Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
Räder schlagen. Mein Französisch ist schlecht, und meine Gesichtsmuskulatur ist zu schwach, um eine Augenbraue hochziehen zu können.«
    »Das ist genetisch«, sagte Barney. »Aber ich glaube, das kannst du dir beibringen.«
    Ich zog meine rechte Augenbraue mit dem Finger nach oben. »Vielleicht sollte ich sie jede Nacht mit einem Klebestreifen festkleben und hoffen, dass meine Muskeln sich so darauf trainieren.«
    »Ich wette, es gibt dafür eine Anleitung im Internet«, sagte Barney eifrig. Das war genau die Art seltsamer, überflüssiger Fragen, wie er sie gerne im Internet recherchierte. »Ich werde meine ausgezeichneten Google-Fähigkeiten anwenden, ja?«
    Wir waren wieder Freunde, ich meine, wieder Freund und Freundin. Ich besorgte Barney ein großes Stück Schokoladenkuchen und verbrachte dann den Rest des Nachmittags damit, die Liste mit den Dingen, in denen ich ein totaler Versager war, zu erweitern, was Barney zum Lachen brachte.
    Alles war gut. Alles war okay zwischen uns. Obwohl es mich schon wunderte, warum ich mich selbst runtermachen musste, damit Barney sich in unserer Beziehung besser fühlte, obwohl ich doch eine bekennende Feministin war. Wirklich, das Wort »Feministin« stand sogar auf meinen Visitenkarten.
    Ausnahmsweise nahm ich es aber mal nicht so genau und wählte den Weg des geringeren Widerstands, denn ich konnte den Gedanken an einen drei Stunden lang niedergeschlagenen Barney nicht ertragen. Ich schrie ihn noch nicht einmal an, als er Dr.-Pepper-Cola auf die Adorkable -Wärmflaschenhülle kleckerte, an der ich Jahre gestrickt hatte.

2
    Ich hasse Jeane Smith.
    Ich hasse ihr blödes graues Haar und ihre ekelhaften Polyester-Klamotten. Ich hasse es, wie sie sich anstrengt, so unattraktiv wie möglich auszusehen, trotzdem aber will, dass jeder sie bemerkt. Sie sollte einfach ein T-Shirt mit der Aufschrift »Hey! Ich brauche sofort Aufmerksamkeit!« tragen.
    Ich hasse es, dass alles, was sie sagt, irgendwie sarkastisch und gemein ist und wegen ihrer flachen, tonlosen Art zu sprechen noch sarkastischer und gemeiner klingt. Als ob es einfach viel zu uncool wäre, Gefühle oder Begeisterung zu zeigen.
    Ich hasse die Art, wie sie ihr potthässliches Gesicht an meins randrängelt und mir mit einem Finger in die Brust sticht, wenn sie mir ihre Meinung aufdrängen will. Obwohl, je länger ich drüber nachdenke, umso unsicherer bin ich mir, ob sie das wirklich je getan hat – aber egal, das sind genau die Sachen, die sie vermutlich tun würde.
    Aber am meisten hasse ich sie dafür, dass sie so abscheulich ist und eine so völlig durchgeknallte Zicke, dass sogar ihr Freund es mit ihr nicht mehr aushält und nach einem Notausgang sucht. Besonders, wenn der Notausgang meine Freundin ist.
    Ich wusste, dass Barney auf Scarlett stand. Das war nur natürlich.Sie war eben ziemlich heiß. Wirklich superheiß. Wann immer wir in die Stadt gingen und auch nur auf 50 Meter Reichweite von TopShop gelangten, wurde sie von allen Seiten von Modelscouts und Agenten belagert.
    Aber Scarlett ging nie in die Agenturen, weil sie selbst der Meinung war, dass sie zweieinhalb Zentimeter zu klein war, um Model zu werden, und außerdem war sie zu schüchtern. Bevor wir anfingen, uns zu treffen, fand ich Scarletts Schüchternheit irgendwie süß. Doch nach einer gewissen Zeit ist Schüchternheit nicht mehr süß und löst auch keine Beschützerinstinkte mehr aus; irgendwann ist sie nur noch frustrierend, und du fängst insgeheim an, mit den Zähnen zu knirschen.
    Die Sache mit der Schüchternheit ist nämlich so, dass es manchmal irgendwie wie eine Entschuldigung aussieht, gewisse Dinge noch nicht einmal zu versuchen, so wie Scarlett noch nicht einmal versuchte, dass unsere Beziehung funktionierte. Ich hingegen strengte mich ungeheuer an; ich rief sie jeden Abend an und dachte mir coole Sachen für unsere Dates aus. Ich kaufte ihr Geschenke, half ihr, ihr Blackberry einzurichten, und war überhaupt insgesamt ein spitzenmäßiger Freund. Ob Fußball, Physikarbeiten oder eine Beziehung – was soll das Ganze, wenn du es total halbherzig machst? Ich will jetzt nicht großkotzig klingen, aber ich könnte so ziemlich mit jedem Mädchen der Schule ausgehen, genau genommen mit jedem Mädchen von jeder Schule in unserem Stadtteil. Die Tatsache, dass ich mir Scarlett ausgesucht habe, hätte ihr doch einen Riesenschuss Selbstvertrauen geben müssen und sie hätte mir gegenüber ruhig etwas mehr Dankbarkeit zeigen können.
    Als ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher