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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel
Autoren: Jason Dark
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durch die kalte Winterluft. Sie hatte den Aibon-Teufel gesehen, und jetzt kam es für sie darauf an, dass sie ihn nicht aus den Augen verlor. Aber sie wollte auch von diesem Monster nicht entdeckt werden und bewegte sich deshalb in einem bestimmten Sicherheitsabstand.
    Sie verfolgte den Aibon-Teufel nicht direkt, sondern drehte immer wieder Schleifen, ging auch tiefer, verschwand mal kurz zwischen den Häusern und stieg dann wieder hoch.
    Der Aibon-Teufel ließ sich von seinem Plan nicht abbringen. Sein Ziel war der Ort und dort eine bestimmte Stelle. Er blieb auch nur kurz auf der breiten Straße, die Kinnaird durchschnitt, dann verschwand er in einer Seitengasse, und so verlor Carlotta ihn aus den Augen, was sie ärgerte.
    Aber sie kannte das Ziel. Es gab keine andere Möglichkeit. So flog sie wieder dorthin zurück, wo John und Maxine warteten. Dort würde sie auf das Monster treffen, das stand fest.
    Sie ließ sich Zeit. Ab und zu stieg sie höher, um einen besseren Überblick zu bekommen. Ihre Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Es waren nur die drei Kerle, die auf der Seite des Aibon-Teufels standen. Die anderen Bewohner blieben in ihren Häusern.
    Dann sah sie das Monster wieder. Es hatte sich tatsächlich auf die Hauptstraße begeben. Und dort hielt die Kreatur sogar an. Sie richtete sich aus der geduckten Haltung auf, und zum ersten Mal sah Carlotta, wie groß das Wesen war.
    Ja, auch jetzt ließ es sich durchaus mit einem Gorilla vergleichen. Es stand da, schüttelte sich, das Fell bewegte sich, aber es gab keinen Laut von sich.
    Carlotta war auf ein Hausdach geflogen. Dort oben gab ihr ein Kamin die nötige Deckung.
    Der Aibon-Teufel reckte und streckte sich. Der Schädel fuhr dabei von einer Seite zur anderen. Hin und wieder leuchtete das Weiße in den Augen auf. Auch das Maul hatte er aufgerissen. Ein leises Fauchen war zu hören, beinahe schon ein Ausdruck der großen Freude auf die neue Beute. Da aber sollte sich der Aibon-Teufel verrechnet haben.
    Dann der Sprung aus der Drehung heraus, und wie ein Phantom huschte die Gestalt in die enge Straße hinein, in der sich das Haus der Edna Randall befand...
    ***
    Walter, der Mann mit der Schrotflinte, war mehr überrascht als ich. Er riss seinen Mund auf, aber er kam nicht mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Er war wie erstarrt. Ich reagierte schneller als er, denn ich hatte mit dem, was geschehen war, gerechnet.
    Mit der linken Hand schlug ich gegen seine Arme. Er hielt die Waffe mit beiden Händen fest. Jetzt wurde sie zur Seite katapultiert, und auch Walter verlor das Gleichgewicht.
    Das war der Augenblick, als ich Flock’s Schrei hörte. Er hatte gesehen, was passiert war, und ihm wurde in diesem Moment bewusst, dass er in eine Falle gelaufen war.
    Er bewegte sich, was ich aus dem Augenwinkel mitbekam.
    Er oder ich.
    Flock stürzte sich auf mich. Er hatte das Messer.
    Dass er damit umgehen konnte, hatte er hinlänglich bewiesen. Ich schaute in seine blutunterlaufenen Augen und auf seinen offenen Mund, aus dem der helle Speichel tropfte.
    Er hüpfte vor und stieß sich dann ab. Dabei hatte er den rechten Arm erhoben, sodass er die Klinge von oben nach unten rammen konnte.
    Es war keine Zeit mehr, ihn zu warnen. Zudem musste ich an den Mann mit der Schrotflinte denken.
    Ich hielt die Beretta in der Hand und feuerte.
    Flock sprang genau in meine Kugel hinein. Ich wollte den Mann nicht töten, aber ich hatte auch nicht gut genug zielen können, weil mir dazu die Zeit nicht mehr geblieben war.
    Die Klinge erwischte mich nicht. Sie flog mir auch nicht entgegen, weil Flock sie nicht losließ. Mit ihr zusammen landete er auf dem Fußboden, und ich sah noch immer nicht, wo ich ihn getroffen hatte. Es blieb mir auch keine Zeit, denn ich musste mich um Walter kümmern.
    Auf der Stelle wirbelte ich herum.
    Walter hatte sich wieder gefangen. Er stand vor mir. Die Mündungen der Schrotflinte glotzten mich an. Aber Walter hatte Probleme. Er bewies, dass er doch kein so abgebrühter Killer war, denn dann hätte er schon längst gefeuert.
    Außerdem machte ich ihn nervös, denn ich huschte mit schnellen Schritten zur Seite. Die Couch war wichtig. Wenn ich dahinter Deckung fand, würde ich auch einen Schrothagel überstehen.
    Ich hörte ihn schreien.
    Dann die beiden Schüsse aus dem Doppellauf.
    Der Schrei hatte mich bereits alarmiert, und so war ich wie ein Stein zu Boden gefallen. Die Ladungen rauschten über mich hinweg. Sie streuten zwar, aber nicht nach unten,
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