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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche
Autoren: Jack McDevitt
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gilt uns und ist an das ›Unidentifizierte Luftfahrzeug‹ gerichtet.«
    »Von wem?«, fragte Alex, der noch mit seinem Druckanzug kämpfte.
    »Wünschen Sie, dass ich frage?«, erkundigte sich die KI.
    Brankov und Alex nickten einander zu und fingen simultan an zu grinsen. »Stell durch«, sagte Brankov.
    Es war eine Frau. Graue Haare, strenge Züge, leuchtend grüne Augen. Sie stand neben einem Schrank mit Glastüren. Der Schrank war vollgestopft mit Tellern und Kelchen. Über den beengten Aufenthaltsraum hinweg sah sie Brankov und dann zwei oder drei der anderen an. Schließlich entschied sie sich für Brankov. Sie stellte eine Frage in einer fremden Sprache, und die KI übersetzte mit weiblicher Stimme: »Wer sind Sie?«
    Brankov winkte Alex zu, er möge antworten. Alex atmete tief durch. »Mein Name ist Alex Benedict«, sagte er.
    »Nein. Ich will wissen, wer sind Sie?«
    »Es tut mir leid«, sagte die KI gleich im Anschluss. »Ich fürchte, ich habe die Übersetzung nicht korrekt ausgeführt.«
    Alex lachte. Das machte nichts. Die Frau ließ er nicht aus den Augen. »Wir haben Sie gesucht«, sagte er. »Aber das ist eine lange Geschichte.«

 
Epilog
     
     
    Harrys Siedler hatten keine Ahnung, wer sie waren. Die Welt, auf der sie lebten, war einfach Die Welt. Eine andere gab es nicht. Die große Wanderbewegung zu den Sternen war in Vergessenheit geraten, aber die Geschichte mit dem braunen Zwerg und ihrem eigenen Rückzug nach Balfour war, einer trüben Erinnerung gleich, in einem heiligen Text vage erhalten geblieben. Die alten Schriften behaupteten, sie wären von göttlichen Wesen über eine leuchtende Brücke in die Welt geführt worden. Und ein früherer Versuch sei fehlgeschlagen, weil sich die Begünstigten als undankbar und stolz erwiesen hatten. Und dass die Gottheiten eines Tages zurückkehren würden, um eine Anzahl Auserwählter ins Paradies zu führen.
    Nur wenige von ihnen glaubten noch irgendetwas davon. Die margolianische Wissenschaft hatte vor Tausenden von Jahren entdeckt, dass es zwei sich gegenseitig ausschließende Biosysteme auf der Welt gab, von denen eine den Menschen mit offenen Armen empfing und Lebensraum für eine Vielzahl essbarer Früchte und Pflanzen und bestimmte Tiere und Fische bot. Der Rest war etwas vollkommen anderes. Nahrung aus dem einen System konnte die Kreaturen des anderen nicht ernähren, und selbst Krankheiten konnten die Grenze nicht überwinden. Biologen erklärten sich die Geschichte damit, dass das Leben auf diesem Planeten zwei Mal begonnen hatte. Aber ein paar Gläubige beharrten darauf, dass der duale Strom des Lebens, wie sie es kannten, bewies, dass die ursprüngliche Geschichte von der zweiten Schöpfung richtig war.
    Alex hatte der Frau am anderen Ende der Kommunikationsverbindung die ganze Geschichte erzählt. Sie hatte zugehört, war blass geworden und hatte ihn immer wieder skeptisch gemustert. Dann hatte sie noch jemanden dazugeholt, einen großen, finster blickenden Mann, der sich benahm, als würden wir versuchen, die Grundstückspreise hochzutreiben, und Alex hatte seine Geschichte noch einmal erzählt.
    Und dann kam noch ein Mann in einer blauen Robe, und der war noch größer als der andere.
    Emil – wir redeten einander inzwischen beim Vornamen an – übernahm. Und er sprach mit einer weiteren Person, die klein und plump war, mit roten Haaren und weiß gekleidet. Gleichzeitig wurden die Räume der jeweiligen Personen immer größer, was uns verriet, dass wir die Befehlskette offenbar hinaufkletterten.
    Nach dem rothaarigen Burschen und vor dem, was als Nächstes kommen würde, sahen wir uns eine Videoübertragung an. Und da sahen wir Alex’ Unterhaltung mit der Frau, sahen, wie er ihr erklärte, dass alle Bewohner dieses Planeten von einem Ort namens Erde kämen, dass sie seit Hunderten von Generationen vermisst würden und dass die Besucher hocherfreut seien, endlich ihre so lange verschollenen Brüder und Schwestern gefunden zu haben.
    Lächeln, Alex, du bist im Fernsehen.
    Entgegen manchen Befürchtungen an Bord, die Leute könnten auf den Straßen revoltieren, nahmen die Margolianer die Erklärung gelassen hin. Innerhalb der nächsten Stunde fingen wir Fernsehdiskussionen und Kommentare auf, in denen es um die Frage ging, ob die Besucher glaubwürdig seien oder ob die Geschichte schlicht absurd sei. Binnen dreißig Stunden erhielten wir eine Einladung, ihre Gemeindevorsteher zu besuchen.
     
    Die Landegruppe wurde in Freundschaft
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