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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos
Autoren: L Courtenay
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meinem Magen, als hätte ich zu viele McFlurrys gegessen, war alles andere als cool.
    Mama und Matt, Joe und Biro und Dr. Nik mit Opi auf dem Arm folgten uns, während ich mit Hasi kreuz und quer durch den Garten lief, als wäre sie ein Spürhund. Hasi bellte vor Begeisterung. Ein Spaziergang im Dunkeln war für sie das Allergrößte.
    »Tori? Tor?«
    »Kannst du dich erinnern, was Tori als Letztes gesagt hat?«, fragte Mama.
    »Sie hat aufgezählt, was uns alles fehlt«, antwortete ich und wünschte, das Bauchgrimmen würde wieder verschwinden. »Dafür hat sie nur sechs Wörter gebraucht, aber damit war alles gesagt. Kurz und treffend, typisch Tori eben.« Und ich hatte als Zugabe noch ein paar Horrorgedanken obendraufgepackt.
    Am Ende des Gartens blieb ich ruckartig stehen. Das Tor, durch das man in den Stadtwald gelangte, war nicht verschlossen und quietschte leise im Wind.
    »Sie ist in den Stadtwald gelaufen!«, sagte ich. Es war, als wäre plötzlich ein Riesenfoto von Tori am Himmel erschienen, versehen mit einem fetten neongrünen Pfeil, auf dem »Hier entlang!« stand.
    »Was?«, rief Joe.
    »Aber da ist es stockdunkel«, sagte Biro. »Da sieht sie doch nichts!«
    Mama schlug die Hände vor den Mund. Ich wusste sofort, dass sie an den Steinbruch und die sumpfigen Stellen im Stadtwald dachte, an Mörder und Entführer, gefährliche Wasserstrudel im Fluss, Krokodile und hungrige Hyänen, die aus dem Safari-Park ausgebrochen waren. Ich hatte nämlich genau die gleichen Gedanken.
    Ich riss das Tor auf und rannte hinaus in die Finsternis. »Wir müssen sie sofort suchen!«, rief ich. »Kommt ihr mit, oder muss ich das allein machen?«
    Nach zwanzig Sekunden kam ich wieder zurück.
    »Hat mal jemand eine Taschenlampe?«
    Dr. Nik brachte Opi ins Affenhaus, während Matt einen schweren Handscheinwerfer herbeiholte, mit dem er umherleuchtete, als wollte er den Außerirdischen ein Zeichen geben.
    »Ich rufe die Polizei!«, sagte Mama und versuchte mit zitternden Fingern, die 999 in ihr Handy zu tippen. Sie war kreidebleich.
    »Ich hoffe, du hast recht, Taya«, sagte Biro, als wir im Licht von Matts Lampe den buckligen Weg durch den Stadtwald in Angriff nahmen.
    »Ich auch«, meinte Joe. »Die Polizei fährt nicht gern umsonst raus. Wenn man jemanden als vermisst meldet, und es stellt sich raus, dass derjenige gar nicht verschwunden ist, sondern irgendwo im Café sitzt, gibt es Ärger. Meinst du nicht, wir sollten sicherheitshalber im Wild-World -Café anrufen?«
    »Ich habe recht!«, gab ich bestimmt zurück. »Es ist schwer zu erklären, wahrscheinlich ist es dieses Zwillingsding, aber ich weiß, dass ich recht habe – ihr müsst mir einfach glauben.« Ich hielt inne. »Das Café hat sowieso schon zu. Aber vielleicht sollte Mama den Wachdienst von Wild World anrufen, nur für alle Fälle. TORI! TORI!«
    Nun fingen auch die anderen an, nach meiner Schwester zu rufen.
    Der Stadtwald sah im Lichtschein der Handlampe ganz anders aus, und in diesem Teil kannten wir uns auch nicht so gut aus wie in dem Teil direkt hinter unserem Grundstück. Die Bäume wirkten total unheimlich, und alle paar Schritte packte mich die blanke Angst, weil ich dachte, ich würde in den berüchtigten Steinbruch stürzen. Der Boden war uneben und holprig und überraschte uns immer wieder mit matschigen Löchern, wo wir keine vermuteten, sodass wir mehr als einmal ins Stolpern gerieten.
    »TORI!«
    Es war kaum zu glauben, dass wir wirklich in demselben hübschen Wäldchen waren, in dem wir jahrelang mit Hasi und allen möglichen wilden Tieren spazieren gegangen waren. Matt leuchtete mit seiner Lampe ins Gelände und erschreckte mit dem grellen Lichtstrahl Kaninchen, leere Bierdosen und Büsche.
    »Da vorn ist unsere alte Straße«, sagte ich nach ungefähr zehn Minuten und zeigte auf den hellen Schimmer, der sich hinter den Bäumen abzeichnete. »In diese Richtung müssen wir weitergehen. Ich glaube, Tori ist zu unserem Grundstück gegangen.«
    »Wo sind die Tiger, wenn man sie mal braucht?«, witzelte Joe nervös, während sein Blick unruhig hin und her wanderte.
    »Hast du gerade ›Tiger‹ gesagt?«, fragte Biro.
    Die Erklärung dauerte weitere zehn Minuten.
    »TORI! TORI!«
    Die Lampen in der Straße waren inzwischen immer deutlicher zu erkennen. Ich hörte, wie Mama hinter uns in ihr Handy schrie: »Sie ist vor ungefähr zwanzig Minuten verschwunden … Ja, genau das habe ich gerade gesagt! … Aber ich muss sie als vermisst melden! Sie
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