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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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Regenbogen auf das Schiff fiel. Das aufgesperrte Maul fuhr hinab und als das Schiff gerade drohte, an der Backbordseite zu kippen, fiel der Aal auf die Meerjungfrau und zerbrach dabei ein Teil der Schiffswand. Das Holz splitterte über die Köpfe der panischen Mannschaft hinweg, die nun auch aus dem Kapitän und den Gästen bestand, die hinauf auf das Deck gekommen waren.
    Ihre Kleider durchnässten binnen kürzester Zeit und die schmerzhafte Kälte der See zerrte an ihnen, während die nassen Haare im Sturm wehten und das Schiff wieder in die andere Richtung schlug. Die Meerjungfrau besaß nun eine zerschlagene Backbordseite, hohe Wellen drangen über die Kante, dennoch bekam das Schiff langsam wieder Gleichgewicht auf der unruhigen und stürmischen See. Das Wasser drang bis in die Kabinen und die paar Matrosen, die noch unter Deck waren, versuchten auf dem nassen, schwankenden Boden zu stehen, doch war es ohne Halt kaum möglich. Der Aal schoss wieder in die Tiefe, mit leerem Magen, alleinig die harte Schuppenhaut hatte den oberen Teil der Schiffswand zerstört, die nun bei jedem hohen Wellengang Wasser aufnahm und unter Deck brachte. Wie ein riesiger, geschmückter Torbogen lag die Seeschlange nun über ihren Köpfen, während sie mit dem Schiff hindurch fuhren und wenn die Seemänner hinauf blickten, glaubten sie funkelnde, blausilberne Sterne zu sehen.
    Nachdem das Seeungeheuer auf der anderen Seite untergetaucht war, verschwand der Schweif als letztes in die Tiefe und mit einem gewaltigen, peitschenden Einschlag tauchte er in das kalte, dunkle Blau ein, während er das Schiff mit hohem Wellengang davon trug. Die gesamte Mannschaft schwieg und verblieb in Angst. Sie horchten bei jedem noch so kleinen Geräusch auf, was sich nicht als leichtes Unterfangen erwies, da die See laut zischte und der Wind gegen die Schiffswand knarrte. Der Kapitän lief zur Backbordseite des Hecks hin und blickte hinunter, doch vermochte er nur Dunkelheit zu sehen und er wartete auf den nächsten Blitzschlag, der ihm Sicht gewähren würde. Das Schiff knarrte, als würde es jeden Moment zusammenbrechen, doch knarrte es bei jedem größeren Wellenklang an einer anderen Stelle. Jetzt durchfuhr ein Blitz weitab den Himmel und das Meer erstrahlte in der Ferne in einem schönen Blau. Ein Donner grollte und einen Moment später kam der zweite Blitz, diesmal dicht gefolgt von einem Donnerschlag, und die See erstrahlte vor den Augen des Kapitäns. Ein unglaublich langer Schatten, der weit in die Ferne zog und sich dann wieder zum Heck hin schlängelte, erschien unter der unruhigen See. Der Blitz erlosch und das Meer lag wieder in der Dunkelheit, doch nun war der Schemen trotz der Finsternis deutlich unter dem Meer erkennbar und die Augen schimmerten hellblau aus dem Wasser heraus, als die Kreatur erneut mit dem Kopf voran aus der See stieg und über das Heck empor. Das riesige Maul war geöffnet und offenbarte nichts als tiefe Schwärze, dann drohte die Kreatur auf das Schiff und den Kapitän zu fallen. Just in diesem Moment erstrahlte das Seeungheuer in einem brennenden Weiß. Das Licht blendete stark und der Kapitän spürte eine große Hitze auf seiner Haut, ein tiefer, versengender Schmerz durchfuhr sein Gesicht, als er zu Boden fiel, erschlagen von Hitze, Licht und einem übermächtig lauten Donnern. Ein tiefes, brummendes Grollen ging von der Kreatur aus, als diese wie erschlagen ins Meer stürzte und dabei mit dem Kopf das Heck streifte. Der Bug des Schiffes fuhr in den Himmel und schleuderte die Passagiere nach hinten.
    Als der Kapitän sein Auge öffnete, sah er das Heck in lodernden Flammen aufgehen, doch vermochte er alles nur wie durch einem trüben Nebel zu sehen. Hitze umgarnte ihn mit Pein und der kalte Regenschauer schmerzte an seiner verbrannten Haut, als er bemerkt hatte, wie feuerrot seine Hände nun waren. Dunkelheit verfinsterte seine Sicht, während er langsam dem übermächtigen Schlaf ins Garn ging.
     

    Seliges und angenehmes Wippen beruhigte den müden Kapitän, der in seinen Träumen gerade über Wolken stieg und die verschiedensten Weine trank, die ihn die stechenden Schmerzen vergessen ließen. Süßer Duft lag über den Wolken, doch es war der Duft von Kuchen und er war real, denn plötzlich öffnete der Seemann sein Auge und fand sich in seiner Kabine auf dem Bett wieder. Er blickte nach rechts und sah einen kleinen Tisch, worauf in einer weißfahlen Schale braune Kuchenstücke lagen, die zu unförmigen Knödeln
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