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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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grässliche Gesichter, vernarbt und teuflisch.“
    „ Ein paar Köpfe größer als Menschen, sagt ihr?“, fragte Hudo und blickte mit nachdenklicher Mimik zu Boden.
    „ Ja das sagte ich. Warum fragt ihr?“
    „ Nun, die Mörder, die uns in Doldun angegriffen hatten, waren ein wenig größer als Zwerge. Sie sahen wie Wichtelbolde aus. Doch waren sie gänzlich verschieden.“
    „ Wichtelbolde?“, fragte Liam mit leiser und verhaltener Stimme, während er dabei den kleinen Phuken ansah.
    „ Ja, sie sind ein kleines Volk wie wir, doch sind sie gemein und hinterlistig“
    „ Ich hörte von ihnen. Jedoch wusste ich noch weniger über das Volk als über die Phuken. Aber wenn ihr sagt, dass die Angreifer so groß wie Zwerge waren, waren es mitnichten Tartaren.“
    „ Doch versteckten sie sich ebenso hinter Kutten, wie ihr es beschrieben habt. Sie waren getüncht in einem Braun wie das Holz der Eichen in Eleran. Wenn es nicht Tartaren waren, wer waren sie dann? Und warum verwüsteten sie unsere Stadt und versengten sie anschließend in Feuer und Blut?“
    „ Ich kann es nicht sagen, doch vermag ich mich daran zur erinnern, dass die Kutten der Tartaren schwarz waren wie die Nacht.“
    Dann schwieg die Gruppe, die aus zwölf nachdenklichen Personen bestand, und dunkle Gedanken durchfuhren ihre Köpfe, während der Raum mehrere Momente lang in Stille verblieb.
    „ Die Steine“, rief Elona just in diesem Moment und brach damit das Schweigen mit einem Mal.
    „ Die Steine?“, fragte Liam und die gesamte Mannschaft blickte Elona mit verwirrtem Blick an.
    „ Die Zauberin sprach davon, dass der dunkle Stein einst demjenigen, der über ihn verfügt hatte, die Macht verlieh, seine und die Gestalt der Anderen zu verändern. Vielleicht stehen die Wichtelbolde unter dem Bann der Splitter und dessen Träger.“ Wieder trat Schweigen ein und die versammelte Gruppe überlegte, als sich sodann Hudo wieder zu Wort meldete:
    „ Das würde erklären, warum sie uns angegriffen haben und warum sie Ohren wie die Wichtelbolde besaßen.“
    „ Das würde erklären, warum sie einen Drachen auf ihrer Seite haben“, flüsterte Liam und Trauer überkam ihn, doch ließ er sich nichts anmerken.
    „ Wie viele Tagen verbleiben uns noch mit dem Proviant, den wir mit uns führen?“, meldete sich plötzlich Janep mit einer berechtigten Frage zu Wort, während der Kapitän augenblicklich aufsah und sich dazu verpflichtet fühlte, eine Antwort zu geben:
    „ Zwanzig Tage vermutlich. Vielleicht dreißig, wenn wir ein paar Matrosen zubereiten“ Die Gruppe lachte augenblicklich auf, selbst die beiden Phukendamen, die neben Hudo saßen und die Seemänner als Gesellschaft eher abstoßend fanden.
    „ Wenn wir noch die Hälfte an Proviant besitzen, werden wir vermutlich zurückreisen. Wohin werden wir dann unseren Anker setzen?“, fragte Janep und der Kapitän blickte kurz nervös zu Boden, als er dann schnell eine Antwort zu finden versuchte:
    „ Natürlich reisen wir dann zurück.“ Er lachte. „Wir werden dann in den Süden einkehren“
    „ Der Süden ist kein Dorf. Wo genau wollt ihr Halt machen? Wir müssen tief in den Süden, um die nächste Hafenstadt zu erreichen. Kaum kenne ich Geschichten über die Länder hinter den großen Gebirgen, doch soll es dort schöne Ort geben.“
    „ Das wird unsere Sorge sein, wenn wir zurück reisen.“
    „ Nein! Dann ist es zu spät. Wir müssen vordenken und unseren Proviant sparend nutzen. Wenn wir zu weit in die Ferne segeln, verhungern wir, ehe wir wieder das Land erreichen.“
    Der Kapitän stand erzürnt vom Stuhl auf und ehe er seine harsche Antwort geben konnte, fiel er ruckartig vorwärts. Ein gewaltiger Schlag, gefolgt von einem lauten Donnern durchfuhr die mächtige Meerjungfrau und das Schiff neigte sich leicht seitwärts, mit der Backbordseite nach unten, und ein lautes, hölzernes Knarren folgte einen Moment später. Krüge und Kelche rutschten plötzlich vom Tisch und fielen mit einem dumpfen Klirren zu Boden. Die Mannschaft horchte stillschweigend auf, doch außerhalb kam die See nicht zur Ruhe und sie lauschten dem hölzernen, tiefen Knarren, als würde das Schiff auf eine felsige Küste auflaufen. Die Meerjungfrau neigte sich noch ein paar Fuß und die Mannschaft hielt sich an den Wänden der Kabine fest, bis das Schiff nach einem kleinen Ruck wieder gerade auf dem Wasser lag.
    Über Deck tobte nun das dunkle Meer unter dem sternenklaren Nachthimmel. Wasser hatte sich auf der rechten
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