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Acht Augen sehen mehr als vier

Acht Augen sehen mehr als vier

Titel: Acht Augen sehen mehr als vier
Autoren: Ravensburger
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jemand – Huby? – den Motor ab. Es hört sich an, als ob sie berieten.
    Mein Handy schon wieder: SMS von Laura und Emily.
    Sind im Gartencenter. Haben Finn gefunden. Wo bist du? LG , L und E
    Ich tippe hastig:
    Baumarkt, außen, Mil
    Der Motor dieselt an, der Lieferwagen wird gedreht, der Motor geht wieder aus. Türen werden aufgerissen und der Palettenwagen rasselt weg. Ob die Luft rein ist? Ich muss nämlich mal. Rasch vergrößere ich den Türspalt und spähe hinaus. Ich sehe einen Zaun und ein geöffnetes Tor. Dahinter liegt ein Parkplatz. Ein kleiner Lieferwagen steht rückwärts im Tor.
    SMS an Laura:
    Palettenwagen voll Kartons. Originalverpackt? Was ist drin?
    Buddys Rücken ist immer noch in Sicht. Ich bin gefangen.
    Und ich muss wirklich dringend pinkeln.

Hinter den Türen des Lieferwagens streitet die unsichtbare Raucherstimme mit einem wütendem Huby.
    „Ihr seid wohl bescheuert! Das sind Wucherpreise!“
    „Nee, Leitner, du verlangst zu viel. Da zahlen wir ja drauf!“
    Buddy mischt sich ein. „Damit will ich nichts zu tun haben!“
    Womit?
    „Der Stanz macht doch schon längst mit, Buddy, du Idiot. Wie, hast du das nicht gewusst?“, sagt Huby hämisch.
    „Halt den Mund, Leitner“, zischt die Raucherstimme giftig. „Und jetzt haut ab mit eurem Kram. Wir regeln das später unter uns!“
    Ich hör nur so halb hin. Dass die drei sich nicht einig sind, kapier ich trotzdem.
    „Hinter meinem Rücken? Michi, ich fass es nicht!“ Buddy klingt verzweifelt.
    SMS an Laura:
    Baumarkt. Parkplatz. Zaun. Großes Tor. Schnell!
    Huby klingt wütend: „Dann eben nicht. Die Russen zahlen sowieso besser! Los, einladen. Ich hab’s eilig!“
    Der Metallwagen klappert, Kisten werden herumgeschleift. Laden die alles wieder ein? Beeilt euch! Ich muss jetzt wirklich dringend pinkeln. Noch dringender.
    Raus, ich muss irgendwie raus. Wenn die das Tor im Zaun wieder schließen, muss ich noch hier drin übernachten. Die drei drehen mir die Rücken zu. Die Flügeltüren des Lieferwagens geben mir etwas Sichtschutz. Und links ist eine Hecke. Das ist meine Chance.
    Ich bin schon halb draußen, als die Türen zuknallen und der Motor startet. Plötzlich habe ich keine Deckung mehr. Ich stehe mit offenem Hosenschlitz an der Hecke.
    Eine Hand packt mein Genick. Ein harter Arm dreht mich um. Über mir ist ein fremdes blasses Gesicht mit spitzer Nase, schlitzschmalen Augen und gelben Raubtierzähnen. „Wen haben wir denn da? Einen kleinen miesen Spion?“ Die Raucherstimme.
    „Nein, ich, ich muss nur …“ Mit einem Ruck schüttle ich die Hand ab, drehe mich um und lasse es laufen.
    „Hey, Mertesheimer!“, fistelt Buddy. „Wo kommst du denn her?“
    Der Druck lässt nach. Guuut!
    „Hab das Klo gesucht. Musste dringend …“, schreie ich, so laut ich kann, weil Raucherstimme die Hand in meine Schulter krallt.
    Buddy lacht. Hysterisch, hoch, asthmatisch. Er kriegt sich kaum noch ein. „Der ist ha-ha-ha-harmlos. Kleiner Chaot, aber hihihihahaharmlos!“
    „Sieht mir nicht harmlos aus.“ Die dürren Krallen tun, was sie können, um mich festzuhalten. „Wie kommst du in den internen Bereich? Hast du uns nachspioniert?“ Die Raucherstimme klingt barsch.
    Ich, Schniedel rein und Reißverschluss zu.
    „Lass mich los!“ Ich reiße die Arme hoch und auseinander. Mit den Ellbogen stoße ich den dürren Kerl zurück, dass er taumelt.
    „Hä, hä, hä, mit dir werd ich noch fertig, du kleine Ratte!“ Wütend bleckt er die Zähne und greift mich an. Ich bin kleiner, aber stärker. Den schaff ich locker!
    Da spüre ich Buddys Pranken. Der Riese stemmt mich hoch, als wäre ich ein Fliegengewicht.
    Ich trete, ich brülle.
    Ein Hund bellt.
    „He, Sie da! Loslassen!!“ Die Möwenstimme. So herrlich zornig kann nur Laura kreischen. „Aufhören oder ich ruf die Polizei!“
    Das glaubt sie ja selbst nicht. Doch es wirkt wie ein Feuerlöscher. Buddy stellt mich mit einem Ruck auf die Füße. Er dreht meine Arme, dass die Gelenke knacken. Es tut höllisch weh. Gnadenlos klammert er mit einer Tatze meine Handgelenke auf dem Rücken fest.
    „Ich hab mich verlaufen, hab die Toiletten nicht gefunden!“, brülle ich.
    Da hält er mir mit der anderen Hand Nase und Mund zu. Das ist Folter! Der Typ ist der reinste Schraubstock. Ich krieg kaum noch Luft.
    Drohend rücken meine Freunde Buddy auf den Pelz. Die sanfte Emily, der schlaue Finn und die wilde Laura! Und plötzlich springt Princess durch das Gittertor und schleift einen
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