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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche
Autoren: Jack McDevitt
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diesem Zeitpunkt hatten wir die Lage wieder im Griff. Sie bestätigten und sagten, sie würden in ungefähr einer Stunde losfliegen.
    Ich legte Windy in eine der Kabinen und schloss die Tür.
    Unnötig zu sagen, dass Shara und Alex erleichtert waren, als ich längsseits zur Spirit ging und sie an Bord nahm.
    Wir schlossen die äußere Luke der Luftschleuse und bauten den Innendruck wieder auf. Ich erzählte, was passiert war, und beide hörten aufmerksam zu. Alex war besorgt. War mit mir alles in Ordnung? Du hast das Richtige getan. Keine andere Wahl.
    Wir diskutierten, ob wir noch einmal auf die Spirit zurückkehren und Charlies Leiche holen sollten. Aber das Risiko war zu groß. Wir würden tief in das Gravitationsfeld des Zwergs hineingeraten. Also ließen wir den Gedanken fallen und flogen davon, während die Spirit ihren langen Sturz in die leuchtend roten Wolken fortsetzte.
    Alex sprach über das Netz mit Brankov und sagte ihm, dass er den Flug nicht bereuen würde. Er weigerte sich, Einzelheiten preiszugeben, aber Brankov kam auch so problemlos zu dem Schluss, dass wir Balfour gefunden haben mussten.
    Wir schweißten einen Flicken über das Loch, das ich in die Luftschleuse geschnitten hatte, um sie wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen.
    »Ich denke«, sagte Alex, »es ist Zeit, dass wir uns Balfour ansehen.«
     
    Die optische Ausrüstung an Bord der Lotus war dürftig. Die Jacht verfügte über ein einzelnes Teleskop, das ausschließlich für Navigationszwecke gedacht war. Was bedeutete, dass es nur oberflächlich justierbar und für große Reichweiten nicht zu gebrauchen war. Wir konnten nicht viele Details des Planeten ausmachen, ehe wir nicht selbst dort standen. Die Atmosphäre, eine durchscheinende, wolkenverhangene Hülle, sah jedenfalls ziemlich terrestrisch aus. Ganz allmählich kamen zwei Inselkontinente und ein großer, den ganzen Globus umspannender Ozean in Sicht. Wir konnten Stürme erkennen. Polareiskappen wurden sichtbar. Und Bergketten und Flüsse.
    »Ich schätze, sie wussten, was sie taten«, meinte Alex.
    Shara sah nachdenklich aus. »Ich verstehe nicht, was für einen Unterschied das macht. Sie konnten die Übergangsphase nicht durchstehen. Aber es war immerhin ein netter Versuch.«
    Alex erkundigte sich erneut nach den Oberflächenbedingungen zu dem Zeitpunkt, als die Welt aus ihrem Orbit gerissen wurde.
    »Es ist unwahrscheinlich, dass irgendwelche größeren Landlebewesen überlebt haben«, erklärte ihm Shara. »Nach der ersten Erschütterung muss die Rotation unterbrochen worden sein, während der Planet in eine gebundene Rotation übergegangen ist. Das löst alles Mögliche aus. Sie müssen aufgewühlte Meere gehabt haben, Überschallstürme, Vulkanausbrüche und was sonst noch alles.«
    »Und wie lange hätte das gedauert?«
    »Vierzig Jahre. Vielleicht fünfzig. Vielleicht noch länger. Das ist nicht mein Spezialgebiet, aber ich denke, es würde erheblich länger dauern, als eine Kolonie es überleben könnte.«
    »Jetzt sieht es friedlich aus«, stellte ich fest.
    Blaues Wasser, Wolken, Flusstäler. Sogar der Dschungel sah einladend aus. »Er hat exakt die richtige Entfernung zu dem Zwerg«, sagte Shara.
    »Für angenehme Temperaturen auf der Oberfläche?«
    »Ja. Natürlich nur auf der zugewandten Seite. Auf der anderen Seite der Welt dürfte es empfindlich kalt sein.«
    »Würden die Ozeane gefrieren?«
    »Keine Ahnung.«
    Bei den Wolken handelte es sich überwiegend um weiße Kumuluswolken, die jedoch im Licht der Pseudosonne scharlachrot schimmerten. Die Stürme, die wir durch das Teleskop gesehen hatten, zogen über den weiten Ozean. Auf einigen der höheren Berggipfel lag Schnee. »Sie hatten recht, was den Dschungel betrifft«, sagte Alex. Er schien beide Landmassen zu bedecken.
    Die Lotus verbrannte exorbitante Mengen Treibstoff. Alex hatte es so eilig gehabt, auf Balfour zu landen, dass wir mit ziemlich hoher Geschwindigkeit anflogen. »Ich werde den Planeten benutzen, um unser Tempo zu drosseln«, sagte ich. »Wir fliegen herum, etwa einen Dreiviertel-Orbit. Der größte Teil der Strecke liegt auf der kalten Seite. Das tut mir leid, aber daran kann ich nicht viel ändern.«
    »In Ordnung«, sagte Alex. »Und dann?«
    »Tja, wir werden in einem Winkel anfliegen, der es uns erlaubt, in einen Orbit um den Zwerg einzuschwenken. Wenn wir genug Tempo abgebaut haben, kommen wir hierher zurück. Das senkt die Belastung für jeden von uns, und wir verbrauchen
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