Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
umgebracht«, sagte sie. »Und alles andere war nur ein gut inszeniertes Affentheater. Aber das ist egal. Er war sowieso nicht besonders kompetent, nicht wahr? Wie hast du das angestellt?«
    Der Luftdruck sank auf null. Ich öffnete die Außenluke und sah zur Spirit hinüber. Shara und Alex standen in der Nähe der Frachtluke und beobachteten die Jacht. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass sie sich fernhalten würden, bis das Schiff in unserer Hand war. Sie hätten sowieso nichts tun können.
    »Du willst also nicht mit mir reden. Auch gut. Mir macht das nichts aus, Alex. Das berührt mich nicht. Ich verstehe, dass du wütend bist. Tut mir leid, dass sich die Dinge so entwickelt haben. Es ist nicht persönlich gemeint. Ich kann dir nur nicht länger erlauben, historische Stätten zu schänden. Du bist einfach zu gut darin.«
    »Hallo Windy«, sagte ich. »Wie geht’s denn so?«
    »Chase!« Sie klang entsetzt. »Er hat dich geschickt? Dieser Feigling hat dich geschickt?«
    »Das war meine Idee.«
    »Der Kerl ist noch schlimmer, als ich dachte.«
    Ich fragte mich, ob Alex sie hören konnte. »Er hat niemanden umgebracht.«
    »Du bist wirklich dreist, findest du nicht, Chase. Du willst mir Vorträge über Moral halten. Schlechter Scherz.«
    »Tut mir leid, dass du so denkst.«
    Ich griff zur Rechten, der Seite, die an die Kabine grenzte. Dann zog ich den Laser vom Gürtel, zielte auf das Schott und betätigte den Feuerknopf.
    »Verschwinde, Chase. Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist.«
    Der rote Lichtstrahl leuchtete auf und traf das Metall etwa in Kopfhöhe. Das Metall fing an zu glühen. Schwarze Tropfen bildeten sich und liefen am Schott herunter. Ich beobachtete das alles mit einem Gefühl tiefer Befriedigung und stellte mir Windy auf der anderen Seite vor. Meine langjährige Freundin. Mein Gott.
    »Also gut. Verschwinde aus der Luftschleuse. Ich fliege los. Wenn du dann immer noch da bist, wirst du ziemlich herumgewirbelt werden.«
    Ich kann nicht behaupten, dass ich Mitleid mit ihr empfunden hätte.
    »Verschwinde, Chase. Hau ab.«
    Ich verlängerte den Schnitt, zog eine Linie von etwa einem halben Meter Länge.
    »Bist du draußen, Chase? Letzte Chance. «
    Ich machte einen weiteren Schnitt, etwa eine Armlänge unter dem anderen. Wieder Blasen und Luft.
    »Chase?«
    »Ich bin immer noch da.«
    Der Luftdruck in der Jacht lag bei zweiunddreißig Pfund pro Quadratinch. Langsam strömte die Luft in die Luftschleuse.
    Eine weiße Lampe flackerte auf und fing an zu blinken. Sie signalisierte ein bevorstehendes Manöver. Gefahr. Anschnallen.
    »Was tust du da?«, schrie sie. »Chase, hör auf!«
    Sie war wieder vorn im Schiff, kletterte vermutlich gerade auf ihren Sitz und sah plötzlich die Warnleuchten aufflackern. Das Deck erbebte. Die Maschinen starteten.
    Ich machte einen vertikalen Schnitt von einem Ende der parallelen Linien und verband sie miteinander.
    »Was immer du da tust, Chase, hör bitte auf. Bitte. Ich lass dich rein.«
    Auf Wiedersehen, Windy, dachte ich. Und dann fing ich mit dem vierten Schnitt an, um das Rechteck zu vervollständigen.
    Das Schott platzte auf, als die Jacht anfing zu beschleunigen. Ich wurde zurückgeschleudert. Ein Wirbelsturm aus Kleidungsstücken, Plastikteilen und Handtüchern tobte durch die Luftschleuse und wurde durch die offene Luke hinausgespuckt.

 
Vierunddreißig
     
     
    Ihr mögt das Wunder des Quantenantriebs besitzen und in die tiefsten Himmelsgewölbe vorstoßen. Ihr mögt von einer Galaxie zur anderen springen und eine Spur aus Licht hinter euch herziehen. Doch was mich betrifft, so möchte ich sehen, was vor dem Fenster ist. Gebt mir eine steife Brise und einen Schoner unter vollen Segeln.
    Kasha Thilby
    Symbole des Lebens, 1428
     
    Die Beschleunigung nagelte mich an einem Schott in der Luftschleuse fest, und ich musste warten, bis es vorbei war. Nach ein paar Minuten hörte es auf, und ich war imstande, aus der Schleuse herauszukommen und zum Cockpit zu gehen. Windy hing tot in ihren Gurten, gefroren, erstickt, aufgeblasen. Sie sah sich nicht mehr ähnlich.
    Ich zog sie aus den Gurten und legte sie auf das Deck. Die KI würde keine Befehle von einer Fremden entgegennehmen, also schaltete ich ab und leitete die weitläufige Wende ein, die mich zur Spirit zurückbringen sollte. Dann benutzte ich das Kommunikationssystem der Lotus, um Kontakt zur Gonzalez aufzunehmen und ihnen zu sagen, dass wir Hilfe brauchten. Nein, kein Notfall, fügte ich hinzu, denn zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher