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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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bisschen mehr Salz in die Wunde zu streuen, kam das Album, obwohl das Interesse aus den USA der eigentliche Grund für die Aufnahmen war, dort erst nach sechs Jahren in die Läden. Es roch verdammt wie das Generve bei den Easybeats. George war fest entschlossen, dass seine Brüder niemals einen ähnlich holprigen Weg einschlagen sollten wie er. Aber davon abgesehen äußerte er weise Worte, was die Zukunft betraf: »Eines Tages«, erklärte er einer Zeitschrift, »wird eine Band kommen, die für unsere heutige Gesellschaft ebenso bedeutsam sein wird wie Dylan für die Sechziger. Diese Band wird uns alle umhauen.«

    1971
Malcolm bei Velvet Underground.

2. Kapitel

    Der Rhythmiker

    Malcolm Young wurde am 6. Januar 1953 geboren, in jenem Jahr, in dem Elvis Presley aus der sengenden Hitze der amerikanischen Südstaaten trat und erstmals den Fuß in das Memphis Recording Service setzte, um seine ersten Aufnahmen zu machen. Es ist sicher kein Zufall, dass Malcolm zunächst zu Elvis-Platten übte, bevor er Mitte der 1960er die Songs der Beatles entdeckte.
    Malcolms erste Gitarre war eine der beiden billigen Akustikinstrumente, die seine Mutter für ihn und Angus gekauft hatte, um die beiden aufrührerischen Brüder durch eine sinnvolle Beschäftigung davon abzuhalten, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen.
    Zunächst stürzte er sich auf die Surf-Instrumentals jener Zeit. Da Malcolms Hände noch zu klein waren, um das Griffbrett komplett zu umgreifen, konnte er die Saiten anfangs nur leer spielen.
    Die Musik war damals noch Hobby, nicht diese alles verzehrende Leidenschaft, zu der sie später wurde. Wie George war auch Malcolm ein talentierter Fußballer und dachte ernsthaft über eine Sportlerkarriere nach. Aber als er 13 oder 14 war, machte ihm der Wachstumsschub der Teenagerzeit einen Strich durch die Rechnung – denn alle erlebten ihn, nur er nicht. Malcolm blieb in seinem winzigen Körper gefangen, angeblich aufgrund des Bleigehalts in den schottischen Wasserrohren, dem die Familie noch in Glasgow ausgesetzt gewesen war. Beinahe über Nacht waren alle anderen Jungen um ihn herum wesentlich größer, robuster und vor allem deutlich schneller als er. Besonders übel war, dass Malcolms Kumpels nun auch wesentlich älter aussahen und von daher leichter – wenn auch immer noch verbotenerweise – durch die Pubs ziehen konnten. Malcolm hingegen wirkte immer noch derart kindlich, dass nicht einmal der freundlichste Kneipenwirt ein Auge zugedrückt hätte.
    Ungefähr zur gleichen Zeit, als sein großer Bruder George mit den Easybeats allmählich den Glauben ans Musikgeschäft verlor, wurde Malcolms Liebe zur Musik übermächtig.
    Die neu geweckte Leidenschaft des 15-Jährigen traf zeitlich mit einigen anderen entscheidenden Ereignissen zusammen. 1968 endete Malcolms Schulzeit in der Ashfield Boys High School. Für ihn war es, als hätte man ihn aus einem fünf Tage die Woche währenden Gefängnis befreit. Obwohl er, vermutlich aufgrund seines guten Aussehens und seiner musikalischen Fähigkeiten, schon damals in dem Ruf stand, ein kleiner Ladykiller zu sein. Aber dass er einen großen Bruder hatte, der mit langen Haaren herumlief (was George damals als Hooligan brandmarkte), und der nebenbei auch noch zu einer der größten Rockbands jener Zeit gehörte, machte Malcolm zum Gezeichneten und brachte ihm immer wieder Schwierigkeiten mit den Lehrern ein.
    1968 schenkte Harry Vanda Malcolm seine geliebte Gretsch-Jet-Firebird-Gitarre, die ihm einst so gute Dienste geleistet hatte. Der internationale Erfolg der Easybeats und die Beachtung, die sie überall fanden, übten großen Reiz auf Malcolm aus. Nun besaß er sogar eines der Werkzeuge, mit denen es Harry gelungen war, diese großen Erfolge zu erreichen.
    George fachte Malcolms wachsendes Musikinteresse weiter an: Während er im Ausland unterwegs war, sorgte er dafür, dass sein Bruder all jene Alben und Zeitschriften bekam, die er für bedeutend hielt. Das einzige Problem war, dass diese wunderbaren Päckchen stets auf dem Seeweg ins ferne Australien befördert wurden und eine halbe Ewigkeit unterwegs waren.
    Manchmal dauerte es Monate, bis sie ihren Bestimmungsort erreichten, und dann waren die Cover vieler Alben – die ebenso geheimnisumwittert und heilig waren wie der Inhalt – trotz bester Verpackung oft verknickt und an den Ecken abgestoßen.
    Aber trotz der Verzögerung war Malcolm den meisten Radio-Playlists um Monate voraus, ebenso den samstagmorgens im Fernsehen
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