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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
Autoren: Echter
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ewig gehören.
Das Steinmal
    Ein Afrikaforscher war mit seinem schwarzen Diener im Busch unterwegs. Sie kamen an einem Zeichen vorbei, das aus vielen Steinen aufgerichtet war. „Wirf einen Stein auf das Mal, so wie ich es getan habe“, forderte der Schwarze in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Widerwillig hob der Forscher einen Stein auf und legte ihn zu den vielen anderen Steinen. Wenige Schritte später sprang eine Schwarze Mamba den weißen Mann an. Doch bevor sie den tödlichen Biss setzen konnte, hatte sein Diener die Viper am Genick gepackt und auf einem Stein zerschmettert. „Hättest du das Steinmal unserer Ahnen nicht geehrt“, sagte der Schwarze, „wärst du jetzt tot.“ Und nach einer nachdenklichen Pause fuhr er fort: „Unsere Tradition lehrt uns, dass es im Leben immer darum geht, mit dem Unsichtbaren in Verbindung zu bleiben, damit wir das Sichtbare bestehen können.“
    Gott hat den Tod nicht gemacht
    und hat keine Freude
    am Untergang der Lebenden.
    Weisheit 1,13

Eine Handvoll Monatsimpulse
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    Mit einem vertrauten Menschen seinen letzten Willen
    besprechen und testamentarisch festhalten.
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    Versuchsweise die eigene Todesanzeige entwerfen:
    Was ist wichtig, was nicht?
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    Einen Sterbenden begleiten und daraus
    für sein eigenes Sterben lernen.
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∞
    Wenigstens einmal im Leben
    einen Baum setzen.
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    Ganz bewusst das Leben in den Tagen leben.
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    Gelegentlich am Abend bedenken:
    Was wäre unerledigt geblieben, wenn ich
    heute gestorben wäre?
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    Am Ende des Monats
sollten drei dieser Impulse
verwirklicht sein.

DEZEMBER
Erwartungsvolle Sehnsucht

Ein Herz ohne Sehnsucht
    ist kalt und leer.
    Unser Herz steht niemals still. Es schlägt siebzig-, achtzigmal in der Minute. Das ist seine körperliche Seite. Die andere Seite des Herzschlags verweist uns, wie der Atem übrigens auch, auf die Sehnsucht, die niemals zur Ruhe kommen kann, bevor sie nicht bei dem, von dem sie kommt, Erfüllung findet: „Unruhig ist unser Herz, bis es in Gott zur Ruhe kommt“, sagt Augustinus.
    Unser Herz ist wie ein unermüdlicher Wanderer. Es ist zu seinem Schatz unterwegs. Es treibt nicht nur verlässlich unser Blut durch die Bahnen unseres Körpers. Das Herz nimmt uns auf die innere Reise mit, die sich dann manchmal im Traum offenbart. Diese Reise nach innen zeigt, dass sich das Herz wie in einer Art Exil fühlt, einem vorläufigen Zuhause. Manchmal signalisiert der Herzschmerz, wie sich dieses Organ fühlt. Vor allem wenn der Mensch einen Weg einschlägt, den das Herz nicht mitgehen will, weil es ihn als falsch erkennt.
    Wenn das Herz aufgeben will, erinnert die Sehnsucht es daran, dass die Reise noch nicht zu Ende ist. Sie hält die Türen offen, damit wir uns nicht im Gewöhnlichen und Alltäglichen verschließen, gar darin verhungern und uns verlieren. Schon deswegen ist es gut, nicht nur auf den Pulsschlag zu achten, sondern auf die Stimme unseres Herzens, auf die große Sehnsucht, die uns raten und warnen will.
    Wenn unser Herz aufgehört hat zu schlagen, heißt es, sind wir innen angekommen, dort wo der ewige Schatz zu finden ist.
Zwei Sichtweisen
    Zwei Kinder spielten im Hof mit ihren bunten Luftballons, die sie auf dem nahen Volksfest geschenkt bekommen hatten. Das eine verliert den Ballon aus der Hand, hüpft, schreit und jammert: „Mein Luftballon ist weg! Mein Luftballon ist weg!“ Das andere Kind lässt seinen Ballon los; es hüpft und tanzt und freut sich: „Mein Ballon steigt in den Himmel. Wie schön! Mein Ballon steigt in den Himmel.“
    Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt,
    zu dem, was deine Augen vor sich sehen.
    Kohelet 11,9
    Sehnsucht ist unsere Suche
    nach Vollkommenheit.
    Die Welt ist randvoll mit heiliger Gegenwart. Diese Gegenwart nennen wir Gott. Wer gottesgegenwärtig ist, geht auf dem Weg zur Vollkommenheit. Dieser Weg ist nichts anderes als das Einswerden mit der heiligen Gegenwart, die uns umgibt, es ist die heilige Quelle des Lebens, die für uns immer sprudelt. Manchmal ganz im Verborgenen.
    Auf diesem Weg lernen wir als Erstes das Staunen. Das Staunen über uns selbst. Dass wir sind und wie wir sind. Dann das Staunen über Gottes Gegenwart in und hinter allem. Gott ist in uns. Das ist eine der ganz großen Botschaften, die jede Religion, die dem Menschen dienen will, auszurichten hat.
    Das Staunen darüber
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