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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel
Autoren: Jason Dark
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Dinge passieren. Es ist eine Schande, und ich werde mich nicht verstecken. Das können Sie nicht von mir verlangen. Das ist mein Haus.«
    »Ja, schon gut.«
    Ich hielt mich da raus, denn ich musste mich um den Mann kümmern, der allmählich seine Lähmung überwand. Ich sah, dass er die Augen weit offen hielt, aber wo er sich befand, das wusste er nicht. Man konnte es gut an seinem Blick erkennen.
    Ich hatte ihn nach Waffen durchsucht und einen Totschläger gefunden, der auf dem Tisch lag. Es war ein kurzer Lederknüppel, der sich nach vorn hin verdickte und mit Blei beschwert war.
    »Was ist hier los?«, flüsterte er.
    »Das möchten wir gern von Ihnen wissen«, sagte ich. »Erst mal, wie heißen Sie?«
    »Das ist Paul Witting«, sagte Mrs. Randall. »Einer hier aus dem Ort. Eigentlich ein Taugenichts, der noch immer auf Kosten anderer lebt, obwohl er schon vierzig Jahre alt geworden ist. Seine Eltern tun mir Leid. Sie schleppen ihn mit durch.«
    Ich hatte ihn auf älter geschätzt. Das mochte an den Tränensäcken unter seinen Augen liegen und auch an seiner Haut, die recht ungesund aussah.
    »Okay, Paul, dann wollen wir uns mal unterhalten.« Ich deutete auf ihn. »Man hat Sie also vorgeschickt, um auszukundschaften, wie man am besten an Mrs. Randall herankommen kann. Ihr wolltet sie töten, um für den Aibon-Teufel einen Ersatz für die tote Mrs. Holbrook zu haben. Mit anderen Worten: Ihr seid Mörder. Brutale Mörder. Das ist schon bei Holbrook der Fall gewesen.«
    »Das war ich nicht. Das war Flock.«
    »Für mich – und ich bin in diesem Fall das Gesetz – spielt das keine Rolle. Sie haben getötet. Sie wollten auch töten, und ich bin hier, um dies zu verhindern.«
    »Aber ich doch nicht«, brachte er mühsam hervor. »Verdammt noch mal, ich habe damit nichts zu tun!«
    »Ach, gehören Sie nicht dazu?«
    »Ja, schon, aber...« Er stöhnte und fuhr mit der Hand über die Stelle hinweg, wo ihn der Hieb getroffen hatte.
    »Gut. Ihr seid also zu dritt.«
    »Ja.«
    »Und wie sollte der Plan ablaufen?«
    Paul Witting wand sich. Er schnaufte. Er stöhnte leise und schüttelte sich.
    »Sie dürfen sich nicht als Verräter sehen, sondern als Retter«, erklärte Maxine. »Himmel, das kann doch nicht so weitergehen hier in Kinnaird! Sie können sich doch nicht von diesem Aibon-Teufel beherrschen lassen!«
    Witting schien einzusehen, dass es besser war, wenn er den Mund aufmachte. Zwar fluchte er zuvor, gab allerdings dann zu, dass die anderen beiden Männer auf sein Zeichen warteten, um zuzuschlagen. Es war abgemacht, dass er kurz vor der Tür erschien und ihnen Bescheid gab.
    »Wo lauern sie?«, fragte ich.
    »Gegenüber.«
    »Okay, Mr. Witting. Und wie sollte es danach laufen?«
    Mit der Antwort hatte er Probleme. Nur stockend erfuhren wir von dem schlimmen Plan. Die Männer hatten vorgehabt, Mrs. Randall zu ermorden, die tote Frau dann auf die Straße zu schaffen und sie dort liegen zu lassen. Der Aibon-Teufel würde kommen und sich die Beute holen. Sie hatten auch vorgehabt, andere Menschen aus den Häusern zu holen, damit die zuschauen konnten, wie präsent das Monster war.
    »Mein Gott«, flüsterte Maxine mir zu. »Das ist ja grauenhaft.«
    Ich hob die Schultern. »Mich überrascht das nicht. Ich habe zu oft erlebt, dass sich Menschen in Angst stark verändern können. Sie vergessen dann alles, was sie als Mensch ausgezeichnet hat.«
    Den Plan also kannten wir. Jetzt lag es an uns, das Richtige zu tun. Es stand fest, dass man das Haus bereits beobachtete, und es war auch Zeit verstrichen. Wahrscheinlich warteten seine Komplizen darauf, dass er ihnen Bescheid gab. Ich war froh, dass wir die Fenster verhängt hatten, sodass niemand hereinschauen konnte.
    Witting blieb auf der Couch liegen. Ich wollte natürlich nicht, dass er uns in den Rücken fiel, und legte ihm die dünnen Handschellen aus Kunststoff an.
    »Man könnte ihn auch knebeln«, schlug Maxine vor.
    »Nein, nein, ich sage nichts, verdammt!«
    »Doch, Sie werden etwas sagen.« Mein Plan stand bereits fest. »Und zwar zu ihren beiden Freunden. Sie stellen sich auf die Schwelle und sagen ihnen, dass alles in Ordnung ist und dass sie ins Haus kommen können. Aber Sie werden sich hüten, etwas von uns zu erzählen. Haben Sie verstanden?«
    Er schaute mich an und nickte, »ja, das habe ich. Alles klar.«
    »Dann los.«
    »Ich zerrte ihn hoch. Die Arme waren ihm auf dem Rücken gefesselt worden. Mit dem Gleichgewicht hatte er Probleme. Maxine brauchte ich
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