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Acht Augen sehen mehr als vier

Acht Augen sehen mehr als vier

Titel: Acht Augen sehen mehr als vier
Autoren: Ravensburger
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offenen Einfahrt und die Gärtner laden Büsche und Kisten mit Pflanzen aus. Ein besonders großer und fetter Typ ist dabei. Den kenn ich doch irgendwoher. Aus der Schule?
    „Wartet mal, Leute!“ Ich versuche mich zu erinnern. „Am Tag vor dem Einbruch waren die Gärtner auf eurem Grundstück, Laura.“
    Sommerregen prasselt auf das Dach des Holzhäuschens.
    „Butterkübler, der Gärtner?“ Laura ist ganz Aufmerksamkeit. „Den Typ konnte ich noch nie leiden! Den lässt mein Pa nur bei uns arbeiten, weil er der Cousin von seinem Sekretär in der Kanzlei ist.“
    „Wie? Von dem Lackaffen, dem Kübelköttner?“ frage ich und Emily prustet los.
    „Ja“, sagt Laura und kichert auch.
    „Langsam, Laura.“ Finn schlägt sofort sein Buch wieder auf und kritzelt hinein. Er zieht irgendwelche Linien und murmelt Namen. „Wie war das noch mal mit Butterkübler, dem Gärtner?“ Er schaut mich durchdringend an.
    Aber das Bild von den Gärtnern ist weg. Ich sehe nur den feinen Kübelköttner vor mir mit weißem Hemd, Krawatte und Goldrandbrille. Der hat mich sofort verdächtigt!
    Ich merke, wie mich Emily von der Seite anschaut, und als ich zurückgucke, blickt sie schnell weg. Sofort bin ich mit den Gedanken ganz woanders.
    Was hat Finn mich noch mal gefragt?
    „Du meinst die Namen auf dem Lieferwagen?“, murmele ich abwesend.
    „Ja, denk nach, Milan!“
    „Was ist?“ Emily grinst mich an, dass ich heiße Ohren kriege. Ich kann jetzt nicht nachdenken!
    „Ist doch nicht so wichtig. Gartencenter B&S“, grummle ich.
    Laura legt den Zeigefinger an ihre hübsche Nase und grübelt trotzdem. „Nee, der Unsympathische ist nicht der Butterkübler, es ist der andere, der Co. Und der heißt, ähm … Emily, sag schon, wie heißt der große Baumarkt beim Gartencenter?“
    Doch Emily und ich … na, ja, wir sind nicht ganz bei der Sache.
    Finn meint jetzt, wir sollten unbedingt gleich herumradeln und uns nach verdächtigen Lieferwagen in Baumärkten und Gartencentern umsehen.
    Wir starren ihn alle drei an und schütteln die Köpfe. „Wieso das denn?“, fragen wir.
    „Wenn jemand die Elektroniksachen aus eurem Garten rausgeschmuggelt hat, könnte der doch einen Lieferwagen des Gartencenters geklaut und dazu benutzt haben!“, erklärt er.
    „Ah, du meinst, den Lieferwagen vom Polizeibericht?“, erinnert sich Emily.
    „Könnte sein.“ Laura fährt sich mit beiden Händen durchs Haar. „Aber warum sollen wir uns deswegen irgendwelche Baumärkte und Gartencenter angucken? Das bringt doch nichts.“
    Ich trudle allmählich wieder in der Wirklichkeit ein, denn Emily wechselt das Thema. Sie meint: „Wir wollten doch gleich noch in die Stadt, Laura.“
    „Genau, mein Pa fährt uns ins Stadtzentrum zum Shopping. Ihr könnt gern mit, wenn ihr wollt.“ Laura strahlt Finn und mich an.
    Ähm, was? Shopping? Mit den Mädels? Stundenlang Klamotten anprobieren? Finn und ich haben plötzlich gleichzeitig Fluchtgedanken und tauschen Blicke.
    „Dann machen wir es eben allein, okay, Mil?“
    „Das Gartencenter? Klar, Alter!“
    „Wartet. Ich schau mal schnell, wo das große Gartencenter mit dem Baumarkt genau liegt.“ Laura tippt auf ihrem iPhone herum, schimpft kurz mit dem Gerät, weil es nicht sofort die richtige Info ausspuckt.
    Emily hilft ihr und im dritten Anlauf nennen sie uns Straße und Hausnummer.
    Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. „B&S, Butterkübler&Stanz, das neue Megateil. Alles klar!“
    „Sag das doch gleich: STANZ -Baumärkte!“ Finn notiert sich die Adresse.
    „Tschüss, Mädels, danke für die Einladung und für die Geschenke, Laura!“ Mich hält hier nichts mehr. Auch Princess nicht, die mich am Hosenbein zerrt und spielen will. Ich öffne die Tür. Der Regenschauer ist vorbei. Lauras Garten duftet und dampft.
    „Tschüss.“ Finn schließt sich an. Wir setzen unsere neuen Käppis auf.
    Laura gibt Finn und mir wieder Küsschen.
    Emily küsst Finn auf die Backe. Bei mir küsst sie die Luft hinter meinem rechten Ohr. Na ja, auch ganz prickelnd. So genau weiß ich ja bei Emily nie, wer ich für sie bin. Wahrscheinlich weiß sie es selber nicht.

Vor uns liegen die Verkaufshallen und Gewächshäuser vom Gartencenter Butterkübler . Direkt daran sind die Hallen vom Baumarkt geklatscht, so wie flache Keksdosen. Das neue B&S also. Finn und ich stellen die Räder ab und schlendern durch die Verkaufshalle in Richtung Freigelände.
    „Ähm, was suchen wir eigentlich, Finn?“
    Jede Menge Leute
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