wir, bis wir wieder im Raum von Rimway waren. Dreißig Sekunden, nachdem wir erstmals die Sterne wiedergesehen hatten, setzte Alex sich hin und wies Belle an, eine Nachricht aufzuzeichnen. »Ms Greene«, sagte er. »Ich habe soeben Ihre Nachricht erhalten.« Er hielt inne und sah sich zu mir um. »Chase, wie weit draußen sind wir jetzt?«
    »Etwa einen Tag«, sagte ich. »Eineinhalb Tage.«
    Er widmete sich wieder der Nachricht. »Wir waren unterwegs. Ich werde am Wochenende wieder in meinem Büro sein. Sollten Sie schon vorher mit mir sprechen wollen, so bin ich jetzt wieder in Funkreichweite. Skydeck kann Sie zu uns durchstellen.«
    Einige Augenblicke blieb er schweigend sitzen. Dann wies er Belle an, die Botschaft abzuschicken, ehe er mich eingehend musterte. »Was ist los, Chase?«
    »Nichts!«
    »Komm schon, rede mit mir!«
    »Ich denke nur, du solltest vorsichtiger sein, ehe du dich auf die Probleme anderer Leute einlässt! Du bist Antiquitätenhändler, kein Psychologe.«
    »Wenn sie in Schwierigkeiten steckt, möchte ich sie nicht einfach im Stich lassen!«
    »Wenn sie in Schwierigkeiten steckt, kann sie sich an die Polizei wenden!«

 
2
     
     
    Wir fürchten den Tod nicht, weil wir das Morgen verlieren, sondern weil wir das Gestern verlieren, das Gestern mit all seinem süßen Schmerz, mit all den Erinnerungen an heranwachsende Kinder, an Freunde und Liebhaber, an alles, was wir je gekannt haben. Niemand anderes war so dort, wie wir selbst es waren. Und wenn die Lichter für uns erlöschen, für dich oder mich, dann gehen sie auch in dieser Welt aus.
    Wärst du doch da
     
    Sie sind alle tot.
    Wir flogen nach Rimway. Mit seinem großen Mond sah Rimway am kargen Himmel, der die Nähe zum Rand der Galaxie bewies, beinahe aus wie ein Doppelstern. Vicki Greene antwortete nicht, schickte keine neue Nachricht, ließ nichts von sich hören. Die Stunden schleppten sich dahin, und der Doppelstern wuchs an und teilte sich auf zwei Sphären auf. Aber Alex bekam die Sache nicht mehr aus dem Kopf. Als wir näher kamen, nahe genug, dass die Verzögerungen im Austausch der Signale nicht mehr gar so groß waren, versuchte er, sie zu erreichen, doch man sagte ihm, dass der Code ungültig sei. Vorübergehend außer Funktion. Normalerweise hätte Alex an diesem Punkt die ganze Sache als das Werk eines Spinners abgetan. Von der Greene allerdings konnte er offenbar nicht ablassen. Vielleicht lag es nur daran, dass sie eine Ikone war, der größte Name auf dem Gebiet des fiktiven Übernatürlichen. Nicht, dass er je etwas aus diesem Bereich gelesen hätte, er hatte nur genauso viel Freude daran, Prominenten zu begegnen, wie jeder andere Mensch auch.
    Als wir eineinhalb Tage nach dem Versuch, Kontakt zu ihr aufzunehmen, auf Rimway angedockt hatten, suchten wir schnurstracks Karl’s Dellaconda Restaurant auf. Das war traditionell unsere erste Anlaufstelle nach einem Flug. Dabei war es egal, wie gut das Essen an Bord war, und wir bekommen an Bord der Belle-Marie sehr gutes Essen. Es war schlicht immer eine Freude, einen echten Speiseraum aufzusuchen und ein Gericht von einer neuen
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