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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht
Autoren: Carter Brown
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doch zu, es hat dir Spaß gemacht.« Sie
funkelte mich noch einen Augenblick gekränkt an, dann ließ sie sich wieder
zurücksinken. »Also schön, Danny«, sagte sie sanft. »Jetzt kennst du mein
kleines Geheimnis. Es tut mir leid, daß ich dir deine Ritterpose verdorben
habe. Doch jetzt gebe ich dir die Chance, es wieder wettzumachen«, fügte sie
einladend hinzu.
    »Also du und Pete!« Ich konnte
es nicht fassen, und mein Hals zog sich zusammen, daß es schmerzte. »Du bist ja
gar nicht hinausgelaufen, um Pete zur Rede zu stellen. Du hast diesen Abgang
gewählt, weil er ein großartiger psychologischer Moment dafür war. Die
Hauptarbeit hast du gern mir überlassen, du wußtest genau, was ich mir
zusammenreimen würde, wenn erst einmal feststand, daß Houston das Geld
verwaltete und nicht dein Vater. Obwohl du wußtest, daß Pete an dem
Mordkomplott beteiligt war, bist du mit ihm ins Heu gegangen, denn es war die
letzte Chance für dich, seine Talente zu genießen.«
    Lässig öffnete sie die Augen
einen Spaltbreit. »Na schön — und wenn schon. Was hat das jetzt mit uns zu
tun?«
    »Du mußt gewußt haben, daß
Houston das Geld unterschlagen hat. Wie hast du das erfahren?«
    »Ich kannte seinen
Chefbuchhalter, er hatte die gleichen Vorzüge wie Pete — mit etwas mehr
Raffinesse natürlich. Nach der ersten Nacht mit mir hätte er sich für mich den
Kopf abschlagen lassen. Ich ließ ihn die Bücher des Erbschaftsfonds prüfen,
denn ich hatte gehört, daß Houston bei einem Ölschwindel ein Vermögen verloren
hatte. Mein kleiner Buchhalter konnte zwar nichts beweisen, doch er hatte
Anzeichen entdeckt, daß Houston das Geld angerührt hatte.«
    »Und da setzte dein Plan ein
mit Houston als Sündenbock. Pete war dir noch mehr hörig als der Buchhalter.
Ich wette, du hast ihm einen großen Brocken der Erbschaft versprochen.«
    »Ich habe ihm viel mehr
versprochen«, erwiderte sie heiter. »Ich habe ihm zugesagt, daß ich ihn
heirate.«
    Mir fiel es wie Schuppen von
den Augen, eindeutig und klar lag der Fall vor mir.
    »Und mich hast du dazu benutzt,
deine Unschuld zu manifestieren und die anderen von deiner Zurechnungsfähigkeit
zu überzeugen! Wirklich, das hast du dir fein ausgedacht. War das mit Tolvar
und der sauberen Idee, mich mit Philips Leiche im Kofferraum zu ermorden, auch
auf deinem Mist gewachsen?«
    »Damit habe ich nichts zu tun,
das haben Houston und Tolvar ausgetüftelt. Houston war wegen deines Anrufs bei
der Polizei unter seinem Namen in Panik geraten. Er fürchtete, du würdest ihm
den Mord anhängen. Pete mußte mitmachen, Houston hatte ihn ja eingestellt, und
er konnte ihm doch nicht sagen, daß er unterdessen für mich arbeitete. Er
mochte dich außerdem sowieso nicht leiden, es war ihm nur recht.«
    »Warum hast du Philip und
Clemmie umgebracht?« fragte ich heiser.
    »Ich hatte doch keine Ahnung, wieviel von dem Geld noch da war, nachdem Houston
unterschlagen hatte«, schmollte sie. »Ich hatte Angst, es reicht nicht mehr für
uns drei. Dagegen mußte ich doch etwas tun.« Mit unschuldigen Augen blickte sie
mir ins Gesicht. »Sieh mich doch nicht so an, Danny!«
    »Du bist also doch wahnsinnig«,
flüsterte ich entsetzt. »Sylvia West hat nicht gelogen, als sie sagte, du seist
eine geistesgestörte Mörderin.«
    »So darfst du nicht mit mir
reden!« erwiderte sie scharf. »Sag so etwas nie wieder!« Außer sich vor Wut,
war sie auf die Füße gesprungen und funkelte mich haßerfüllt an.
    »Mein Gott!« Ich war so
entsetzt, daß ich gar nicht klar denken konnte.
    »Mach doch nicht so einen
Wind«, sagte sie. Dabei versuchte sie ein Lächeln, was ihr aber nicht gelang.
»Wenn du Geld willst, ich geb’ es dir. Es ist doch alles vorbei, und
Houston...«
    »Houston! Du lieber Himmel! Den
habe ich ja völlig vergessen!«
    Gehetzt blickte ich auf die Uhr
und stürzte ans Telefon.
    »Was hast du vor?« fragte sie
wachsam.
    »Es ist vier Minuten vor zwölf.
Vielleicht schaffe ich es noch.«
    Ich griff zum Telefon und
begann zu wählen.
    »Leg den Hörer hin!« befahl sie
eisig.
    Das Fernamt meldete sich nicht
schnell genug. Ein explosives Geräusch von zersplitterndem Glas ließ mich
aufblicken.
    Mit schwankenden Schritten kam
Martha auf mich zu, eine abgebrochene Flasche als Waffe in der Hand.
    »Leg auf, Danny. Leg sofort
auf, oder ich schneide dir hiermit den Hals durch!« Die spitzen Zacken
funkelten gefährlich im Lampenlicht.
    »Bleib, wo du bist, du
Wahnsinnige!« schrie ich sie an.
    Sie
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