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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel
Autoren: Jason Dark
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nichts zu sagen. Sie wusste auch so, dass sie oben besser aufgehoben war. Und sie nahm Edna Randall mit, die damit Probleme hatte, das Gehörte zu fassen, denn sie weinte leise vor sich hin.
    Ich würde mich so hinstellen, dass man mich nicht sah und dass auch kein Verdacht aufkommen konnte.
    »Ein falsches Wort, und Sie können dem Teufel die Hand reichen!«, flüsterte ich Witting ins Ohr.
    »Ich habe verstanden.«
    Da seine Hände auf dem Rücken lagen, öffnete ich ihm die Tür. Das schwache Licht im Flur ließ ich brennen. Als die Tür nach innen schwang, zog ich mich zurück und stellte mich dorthin, wo es ins Wohnzimmer ging.
    Alles andere konnte ich nicht beeinflussen. Wenn Witting die Wahrheit gesagt hatte, dann musste etwas passieren.
    Er stand in der Tür. Hoffentlich hielt er sich an die Regeln. Sekunden verstrichen, ich hörte nichts. Nur die Kälte drang bis zu mir vor.
    »Was ist los, Paul?«
    Die erste Reaktion. Gleich darauf vernahm ich die Antwort.
    »Alles in Ordnung.«
    »Wie?«
    »Die Alte ist hier.«
    »Und?«
    »Ihr könnt sie abholen.«
    Ein anderer Kerl lachte, bevor er fragte: »Hast du sie schon um die Ecke gebracht?«
    »Nein, noch nicht. Aber ihr könnt sie holen kommen.« Mehr wollte er nicht sagen, und ich war froh, dass er so reagierte. Als hätte ich ihm einen Befehl gegeben, zog er sich wieder zurück und ließ die Tür offen.
    »Kommen Sie ins Zimmer!«, flüsterte ich ihm zu. »Und gehen Sie in Deckung!«
    »Ja, ja...«
    Als er an mir vorbeiging, packte ich zu und drückte ihn zu Boden. Zudem gab ich ihm den Rat, sich nicht von der Stelle zu rühren.
    »Bin ja nicht lebensmüde.«
    »Sehr schön.«
    Ich eilte zum Fenster und schob den Vorhang nur um eine Idee zur Seite. Ja, sie kamen. Und ich sah auch, dass sie ihre Waffen gezogen hatten. Der eine trug eine Schrotflinte. Der kleinere der Männer hielt sein Messer fest.
    Sie machten einen verdammt entschlossenen Eindruck.
    Ich drückte mir alle Daumen, dass sie kein Misstrauen schöpften und das Haus tatsächlich betraten. Ich zog mich vom Fenster zurück. Mein neuer Platz lag im toten Winkel hinter der Tür.
    Dann änderte ich meinen Plan. Ich fand es besser, dass Witting sich in einen Sessel setzte. So machte er beim ersten Hinsehen einen recht normalen Eindruck.
    Flüsternd gab ich ihm Bescheid.
    »Ähm – was soll ich?«
    »In den Sessel, schnell!«
    Er stand in einer recht dunklen Ecke, löste sich aus ihr und lief bis zum Sessel vor. Schwer fiel er hinein, sah dann, dass ich mich hinter die offene Tür stellte und abwartete.
    Die Männer hatten das Haus bereits betreten. Ich hörte ihre Schritte und zog die Beretta hervor. Sie blieb in meiner rechten Hand, die Mündung wies schräg gegen die Decke.
    Flock und sein Kumpan gaben sich keine Mühe, leise zu sein. Sie gingen im normalen Tempo und waren ganz auf Sieg eingestellt. Aber sie blieben vor der Tür stehen, obwohl diese offen stand.
    »Was ist los, Paul?«
    »Kommt her.«
    »Wo ist die Alte?«
    »Bei mir.«
    »Schaff sie zu uns.«
    »Die trage ich nicht allein.«
    »Wie hast du sie denn gekillt?«
    »Ich – ähm – der Totschläger. Ich weiß auch nicht genau, ob sie wirklich tot ist und...«
    »Meine Güte, du bist eine Memme. Okay, Walter, bringen wir es hinter uns.«
    Ich wusste jetzt, dass Flock der Sprecher gewesen war, und er war für mich so etwas wie der Anführer.
    Ich stand da und lauerte. Achtete dabei auf jedes Geräusch. Der Plan huschte immer wieder durch meinen Kopf, und ich fragte mich, ob alles hinhauen würde.
    Sie kamen. Ich hörte sie dicht vor der Tür flüstern. Sekunden später betraten sie das Zimmer, allerdings nicht der Reihe nach, sondern nebeneinander. Sie waren mir verdammt nahe, nur durch das Blatt der offenen Tür getrennt.
    »Ach, du hast es dir bequem gemacht.«
    »Warum nicht?«
    »Und wo ist die Alte?«
    »Sie – sie...«
    »Scheiße, ich sehe sie nicht. Wo ist sie?«
    Der Sprecher war der Kerl mit dem Messer, der andere Typ sagte nichts. Dafür handelte er, und es war gut, dass ich mich innerlich auf alles eingestellt hatte.
    Mit einem wilden Schwung schlug er die Tür zu. Ob es spontan geschehen war oder aus einer Überlegung hervor, das war egal. Ich jedenfalls verlor meine Deckung.
    Walter, der mit der Schrotflinte, drehte sich um. Er hatte genügend Platz, um auch sein Schießeisen mitschwingen zu lassen, in dessen Mündungen ich plötzlich schaute.
    Ein Schrei – und dann passierte es!
    Carlotta, das Vogelmädchen, schwebte
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