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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche
Autoren: Jack McDevitt
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aufgezeichnet hatten. Kinder im Park, Menschen, die auf der Straße spazieren. Das waren eindeutig keine Barbaren.
    Ich fragte mich, ob die verschiedenen blutrünstigen Regime vergangener Zeiten je Wert darauf gelegt hatten, die Menschen von Parks und Straßen fernzuhalten, aber ich enthielt mich eines Kommentars.
    Erfolg hatte sie schließlich damit, dass sie sämtlichen Männern das Gefühl gab, feige Memmen zu sein, und so beschlossen sie, dass es doch auf jeden Fall ihre Pflicht sei, unsere Anwesenheit bekannt zu machen. Teufel auch, wir würden das Risiko eben eingehen müssen.
    Sogar Alex, der normalerweise klüger ist, drängte darauf, direkten Kontakt herzustellen.
    Also stellten wir eine Mission auf die Beine. Brankov sprühte regelrecht bei der Aussicht, irgendwo auf einer Rasenfläche in einer großen Stadt zu landen, auszusteigen und Hallo zu sagen. Die Archäologin redete so, als würde dort unten eine Kapelle im Beisein einer jubelnden Menge aufspielen.
    Die Landefähre konnte sieben Personen und einen Piloten aufnehmen. Alex hatte natürlich automatisch Anspruch auf einen Platz an Bord. Wollte ich auch hinuntergehen?
    Ich zog es vor, mir anzuhören, was auf der Oberfläche geredet wurde, bevor ich irgendwohin flog. In meinem Kopf sah ich einen Haufen Wilde, die sich auf Captain Cook stürzten. »Nein, danke«, sagte ich. »Ich warte hier. Sagt mir, wie es gelaufen ist.«
    Shara erklärte, sie würde sich sehr freuen, wenn sie meinen Platz einnehmen könnte.
    Brankov und vier weitere Archäologen, die Frau eingeschlossen, sollten die Mission vervollständigen. Sie waren begierig, loszufliegen. Sie redeten sogar darüber, gar nicht erst auf die Übersetzungstechnik zu warten. Aber Alex bestand darauf. Wir sollten uns anhören, was da unten geredet wird, ehe wir irgendetwas überstürzen, verlangte er.
    Wir schätzten die Bevölkerungsgröße auf 20 Millionen. Den Bewohnern stand natürlich keine ausufernd große Landmasse zur Verfügung. Die Nachtseite des Planeten war zu kalt, die dem Zwerg zugewandte Seite zu heiß. Das bedeutete nicht, dass dort niemand leben könnte, aber es erforderte einigen Pioniergeist.
    Wir beluden die Landefähre mit Vorräten und warteten darauf, dass die KI ihre Arbeit tat.
    Ich weiß, das ist inkonsequent, aber ich war verärgert, dass sie mich tatsächlich zurücklassen wollten. Ich hatte erwartet, dass Alex versuchen würde, mich zu überreden, als ich abgelehnt hatte. Hätte er es getan, hätte ich vielleicht nachgegeben. Aber zumindest hätte ich es gern gehabt, dass er sich bemüht.
     
    Während die Missionsteilnehmer darauf warteten, dass die KI mit der Sprache fertig wurde – »Ich verfüge nicht über Übersetzungsprogramme«, hatte er erklärt, »daher muss ich improvisieren« –, kehrte ich auf die Lotus zurück, schloss Kalu an das Basissystem der Jacht an und sagte Hallo. Er dankte mir für die Rettung und lieferte mir auf meine Bitte Harry.
    Harry trug eine Allwetterjacke und sah resigniert aus. »Ich habe gute Neuigkeiten«, sagte ich.
    Ein Ausdruck von Argwohn schlich sich in seine Augen. »Was?«, fragte er.
    »Sie sind noch da«, entgegnete ich. »Die Kolonie hat überlebt.«
    Die Übertragungen von den Teleskopen der Gonzalez flackerten über den Monitor. Kinder. Boote. Gehöfte. Flugzeuge. Städte. Straßen.
    »Ich habe dafür gebetet, aber ich habe es nicht zu hoffen gewagt.« Ich fragte mich, ob die Gebete eines Avatars überhaupt zählten. »Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist.«
    Ich erzählte ihm, wie sie es angestellt hatten, und er nickte, als hätte er immer gewusst, dass sie es geschafft hatten.
    »Wissen sie, wer sie sind? Woher sie gekommen sind?«
    »Das wissen wir noch nicht. Das wäre auch ein bisschen zu viel verlangt.«
    »Schon gut. Ich nehme an, Sie konnten nichts über Samantha und meine Jungs in Erfahrung bringen?«
    »Nein«, sagte ich. »Das ist so lange her, Harry.«
    »Natürlich.«
    »Vielleicht gibt es irgendwo Aufzeichnungen von damals.«
     
    Alex rief mich von der Gonzalez an. »Wir haben ein Übersetzungsprogramm«, sagte er. »Wir gehen runter.«
    »Seid vorsichtig«, bat ich ihn. »Und sagt ihnen, dass ich sie grüße.«
    Ich kehrte zurück auf das andere Schiff, weil ich nicht allein sein wollte, während ich wartete. Wenige Minuten vor dem Start kam ich an, gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, dass die KI die ganze Aktion abbrach. »Wir bekommen eine Transmission von der Oberfläche«, sagte sie. »Sie
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