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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht
Autoren: Carter Brown
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jemand wie Pete Rinkman . Ist es so, Greg?«
    »Das ist doch alles Unsinn«,
rief er, jetzt auch laut. »Schluß mit diesen wilden Verdächtigungen, die jeder
Grundlage entbehren!«
    »Natürlich, Pete! Das ist es.
Sie waren zu klug für mich, Mr. Houston, Sie und Ihre Freundin, aber Pete ist
nicht so gewitzt, aus ihm werde ich die Wahrheit herausbekommen.« Ihre Stimme
war zu einem Murmeln herabgesunken. »Also Pete.« Sie nickte. »Ich werde sofort
mit ihm sprechen, ehe es zu spät ist.« Mit schnellen Schritten war sie aus dem
Zimmer, und fern im Haus verhallte ihr Ruf: »Pete! Pete, wo sind Sie?« Irgendwo
fiel eine Tür ins Schloß.
    »Man sollte sie aufhalten, ehe
sie sich etwas antut«, sagte Houston.
    »Sylvia«, sagte ich. »Ich muß
mich entschuldigen, Sie haben doch nicht gelogen, als Sie sagten, Houston
schickt Sie.«
    »Das können Sie sich sparen«,
fuhr sie auf. »Wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, dann fallen Sie auf der
Stelle tot um.«
    Houston zuckte irritiert die
Schultern, dann wandte er sich an Hazelton.
    »Nun sind wohl auch Ihre
letzten Zweifel beseitigt. Es ist zu spät, um Philip zu retten oder Clemmie,
aber wenigstens können Sie jetzt Martha vor sich selber schützen. Wollen Sie
die Polizei anrufen, oder soll ich das tun?«
    »Damit eilt’s noch nicht«, warf ich ein. »Es kann doch nicht schaden, zuerst noch ein paar
Punkte zu klären.«
    »Sie geht das alles nichts an,
Mr. Boyd«, sagte er in seiner bekannten Liebenswürdigkeit. »Also halten Sie
gefälligst den Mund.«
    »Es geht mich sehr wohl etwas
an. Schließlich ist Martha noch immer meine Klientin. Vergreifen Sie sich nicht
im Ton, Houston, sonst muß ich Ihnen leider ein paar Zähne einschlagen.«
    »Ich kann es nicht glauben«,
murmelte der alte Hazelton gebrochen. »Aber dieser hysterische Ausbruch eben —
es war schrecklich.«
    »Sie meinen, das beweist ihren
Wahnsinn?« warf ich ein. »Aber Mr. Hazelton, ich finde, es war eine ganz
normale Reaktion.«
    »Normal nennen Sie das?« Er sah
mich erstaunt an.
    »Erinnern Sie sich: Die ganze
Zeit war sie felsenfest überzeugt, daß Sie gegen die drei Geschwister
konspirieren, deshalb hat sie mich ja engagiert. Sie hat aus irgendeinem Grunde
vermutet, daß Sie das Geld unterschlagen haben, und um die Tat zu vertuschen,
einen nach dem anderen umbrachten.«
    »Das kann sich doch nur ein
Wahnsinniger denken«, sagte Houston.
    »Als sie sich an mich wandte,
wurde Philip bereits vermißt, und Clemmie stand hier unter strenger Bewachung.
In Marthas Augen wurde Clemmie von Pete und Miss West wie eine Gefangene
gehalten. Sie hatte ja keine Ahnung, daß Sie sich um Clemmies Gesundheit Sorgen
machten.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte
Hazelton matt.
    »Sie gehört zu einem
Psychiater«, beharrte Houston laut. »Dann werden Sie schnell genug Gewißheit
haben.«
    »Sie reden wie eine
Grammophonplatte: Martha ist wahnsinnig — Martha ist wahnsinnig, auch Sylvia
West redete und redete: Martha ist wahnsinnig, und Clemmie war auf dem Weg,
wahnsinnig zu werden. Wenn Pete hereinkommt, wird er das gleiche sagen.«
    Ich wandte mich wieder an
Hazelton. »Aber niemand sonst hat das bestätigt. Sie hatten lediglich die
Befürchtung, daß Ihre beiden Töchter die Krankheit geerbt haben könnten. Bis zu
diesem Augenblick haben Sie niemals ernsthaft daran gedacht, daß eine von
beiden wirklich betroffen ist. Habe ich recht?«
    »Nein«, stöhnte Hazelton,
»nein, ich habe es nicht geglaubt.«
    »Ich kenne beide erst seit
kurzem, doch nie wäre mir in den Sinn gekommen, daß Clemmie irgendwelche
abnormen Symptome zeigt, und ich hatte noch keinen Augenblick Zweifel an
Marthas Zurechnungsfähigkeit. Wie kamen Sie darauf, Miss West zu engagieren?«
    »Mr. Houston schlug mir vor,
die Mädchen in die Obhut einer ausgebildeten Krankenschwester zu geben.«
    »Und dann empfahl er Ihnen Miss
West als geeignete Kandidatin, habe ich recht?«
    »Ja, ja! Genauso war es!« Sein
Blick wurde wieder wachsam, er richtete sich im Sessel auf; das Leben kehrte in
ihn zurück.
    »Und schon kurze Zeit später
gab Miss West den ersten negativen Bericht über Clemmie. Sie schlug vor, sie
hier auf der Farm unter strenger Kontrolle zu halten?«
    »Haargenau so hat es sich
abgespielt.«
    »Und wie war das mit Pete Rinkman ? Wessen Idee war es, eine Leibwache, als Faktotum
getarnt, einzustellen, damit alle Besucher dem Haus ferngehalten werden
konnten?«
    »Houstons natürlich!«
    Galbraith Hazelton war
aufgestanden. Er stand
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