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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels
Autoren: Jack McDevitt
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»was hat sie in letzter Zeit so getan?«
    »Ah, das ist schon interessanter! Gemäß den Informationen, die ihr Verleger herausgegeben hat, hat sie sich auf Salud Afar aufgehalten.«
    »Salud Afar?«
    »Ja.«
    Salud Afar trug einen höchst passenden Namen: afar – in weiter Ferne. Es handelte sich zweifellos um die abgelegenste von Menschen besiedelte Welt, 31000 Lichtjahre hinter Rimway. Am Arsch des Universums. Normalerweise hielten die Leute Rimway schon für abgelegen, einen Ort am Rand der Milchstraße. Aber Salud Afar war der wahre Außenposten, gelegen im Nirgendwo unter einem Sternenlosen Himmel, einsam und allein in der Einöde des Alls. Während des größten Teils seiner Geschichte war Salud Afar Monate von der nächsten menschlichen Siedlung entfernt gewesen, und die Welt hatte sich nie der Konföderation angeschlossen.
    »Warum war sie denn auf Salud Afar?«, fragte ich.
    »Material für ein neues Buch sammeln, sofern mich meine Informationen nicht trügen. Vielleicht hat sie auch nur Urlaub gemacht. Die Daten sind widersprüchlich.«
    »Ihr nächstes Buch spielt auf Salud Afar?«
    »Die Daten sind unvollständig.«
    »Worum geht es in dem Buch?«
    »Auch darüber gibt es keine Informationen. Es heißt nur, sie sei unterwegs, um Werwölfe zu jagen.«
    »Du machst Witze!«
    »So lautet die Information. Chase, es handelt sich dabei um einen Spruch, der gern von Leuten benutzt wird, die etwas mit dem Horrorgenre zu tun haben! Es bedeutet lediglich, dass sie sich freigenommen hat.«
     
    Alex bestand regelmäßig darauf, dass ich mir nach einer Außenweltmission ein paar Tage freinahm, um Werwölfe zu jagen. So jedenfalls lautete die offizielle Version. In der Realität gab es jedoch, wann immer wir von einem Flug zurückkehrten, ausnahmslos viel zu tun, also würde ich wie üblich zur Arbeit erscheinen und meinen Urlaub nach Belieben nehmen.
    Rainbow Enterprises war, wie ich bereits anderenorts erwähnt habe, in dem Landhaus untergebracht, in dem Alex aufgewachsen war. Damals war das Gebiet am Ufer des Melony dicht bewaldet gewesen. Am westlichen Rand lag ein Friedhof. Tatsächlich war dieses Haus damals, als Alex’ Onkel Gabe noch dort lebte, ein beliebter Anlaufpunkt für Jäger. Heute jedoch ist es umgeben von Privathäusern und Parks. Am unteren Ende der Amity Avenue, gerade zwei Blocks entfernt, gibt es eine Kirche und eine halbe Meile weiter östlich eine Sportanlage.
    In der ersten Nacht, die ich wieder zu Hause verbrachte, schneite es. Schneestürme hatte ich schon immer gemocht. In unseren Breiten gab es nur nicht genug davon, vielleicht einen oder zwei im Jahr. Und kaum jemals einen schweren Sturm. Dieser bildete eine Ausnahme. Die ganze Nachbarschaft war unter Schnee begraben. Der Friedhof war verschwunden, der Fluss zugefroren.
    Da es hier nur so selten ernsthafte Schneemengen gab, hatte niemand Räumgerät parat. Auch Rainbow Enterprises nicht. Folglich versank ich, als ich auf meinem üblichen Parkplatz landete und aus dem Gleiter kletterte, knietief in einer Schneewehe. Ich kämpfte mich durch die weißen Massen zur Vordertür. Es war kurz nach neun, und ich konnte Alex in seinem Büro im Obergeschoss hören.
    Üblicherweise informierte Jacob, seine KI, ihn über meine Ankunft, woraufhin er mir über das System guten Tag sagte. Dann, ungefähr eine Stunde später oder so, schlenderte er herbei, um mich persönlich zu begrüßen und mir die Aufgaben vorzulegen, die an diesem Tag zu bewältigen wären. Heute machte er sich nicht die Mühe, mich willkommen zu heißen. Aber ich hörte ihn durch sein Büro gehen. Dann, nur ein paar Minuten später, stieg er die Treppe hinunter. Und blieb auf halber Höhe stehen. »Hast du eine Minute?«, fragte er.
    »Klar, Alex! Stimmt was nicht?«
    »Genau das!«
    Beängstigende Art, ein Gespräch zu beginnen. »Was ist passiert?«
    Er kletterte auch die restlichen Stufen hinunter, ging langsam in den Hauptraum, in dem wir Firmengäste begrüßten, und ließ sich auf einem Sessel nieder. »Während wir fort waren, hat Rainbow eine unerwartete Einzahlung verbucht.«
    »Jemand hat uns ein bisschen Geld zukommen lassen?«
    »Kein bisschen: einen ganzen Haufen!«
    »Und was ist daran schlecht? Wer war es?«
    »Vicki Greene.«
    »Was? Warum?«
    »Das steht nicht in der Abrechnung! Sie hat das Geld einfach auf unserem Konto gutschreiben lassen. Vor vier Tagen.«
    Okay. Sie wollte uns wegen irgendetwas engagieren. »Wie viel?«
    »Zwei Millionen.«
    Das raubte mir
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