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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Zeit lang überlegt, die Easybeats zu managen – eine Entwicklung, die das Schicksal der Band sicherlich positiv beeinflusst hätte -, klingt inzwischen wie ein Treppenwitz der Geschichte.
    Im August erschien Friends , ein Album, das größtenteils aus Demos von Vanda und Young bestand, weil man Polydor noch eine Platte schuldete. Auf der anschließenden Tour im September war die Band ohne viel Tamtam schlicht in Jeans und T-Shirt unterwegs. Zwar waren die Konzerte gut besucht, aber von der Hysterie, die noch zwei Jahre zuvor getobt hatte, konnte keine Rede mehr sein. Dennoch legten die Easybeats ein paar überzeugende Auftritte hin. Als sie in der zweiten Oktoberhälfte in Sydney eintrafen, griffen ihnen bei den Gigs ein paar alte Freunde als Supportband unter die Arme: die Valentines mit ihren beiden Sängern Vince Lovegrove und Bon Scott. Es war Ironie, dass Scott die Show seines Idols Wright inzwischen besser draufhatte, als Stevie Wright selbst.
    Als die Tour zu Ende ging, warfen die Easybeats das Handtuch. Es blieb George und Harry überlassen, für die Bandschulden in Höhe von etwa 85 000 Dollar aufzukommen. Während der Bandkarriere hatte es reihenweise Pleiten gegeben, als beispielsweise eine Single in Kanada auf zwei verschiedenen Labels erschien und andere Titel exklusiv an weitere Plattenfirmen verkauft wurden. Später entdeckte man zudem, dass die Goldene Schallplatte für »Friday On My Mind«, die stolz bei den Youngs im Wohnzimmer gehangen hatte, in Wirklichkeit die Single »Sorry« enthielt.
    George und Harry kehrten 1970 nach London zurück, wo sie sich die nächsten Jahre in die Abgeschiedenheit von Aufnahmestudios zurückzogen, die sie so faszinierte. Sie bildeten ein äußerst kreatives Team, das unter den verschiedensten Decknamen produzierte, beispielsweise als Tramp und Moondance (1970), Paintbox (1970-71) oder Haffy’s Whisky Sour (ebenfalls 1971). Außerdem waren sie 1971 an der letzten Grapefruit-Single mit Alex Young beteiligt. In Europa wurden ihre Platten mit wechselndem Erfolg veröffentlicht.
    Das letzte Projekt, das sie während ihres Englandaufenthalts Mitte 1972 in Angriff nahmen, war eine spaßige Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Pretty-Things-Bassisten Alan »Wally« Waller (Wally Allen), die sich die Marcus Hook Roll Band nannte. Die »Band« war gewissermaßen eine Schnapsidee von Waller, der während der Sessions in den Abbey Road Studios für die Versorgung der Bands mit alkoholischen Erfrischungen zuständig war. Aber nach zwei Singles – »Natural Man« im August 1972 und »Louisiana Lady« im Februar 1973 – war die Party vorbei.
    Als George im Januar und Harry im Spätjahr 1973 nach Australien zurückkehrten, erfuhren sie zu ihrer Überraschung, dass ausgerechnet dieses Projekt in den USA auf Interesse gestoßen war, wo »Natural Man« gerade erst erschienen war. Nach all dem, was sie mit den Easybeats erlebt hatten, wussten sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollten. Also beschlossen sie, das zu beenden, was sie in London angefangen hatten. Waller übernahm wieder die Getränkeversorgung, dann stieß auch noch Georges Bruder Malcolm an der Gitarre zum Studioteam in Sydney, wobei auch Angus oft vor Ort war.
    Harry Vanda: »Malcolm machte mit, weil vorher nur ich Gitarre spielte und George bloß auf einem Bass herumhämmerte. Wir brauchten also einen Schlagzeuger und einen zweiten Gitarristen. Ich sang auch ein bisschen, ebenso wie George.«
    Sie verbrachten einen Monat in den EMI-Studios in Sydney, betreut vom Toningenieur Richard Lush. Der Brite wohnte zwar erst seit einigen Monaten in Australien, verfügte aber bereits über eindrucksvolle Referenzen, da er beispielsweise beim legendären Sgt. Pepper -Album der Beatles zweiter Tontechniker gewesen war. Lush war von Malcolms und Angus’ Fähigkeiten begeistert.
    Richard Lush: »Ich staunte, wie viel Talent in diesen Jungs steckte, denn sie waren im Grunde noch Kinder. Ich dachte nur, wow, das ist ja der Hammer! Vor allem bei Angus.«
    Aus den Sessions entstand das 1973 veröffentlichte Album Tales Of Old Grand-Daddy , das zunächst nur in Australien erschien. Es sorgte zunächst für weitere Enttäuschungen, denn zu Georges großem Ärger zeigte das ursprüngliche Cover einen alten Mann in einem Schaukelstuhl, obwohl der Titel des Albums eigentlich auf die Bourbon-Marke Old Grand-Dad zurückging – als Verweis auf den Brennstoff, der bei den Sessions für das richtige Energielevel gesorgt hatte. Um noch ein
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