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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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Ein zerlumpter, rothaariger Mann taumelte durch die Steinwüste der Berge Andorras. Die Sonne brannte heiß vom Himmel. Er schwitzte, während er die steil ansteigende Schotterstraße entlangstolperte. Vor ihm ragte ein merkwürdiges Bauwerk in den Himmel - eine Zwingburg, die mit keiner der anderen Burgen in Spanien und Frankreich zu vergleichen war. Die Ringmauer war zerbröckelt, die Außengebäude waren verfallen, nur noch Ruinen.
    Das u-förmige Hauptgebäude aber, zwischen dessen Flügeln sich ein mächtiger, alles überragender Burgfried erhob, konnte noch Jahrhunderte überdauern. Es schien wie für die Ewigkeit gebaut.
    Wind und Wetter hatten seinen dunklen Quadersteinen nichts anhaben können.
    An der Vorderfront des Hauptgebäudes gab es ein Doppeltor, ein eindrucksvolles Portal. Die Giebelseite des Portals und die Wände rechts und links waren mit fantastischen Reliefs geschmückt.
    Der Türklopfer bestand aus einem zwanzig Pfund schweren geflügelten Drachen.
    Der rothaarig Mann trat nun auf die Stufe und wankte zu dem einen Tor hin. Er lehnte sich schwer dagegen, vollkommen ausgelaugt. Es bereitete ihm Mühe, den Türklopfer zu betätigen. Dumpf hallten die Schläge des schweren eisernen Klopfers.
    Der rothaarige Mann wartete eine Weile und klopfte dann wieder. Stimmen ertönten hinter dem Tor, Stimmen von Männern und Frauen. Jemand spähte durch eine seitlich in der Wand befindliche Luke, die einer schmalen Schießscharte ähnelte. Dann wurde der eine Torflügel geöffnet.
    Der erschöpfte Mann wäre in den Innenhof gefallen, hätte ihn nicht ein breitschultriger blonder Hüne aufgefangen. Zwei Frauen und zwei Männer, zwei davon außergewöhnliche Erscheinungen, standen hinter ihm. Einer der Männer war rundlich und stämmig und hatte ein breites, rosiges Gesicht. Er hielt in der Linken einen Dämonenbanner und in der Rechten eine Leuchtpistole. Sie verschoß Leuchtkugeln, die zu Dämonen vernichtenden Signalen aufflammten.
    „Alle Wetter!" rief der blonde Hüne. „Das ist doch Richard Steiner. Ich dachte schon, den könnten wir abschreiben. Unter welchem Stein ist der denn hervorgekrochen?"
    Die Stimme verriet, daß der Sprecher für den rothaarigen Mann keinerlei Sympathie empfand.
    Der Rothaarige hob mühsam den Kopf und schaute auf die grünäugige, schwarzhaarige Frau. Sie trug elegante Lederstiefeletten, Jeans und eine grüne Hemdbluse, die ihre großen Brüste gut zur vollen Geltung brachte. Langes, schwarzes Haar fiel über ihre Schultern herab. Sie hatte eine Ausstrahlung, die jeden Mann reizen mußte, und wirkte zugleich etwas geheimnisvoll. Die Frau war Anfang Zwanzig und gewiß kein Mädchen, das in einem Büro arbeitete und ein alltägliches Leben führte.
    „Coco", stammelte der erschöpfte Mann, „endlich! Es hat lange gedauert, Coco. Ich…"
    Er fiel in Ohnmacht.
    Coco Zamis, die schöne Hexe aus edlem Geblüt, trat näher. Sie musterte den dürren, rothaarigen Mann. Er war von Strapazen gezeichnet und sah sehr mitgenommen und zerzaust aus. Prüfend schaute Coco ihn an und konzentrierte ihre geschärften Sinne. Sie konnte keine dämonische Ausstrahlung wahrnehmen, nur eine besondere, kaum merkliche Schwingung, die sie aber zu deuten wußte und die ihr die letzten Zweifel nahm.
    „Das ist Richard Steiner, mein guter Freund", sagte sie. „Es besteht keine Gefahr. Wir werden ihn in ein Gästezimmer bringen."
    Der blonde Hüne, der Däne Abi Flindt, brummte etwas Unverständliches. Nachdem sie sich überzeugt hatten, daß sonst niemand in der Nähe war, trugen zwei von den Männern den Bewußtlosen durch die große Halle mit den vierundzwanzig Bestiensäulen.
    Der blonde Hüne und ein schwarzhaariger Athlet, der ihn noch um fast einen ganzen Kopf überragte, trugen den Bewußtlosen mühelos. Der Schwarzhaarige maß gut zwei Meter und war hervorragend proportioniert.
    Sein männlichschönes Gesicht hätte ihm zu einer Filmkarriere verhelfen können. Aber dieser Mann war alles andere als ein Filmheld. Er hieß Unga und war Jahrtausende alt. Als echter Cro Magnon in der Steinzeit geboren, hatte er durch Magie bis in die Neuzeit überlebt.
    Den beiden Trägern folgten Coco Zamis, der Urbayer Burian Wagner und die schöne blondhaarige Ira Marginter.
    Richard Steiner wurde die Treppe hochgebracht und in einem der Gästezimmer des Castillo Basajaun auf ein Bett gelegt. Coco und Ira kümmerten sich um ihn. Unga, der Richard Steiners Geheimnis, seine wahre Identität, ebenso wie Coco Zamis
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