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Acht Augen sehen mehr als vier

Acht Augen sehen mehr als vier

Titel: Acht Augen sehen mehr als vier
Autoren: Ravensburger
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Möwenstimme am frühen Freitagmorgen! Ich weiß, dass sie seit Mittwochabend wieder zu Hause ist. Gestern haben Emily, Finn und ich Princess noch mal ausgeführt, weil Laura angeblich den ganzen Tag geschlafen hat. Jetlag, hat Emily gesagt. Sie kennt das, denn sie hat mit ihren Eltern schon öfter Fernreisen gemacht. Nach Indien zum Beispiel zu ihren Großeltern und Tanten und Cousinen.
    „Das hängt mit der Zeitverschiebung zusammen. Ich bin auch immer total k.o., wenn wir wieder zu Hause sind, und will nur schlafen.“
    Laura scheint aber inzwischen piepsmunter. „Um elf bei mir, wir machen Brunch für euch, passt dir das?“
    „Ja, also, wenn du meinst“, stottere ich. Kann ja schlecht sagen, dass es mir nicht passt.
    „Bis dann. Sei bitte pünktlich!“
    Als ob ich jemals unpünktlich wäre! Und muss ich mich jetzt in Schale werfen? Brunch bei von Wiesenhügels! Welche Ehre! Pfff.
    Es war dann aber eigentlich ganz nett. Laura hat Finn und mich mit Küsschen begrüßt. Und ihre feine Mutter, genannt Mamilein , hat uns allen die Hand gereicht. Fast ein Handkuss, haha!
    Es gab ein tolles Riesenfrühstück. Also nicht bloß Brötchen, Nugatcreme, Käse, Butter, weiche Eier, sondern auch noch Mini-Bratwürstchen und Rührei mit Schinken und warme, selbst gebackene Blätterteigtaschen mit Schoko oder Marmelade gefüllt. Krass!
    Laura hat erzählt, dass es in den Hotels in Florida immer so etwas zu essen gibt. American Breakfast. Lauras Mutter hat uns in Ruhe gelassen und wir haben über Vanessa und die Plastiktüte geredet. Laura hat alles bis auf die Sonnenbrille in den Sack für die Altkleidersammlung gestopft. Der Bikini war ausgeleiert und das Badetuch hatte Grasflecken. Und was sie mit dem Fußball anfangen sollte, wusste sie auch nicht. „Ich hab ihn Princess zum Spielen gegeben. Die rollt ihn ganz begeistert mit der Schnauze herum.“
    Ich hab nichts gesagt, nur an Tanja, Vanessa und Wolli gedacht, und es tat mir leid, dass Princess mit dem teuren Ball spielt. Hätte ich nur nichts gesagt! Hätte ich ihnen den Ball nur gelassen!
    Als wir satt waren, hat Laura jedem von uns ein Käppi geschenkt. Sie hat ein selbst erfundenes Logo aufbügeln lassen. Eine liegende Acht, die mit zwei Augen von jedem Käppi glotzt. Statt Strohhut trägt sie selbst genau so ein Acht-Augen-Käppi. Emily fand es „total süüüß!“
    Außerdem hat sie jedem ein T-Shirt mitgebracht. Auf den T-Shirts steht: Meine Freundin war in Florida und alles, was ich davon habe, ist dieses bescheuerte Shirt.
    Also, es steht auf Englisch da. Und weil ich in Englisch nicht gut bin, hat Emily es für mich übersetzt. Laura zog die Augenbrauen hoch und blitzte mich scharf an mit ihren blauen Augen. „Hey, Mil, da müssen wir dran arbeiten! Ich geb dir kostenlos Nachhilfe und du erziehst dafür meinen Sheltie!“
    Ich frag mich, was daran kostenlos sein soll!
    Nachher sind wir mit Princess runter zum Fluss und haben ihr Fußballspielen beigebracht. Oder Schnauzenball. Klappt super.
    Und trotzdem. Für Schnauzenball hätte es auch ein alter Gummiball getan. Ist schon ungerecht, dass Wolli und seine Freunde jetzt mit einer ollen Pflaume von einem Ball spielen müssen. Finn sagt das auch. Er hat ja gesehen, in was für schäbigen Wohnblocks die Bauer-Kinder wohnen.
    Wir hocken in Lauras ausgeräubertem Gartenhaus. Das Türschloss ist zwar repariert worden, aber hier drin herrscht gähnende Leere. Die Puppensammlung auf dem Sofa fehlt, die Lautsprecherboxen, der CD -Player, der Laptop, der Flachbildschirm, der DVD -Player und sogar die glitzernden Klamotten.
    Laura ist furchtbar enttäuscht, weil die Polizei nicht versprechen konnte, die geklauten Sachen wiederzubeschaffen. „Die behaupten, sie hätten so viel mit größeren Einbrüchen zu tun“, jammert sie. „Und mein Pa sagt auch noch, das wär ja nur Elektronikschrott gewesen! Hey, mein Laptop war noch echt gut. Und was ich alles auf der Festplatte gespeichert hatte, ist auch futsch. Unsere Videos, Emi, du weißt schon!“
    „Ach, das!“ Emily winkt ab. „Da machen wir beide doch nur Quatsch und spielen kindisches Theater.“
    „Unsere Songs waren gut! Damit wollten wir uns bei einem Casting bewerben!“
    „Ja, ja, peinlich“, behauptet Emily.
    Finn und ich glotzen nur doof.
    „Da hilft bloß eins“, fängt Finn an und ich weiß schon, was kommt. „Wir müssen uns selbst darum kümmern. Ich hab jede Menge Spuren gesammelt und einen Verdacht hab ich auch. Habt ihr die Polizeiberichte
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