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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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Miene drein und sein gesundes Auge fuhr umher, als vermochte er auf dem Boden des Schiffes etwas zu lesen. Dann sah der Kapitän auf.
    „ Ihr habt den Krieg miterlebt, oder?“
    „ Wir haben ihn geführt. Nicht nur erlebt.“
    „ Auf unserem Schiff sind auch ein paar, die die Schlacht erlebt haben. In die Heimat der Phuken von Doldun waren Schergen des Feindes gedrungen und sie mordeten und zerstörten die Stadt.“
    „ Ich wusste gar nicht, dass die Tartaren auch Doldun angegriffen hatten.“
    „ Tartaren nennt ihr sie? Ich sage euch, in keinem meiner dunklen Tage hatte ich je über solch abscheuliche Geschöpfe gehört, wie diese es sind. Mir fuhr es eiskalt über den Rücken, als ich hörte, was sie unserem Volk angetan haben.“ Dann trat der kleine Phuke zu Liam hervor und blickte zu ihm auf, während er die Handrücken an seinen Wundwinkel anlegte. „Selbst Kinder verschonten sie nicht.“
    Seine Stimme erstarb zu einem Flüstern und seine Lippen zitterten, als er den Satz gesprochen hatte. Eine eisige Kälte fuhr Liam über den Rücken und ein Schauder überfiel ihn. Er dachte an die Klinge und an die Zauberin, deren Worte über die Tartaren ihm nicht mehr aus den Kopf gingen. Dann realisierte er, dass er Vater werden würde und er schritt ohne ein Wort zu sagen vom Kapitän weg. Liam ging bis zur Bugspitze und blickte dann zum Horizont, der über dem schönen, blauen Meere thronte. Ihm wurde leicht flau im Magen, als er das Wippen des Schiffes spürte und als er hinunter blickte, sah er, wie das Meer auf den Bugkamm preschte und wie die Gischt empor stieg, dann fuhr sein Blick hinauf bis zu dem eisernen Hundekopf, der am hölzernen Bug angeschlagen war. Die dunkelgraue Schnauze besaß Dutzende kleine, spitze Zähne und sie ließen die Galionsfigur bedrohlich wirken, während sie sich im Einklang mit den Wellen auf und ab bewegte. Als Liam hinter sich ein Geräusch vernahm, fuhr ihm eine zarte Hand um die rechte Schulter. Es war Elona, die hinter ihm stand und sie blickte mit einem schwachen Lächeln auf, während sie ihre rechte Hand von Liams Schulter zu seiner Hand hinab sinken ließ, bis sie sich vereinten.
    Das Meer rauschte und preschte gegen den Bug, während das Holz der Meerjungfrau knarrte. Sie sahen einander mehrere Momente lang an und die Zeit schien für Liam wieder langsamer zu vergehen, als Elonas Lippen seine berührten und ihre Herzen schneller schlugen. Elonas Augen schimmerten wie blaue Edelsteine und Tränen begannen, einen glänzenden Film über die blauen Steine zu ziehen. Das Haar der beiden wehte im Segelwind und als sie sich küssten, starrte die ganze Mannschaft an Deck die beiden an, während der Kapitän verstohlen grinste.
    Es war bereits dunkel geworden und ein kalter, stürmischer Abend lag über dem Schiff. Der Wind pfiff durch die mächtigen weißen Segel, die die Meerjungfrau mit einem rasanten Tempo über das Meer fahren ließ, während der zitternde Matrose auf den Schiffsmasten fror. Ein heftiger Sturm ging und die Kälte zerrte an jedem Matrosen auf Deck, während sie von Regen und tobender See durchnässt wurden. Indes aßen Bardon, viele seiner Matrosen und die drei Gäste gemeinsam unter dem trockenen Deck in einem Mannschaftsraum, der schlicht und einfach mit einem langen Tisch und vielen Hockern ausgestattet war. Leise hörte man den Sturm über Deck, doch keiner dachte jetzt an die Matrosen draußen. Zwei Öllampen baumelten über den Köpfen der Mannschaft, an einem Holzbalken befestigt, und sie warfen ein dumpfes, goldgelbes Licht in den Raum. Abgesehen von den kleinen Hockern und dem niedrigen Tisch kam es Liam nicht so vor, als wäre das Schiff nur für Phuken gebaut worden. Selbst die Decken waren höher, jedoch nicht so hoch, dass die Menschen im Stehen ihre Köpfe aufrecht halten konnten.
    Sie aßen gemeinsam Fisch und Brot und tranken dazu Schwertwasser oder Regenwasser. Den gesamten Abend würden sich noch mit Trank, Speis und Frohsinn vertreiben, während sie sich Geschichten erzählten. Hudo saß ebenso an den langen Tisch und Liam erfuhr, dass er ein Neffe von Bardon war. Dann sprachen sie über die Tartaren und Liam beschrieb das Volk und erzählte darüber, wie er sie das erste Mal sah: „Dunkle Gewänder wie Kutten und dazu Kapuzen, die sie über ihre Köpfe geworfen hatten. Sie verhüllten ihre Gesichter gänzlich, als ich sie zum ersten Mal erblickte. Das Volk ist um ein paar Köpfe größer als die Menschen aus Kandor und sie besitzen
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