Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
Vom Netzwerk:
keyboardlastigen Sound, der ein wenig an die Doors erinnerte, benahmen sich auf der Bühne so wild und zerstörerisch wie The Move und The Who und hatten in Steve Phillipson einen Sänger, der buchstäblich Feuer spuckte. Sie hatten bereits eine Version des Jefferson-Airplane-Hits »Somebody To Love« als Single aufgenommen. Auf der Rückseite befand sich das Cover von »She Comes In Colours« von Love. In Newcastle hatten sie außerdem einen lokalen Rockwettbewerb gewonnen. Nun brachen sie auf zu neuen Ufern.
    Nach ihrer Ankunft in Sydney holte die Band nach einigen Umbesetzungen den Sänger Brian Johnson ins Boot (der mit dem Mann, der in Malcolms späterer Karriere noch eine wichtige Rolle spielen sollte, nur den Namen gemein hatte) und suchten einen zweiten Gitarristen. Malcolms guter Ruf kam ihm dabei zugute.
    Auf Empfehlung des ehemaligen Easybeats-Sängers Stevie Wright zogen Schlagzeuger Herm Kovac und Gitarrist Les Hall los, um sich mit Malcolm bei den Youngs in Burwood zu treffen. Dort stellten die beiden Musiker verblüfft fest, dass sich die Familie untereinander in einem breiten, fast unverständlichen schottischen Akzent unterhielt. Das war allerdings nicht der einzige Schock. Malcolm erwies sich als echter Fan von T. Rex und dem Gitarrenspiel von Marc Bolan.
    Herm Kovac: »Ich sagte, das ist doch Kacke, Malcolm! Die ganzen Singles hören sich völlig gleich an! Er hatte überhaupt keine Blueser an der Wand, da hing bloß ein Riesenposter von Marc Bolan.«
    Nach der unvermeidlichen Tasse Tee schlug man dennoch vor, dass Malcolm, sobald er Zeit hatte, zum Vorspielen zur Band nach Mona Vale kommen sollte. Zu Kovacs und Halls Überraschung ließ Malcolm sie nicht warten: Er schnappte sich seine Gretsch-Gitarre und erklärte seiner Mutter, er müsse noch mal weg.
    In Mona Vale angekommen, blieben sie die ganze Nacht wach. Malcolm erzählte von seinen Blueshelden, und Kovac spielte ihm seine eigenen Lieblingsalben vor. Malcolm schlief im Wohnzimmer. Kovac, der aufgrund der Größe und des Aussehen seines Gastes davon ausging, der Gitarrist sei erst 12, erwartete jeden Augenblick, dass die von der besorgten Mutter benachrichtigte Polizei vor der Tür stehen würde.
    Am nächsten Tag jammten alle gemeinsam und es war sofort klar, dass die Velvet Underground ihren neuen Gitarristen gefunden hatten. Einen neuen Sänger gab es inzwischen auch wieder, und so bestand das Line-up aus Malcolm (Gitarre), Kovac (Drums), Les Hall (Gitarre), Andy Imlah (Gesang) und Mick Sheffzick (Bass). Im Juli 1971 gaben sie ihr Debütkonzert im Parramatta Rivoli in Sydney.
    Malcolm stand damals besonders auf das erste Album von Gary Wright, Extraction , das er bei jeder Gelegenheit auflegte. Er brachte auch einige Songs daraus ins Programm der Band mit ein.
    Der Hot-Cottage-Gitarrist Kim Humphreys erinnert sich an sein erstes Treffen mit Malcolm bei einer Probe der Velvets: »Ich weiß noch, dass er mir erzählte, dass er einen kleinen Bruder habe. Er lobte ihn über den grünen Klee. Ich weiß nicht, wie alt Angus damals war. Vermutlich 15 oder 16.«
    Die Velvets spielten samstags-und sonntagsnachts. Nach dem Gig am Sonntag fuhren sie Malcolm nach Burwood zurück, sodass er Montag früh wieder zur Arbeit in die Büstenhalterfabrik gehen konnte, in der er die Nähmaschinen wartete. Als sie einmal gemeinsam nach Newcastle fuhren, kam heraus, dass Malcolm offenbar zum ersten Mal das Stadtgebiet von Sydney verließ: Er war völlig baff, dass zwischen den beiden Städten Buschland und Farmen lagen. Er wollte unbedingt anhalten, um sich das genauer anzusehen.
    Wie kaltschnäuzig Malcolm sein konnte, zeigte sich, als die Band dem australischen Sänger und Songwriter Richard Clapton begegnete, der damals am Anfang seiner Karriere stand.
    Herm Kovac: »Malcolm sagte zu mir: ›Guck dir diesen verdammten Wichser Richard Clapton an! Der wird nie weit kommen, wenn er versucht, unter dem Namen Clapton erfolgreich zu sein!‹ Malcolm war der Meinung, es könne nur einen Musiker dieses Namens geben!«
    Der kleine Gitarrist ließ sich nichts gefallen. Er hatte nichts übrig für Idioten oder Leute, von denen er glaubte, dass sie sich auf seine Kosten einen Vorteil verschaffen wollten. Die potenziellen Manager, die sich für die Band interessierten, wurden heftig in die Zange genommen, wenn er das Gefühl hatte, dass sie nicht »echt« waren. »Nee, kann den Drecksack nicht ausstehen«, knurrte er dann. »Der hat nichts mit Rockmusik am Hut, der will
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher