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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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ausgestrahlten Musiksendungen, die sich die Familie gemeinsam bei einer Tasse Tee ansah, um dann die Auftritte der einzelnen Künstler zu kommentieren.
    Wenn George in Sydney war, lud er zu Jamsessions im Haus der Youngs ein. Dabei spielte er Bass und versuchte, über den Lärm hinweg laut brüllend vorzuzählen oder die Akkordwechsel anzugeben. Er nahm auch einige rüde Eingriffe an den Gitarren vor und entfernte mit Gewalt einige der Saiten, die er für »nicht rockig genug« hielt. Damit meinte er jene, die für seine Musik ungefähr so nützlich waren wie ein Zahnstocher bei einer Straßenschlägerei. George wusste: Wer richtigen Rock’n’ Roll spielen will, muss anständig ausgestattet sein.
    Malcolm kombinierte diesen Unterricht im eigenen Wohnzimmer hinsichtlich Stil und Rockereinstellung, indem er sich immer wieder Eric Claptons energiegeladenes Gitarrenspiel bei John Mayall’s Bluesbreakers reinzog oder die Werke von Paul Butterfield, Mike Bloomfield oder auch von Fleetwood Mac in der Zeit mit Peter Green und Jeremy »Deltahead« Spencer.
    Die großen Bluesmusiker, die all diese Künstler inspiriert hatten, beispielsweise Muddy Waters oder auch die frühen Rock-’n’-Roll-Legenden wie Little Richard, Jerry Lee Lewis und natürlich Chuck Berry, spielten bei Malcolms musikalischer Erziehung ebenfalls eine wichtige Rolle.
    Malcolm: »Als kleiner Junge fing ich mit Chuck Berry an. Den konnte man einfach nicht ignorieren. Ich meine, alles, was er damals machte, war absolut großartig.«
    Am meisten aber begeisterten ihn die englischen Gitarristen, die aus dem Blues und R&B dreiminütige Popsongs gemacht hatten.
    Malcolm: »Als ich zum ersten Mal ›My Generation‹ von The Who hörte, hat mich das total gepackt. Die Beatles und die Stones waren damals angesagt, und dann kam da plötzlich dieser Hammersong, der so viel härter klang. Der hat mich für immer verändert. Dann kam ›Jumpin’ Jack Flash‹, und ich will noch zwei Titel nennen: ›Honky Tonk Woman‹ von den Stones und ›Get Back‹ von den Beatles – Songs, die absolut für sich stehen. Das ist die perfekte Weiterentwicklung des echten, reinen Rock’n’ Roll.«
    Das erste Mal hörte Malcolm »My Generation« ausgerechnet bei einem Konzert der Easybeats. Zuerst hielt er den Song für ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von Vanda und Young. Doch dann sagte man ihm, dass die Band den Song selbst zum ersten Mal bei Radio Luxemburg gehört hatte.
    Da William Young Arbeit und Geldverdienen für eine wichtige Tugend hielt, war klar, dass Malcolm sich nach der Schule einen Job suchen musste: Einfach nur in seinem Zimmer sitzen, Gitarre üben und sich nach gutaussehenden Frauen und ebenso attraktiven Autos umschauen, kam nicht in Frage. Malcolm versuchte es mit den verschiedensten Berufen: als Nähmaschinentechniker, als Installateurslehrling, als Dreher und Lagerarbeiter.
    Aber anders als bei seinen Kollegen klingelte in Malcolms Ohren den Tag über nicht nur der gewöhnliche Arbeitslärm. Das eintönige Klappern und Klicken der verschiedenen Maschinen um ihn herum fügte sich für ihn zu einem verschwommenen, ursprünglichen Rhythmus, aus dem sich nach einer Weile Songideen und Strukturen herausschälten.
    Dabei erwies es sich als vorteilhaft, dass Malcolm, ähnlich wie George, mit einem sehr guten Gehör ausgestattet war. Er war zudem ein talentierter Gitarrist mit der Gabe, eine Melodie schon nach wenigen Minuten nachspielen zu können, wobei ihm zugute kam, dass er einen Plattenspieler mit stufenlos regelbarer Geschwindigkeit besaß, sodass er zu den Platten spielen konnte, ohne die Gitarre dauernd neu stimmen zu müssen.
    Schließlich begann er, gemeinsam mit dem Bassisten und Sänger Mick Sheffzick und Drummer Brian Curby, eigenen Lärm zu produzieren, allerdings nur für kurze Zeit. Etwas ernsthafter widmete er sich ab 1968 der Band Beelzebub Blues, die gelegentlich auch unter den Namen Red House oder The Rubberband firmierte, und zu der neben Malcolm an der Leadgitarre der Sänger Ed Golab, Drummer Gerry Tierney, Gitarrist George Miller und Bassist Sheffzick gehörten. Von Zeit zu Zeit stieg auch Larry Van Kriedt in die Sessions mit ein, ein jazzbeeinflusster Gitarrist, der gerade erst aus Amerika nach Australien gekommen war.
    Malcolm war der kleine Gitarrenvirtuose, der sich mit beeindruckendem Talent und scheinbar mühelos durch die Songs von Bloodwyn Pig, Savoy Brown, Black Sabbath, den Animals, Eric Claptons Bluesbreakers-Phase, dem
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