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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls
Autoren: Carter Brown
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anderen Millionäre in Vista Valley
unsicher fühlen, sondern auch die armen Schlucker — die, welche mit ihren fünfzigtausend
pro Jahr am Hungertuch nagen. Das könnte auf der ganzen Linie zu einer Panik
führen. Also finden Sie den Mörder, Wheeler, und zwar schleunigst.«
    »Haha!« sagte ich.
    »Was soll das heißen —
Sergeant?«
    »Ich würde ihn ja schnell
finden«, sagte ich eilig, »wenn ich bloß wüßte, wo ich zu suchen anfangen
soll?«
    »Erzählen Sie mir, was Sie bis
jetzt herausgefunden haben.«
    Ich erzählte es ihm. Es nahm
nicht viel Zeit in Anspruch. Der Ausdruck in seinem Gesicht wechselte von Wut
zu Entsetzen. »Aber da muß es doch noch mehr geben?«
    »Ganz recht«, sagte ich und
nickte. »Aber wo fange ich zu suchen an?«
    »Wie steht es mit dem
Hausmädchen, das zufällig um halb drei Uhr morgens aufsteht, weil sie an
Schlaflosigkeit leidet?«
    »Wie soll ich beweisen, daß sie
nicht an Schlaflosigkeit gelitten hat?«
    »Fragen Sie nicht mich!«
brüllte er. »Sie sind doch angeblich der Experte hier, eine permanente Leihgabe
von der Stadtpolizei. Vielleicht sollte ich Sie zurückgeben und mein Geld
wiederverlangen?«
    »Vielleicht sollten Sie...« Der
plötzliche Gedanke daran, ich müßte wieder unter meinem alten Feind Captain
Parker arbeiten, veranlaßte mich, den Rest des Satzes zu verschlucken. »Ich
brauche Informationen über die Familie Kutter«, sagte ich mit forscher,
fachmännischer Stimme, »eine ganze Menge Informationen. Nach dieser Nacht wird
George kaum bereit sein, mir welche zukommen zu lassen. Wie wär’s also, wenn
Sie mal ein bißchen nachgraben, Sheriff?«
    »Während Sie Urlaub machen?«
sagte er verächtlich.
    »Während ich Ermittlungen über
ein paar außerhalb der Familie stehende Leute anstelle«, sagte ich geduldig.
»Ich möchte wissen, was mit ihrer Firma los ist. Wie die beiden Brüder
miteinander auskamen. Wie lange Nick verheiratet war, und ob es irgendwelche
Gerüchte über ihn oder seine Frau gibt. Dasselbe gilt für George und seine
Frau. Das ist doch eine reine Routineangelegenheit, Sheriff.«
    Er betrachtete mich eine Weile
finster und nickte dann zögernd. »Gut, Wheeler, ich werde es tun. Ich habe da
zwei geheime Quellen und«, auf seinem Gesicht erschien ein selbstzufriedenes
Lächeln, »man könnte sagen, ich habe zu beiden eine direkte Pipeline.«
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie
in der Ölbranche tätig sind, Sheriff.« Ich blickte ihn bewundernd an.
    »Scheren Sie sich zum Teufel!«
kläffte er.
    Ich war schon halb aus der Tür,
als er mit seltsam milder Stimme »Wheeler!« sagte.
    »Sir?« sagte ich mit
ausgesuchter Höflichkeit.
    »Soll ich auch Nachforschungen
über das Mädchen anstellen?«
    »Das wird nicht nötig sein,
Sheriff«, sagte ich vorsichtig. »Das schaffe ich allein.«
    »Genau das habe ich mir
gedacht.« Er kicherte noch, als ich die Tür hinter mir schloß.
    Ich lauschte ein paar Sekunden
lang auf das in staccato gehaltene Gewehrfeuer der Schreibmaschinentasten,
schlich dann hinter die honigblonde Sekretärin des Sheriffs und ließ sachte
meinen Finger von der Taille bis zum Nacken über ihr Rückgrat gleiten. Der Lärm
der Schreibmaschine wurde durch einen schrillen Schrei abgelöst, als Annabelle
Jackson aus dem Stuhl fuhr, als wüßte sie, daß Dschingis Khan in der Stadt sei
und alle übrigen Jungfrauen bereits die Berge erklommen hätten.
    »Ihre Nervenenden sind zu
empfindlich, mein Honiglämmchen«, sagte ich milde. »Sie brauchen ein bißchen
Entspannung. Wie wär’s, wenn Sie heute mit mir zu Abend äßen?«
    Sie wirbelte zu mir herum, das
Gesicht gerötet und die Augen wütend. »Al Wheeler«, sagte sie erbittert. »Das
hätte ich ja wissen können.«
    »Das sagen alle Mädchen —
meistens wenn es zu spät ist«, sagte ich selbstgefällig. »Abendessen, und dann
könnten wir in meine Wohnung zurückgehen und—«
    »—Ihrem Hi-Fi lauschen, während
Sie um Ihre überdimensionale Couch hinter mir herjagen«, knurrte sie. »Sie
gehören zu der hoffentlich bald aussterbenden Kategorie der großen Verführer
mit einem Sparsamkeitstick!«
    »Täusche ich mich in der Annahme,
daß Ihre Erwiderung eine Weigerung enthält?« erkundigte ich mich.
    »Sie täuschen sich weiß der
Himmel nicht.« Sie holte tief Luft, so daß sich ihre Organdybluse straff über
den Zwillingshügeln ihrer bezaubernden Weiblichkeit spannte. »Ich würde noch
nicht mal in einem Omnibus mit Ihnen sitzen wollen, Al Wheeler; es sei denn,
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