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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
Autoren: Echter
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bringt uns zur Ehrfurcht. Sie muss zur Grundstimmung unseres Lebens werden, zu einer Achtsamkeit, die um alles besorgt ist, was uns umgibt. Denn in allem entdecken wir die Spuren, das Wirken und die Liebe Gottes. Alles ist für uns gemacht, für uns bestimmt. Der Plan zu dieser Erkenntnis liegt in uns. Mit diesem Gedanken kann Gott in uns eindringen und uns allmählich verwandeln. Gott will uns zur inneren Harmonie führen, die uns das Leben gelassen leben lässt.
    Wie wir uns am Morgen ein Lächeln schenken und uns tagsüber daran erinnern, sollten wir am Abend uns ein wenig Zeit nehmen, um uns das Heilige dieses Tages ganz bewusst wieder zu holen. In Gedanken können wir die heiligen Orte und Gelegenheiten aufsuchen, die an diesem Tag Bedeutung hatten, weil wir für sie verantwortlich waren. Wir werden erstaunt sein, welch schöne Geschichten uns jeder Tag zu erzählen hat: eine Truhe, randvoll mit Schätzen.
Quelle der Reifung
    Ein Rabbi wünscht seinem Schüler am Ende der Schulzeit für dessen weiteren Lebensweg, dass er sich die Sehnsucht bewahre und viele Sorgen habe
.
    Erstaunt erwidert der flügge gewordene Schüler: „Sehnsucht, das kann ich gut verstehen, Rabbi, aber viele Sorgen? Wie könnt Ihr mir so etwas wünschen?“
    Darauf der Rabbi: „Wenn man viele Sorgen hat, ist man gewöhnlich gesund. Der Kranke hat nur eine Sorge: nämlich wieder gesund zu werden!“
    Denn wo dein Schatz ist,
    da ist auch dein Herz.
    Matthäus 6,21
    Die Sehnsucht
    lässt alle Dinge blühen.
    Marcel Proust
    Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist so alt wie die Menschheit. Ohne die Ahnung, dass unser Leben, unser Tun und Lassen Sinn haben, nicht nur für uns selbst, würde unser Sein zu einem absurden Vorgang. Wir wissen, dass Arbeit Sinn schenkt, die Freundschaft oder die Liebe zu einem Menschen, die Pflege eines Kranken, die Achtung vor der Würde eines Bedürftigen. „Was ihr einem der Geringsten getan habt, habt ihr mir getan“, so nimmt Jesus Gott selber beim Wort. Das macht Sinn. Am Stärksten gibt die Sehnsucht unserem Leben Sinn. Die Sehnsucht ist so etwas wie der innerste Kern, aus dem unser Fühlen und Denken, aus dem unsere Handlungen hervorgehen. Das lässt uns den Alltag, sogar noch Schmerz, Leid, Krankheit und Not ertragen. Denn auch darin können wir noch Sinn entdecken.
    Alles, was wir tragen und ertragen, bringt uns voran. Jeder von uns erntet das, was er sät. Wenn wir den Samen des Reiches Gottes säen, geht er in uns auf und zeigt uns, woher wir gekommen sind und wohin wir gehören.
    Die Sehnsucht erinnert uns an das Paradies, an unseren Ursprung. Wir sind ein Blatt vom Baum des Lebens. Die Erinnerung an das von Gott gewollte Gutsein ist eine gewaltige Kraft, die uns immer dann zur Verfügung steht, wenn wir an unsere Grenzen kommen. Schon deswegen ist es wichtig, die Sehnsucht in sich wachzuhalten, sie nicht zu ersticken. Manchmal können wir sogar für einen Menschen, bei dem die Sehnsucht durch eine Depression wie verschüttet ist, stellvertretend die Sehnsucht am Leben erhalten, so lange, bis er wieder Licht und die Blumen blühen sieht.
Die Erinnerung bleibt
    Einst lebten die Menschen glücklich in jenem Garten, der ihnen anvertraut war. Ihr Paradies erstreckte sich über eine gewaltige Fläche und bot den Bewohnern alles, was sie zum Leben brauchten. Eine Mauer umgab den Garten. Eines Tages versuchten die Menschen über die Mauer zu sehen. Das Land jenseits ihrer Grenzen erschien ihnen kostbarer als alles, was sie besaßen. Die Menschen überwanden die Mauern des Paradieses und eroberten das fremde Land. Aber sie fanden nicht mehr zurück. Eines aber blieb ihnen, die Erinnerung
.
    Wer siegt, dem werde ich zu essen geben
    vom Baum des Lebens,
    der im Paradies Gottes steht.
    Offenbarung 2,7
    In jeder Liebe
    verbirgt sich die Sehnsucht nach Gott.
    Gott ist das große Geheimnis. Das macht das Eigentliche des Glaubens aus: die Gewissheit, dass es dieses Geheimnis Gottes gibt, das weit größer ist, als wir denken können. Gott ist das Geheimnis unseres Lebens, das wir letztlich nicht entschlüsseln werden. Aus diesem Mysterium versorgt sich unsere Sehnsucht mit Energie. Sie ist für uns der Hinweis, dass es dieses Geheimnis Gott gibt.
    Wer sich dem Geheimnis Gottes versperrt, schneidet sich von dieser Energiezufuhr ab. Außenstehende bemerken das am Fehlen der Liebe, am
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