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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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Schwimmer der Maschine. Das Gestänge war ein wenig verbogen, sonst hatte die Piper die unsanfte Landung überraschend gut überstanden.
    Ich sprang ins Wasser, mit den Beinen voran. Das kühle Naß erfrischte mich. Ich prustete, steckte den Kopf ins Wasser und schüttelte die nassen roten Haare. Dann schwamm ich mit wenigen Stößen zum Ufer.
    Der felsige Strand stieg nicht steil an; ich konnte ihn leicht erklimmen. Ich folgte dem Pfad, den die Polynesier gegangen waren, kam an ein paar felsigen Hügeln vorbei und erreichte einen Palmenhain. Die Sonne brannte heiß, obwohl sie schon tief stand.
    Eine Schildkröte kroch über den Pfad. In den Kokos- und Sagopalmen schnatterten und keiften Affen. Insekten summten. Meine nassen Kleider trockneten schnell.
    Ich nahm den Kommandostab aus der Tasche und zog ihn zur vollen Länge von vierzig Zentimetern aus.
    Wenn es irgendwo ein Magnetfeld gab - es gab überall auf der Welt welche, schwächere oder stärkere - würde ich es orten.
    Ich hielt den Kommandostab mit dem verdickten Ende wie eine Wünschelrute locker in der Hand. Bald spürte ich ein leichtes Ziehen nach links, aber es war zu schwach, so daß ich ihm keine Aufmerksamkeit schenkte. Mit diesem Magnetfeld eben dort würde ich nie bis nach Island zum Tempel des Hermes Trismegistos gelangen.
    Nach etwa einer halben Stunde hatte ich den Wald hinter mir gelassen und kam nun in eine Savanne.
    Aus dem Grasboden ragten stellenweise schwarze Steine. Ein paar Kilometer entfernt sah ich zerklüftete Berghänge. Die Savanne war von Bodenwellen durchzogen und unübersichtlich.
    Ich blieb stehen. Rechts von mir befand sich ein Magnetfeld, und etwas links vor mir war auch eines. Das Magnetfeld vor mir war ohne Zweifel stärker; so ging ich dorthin.
    Es befand sich in einer Bodensenke. Der Magnet- oder Kommandostab in meiner Hand schlug stark aus; er vibrierte vor Spannung. Ich fand den Mittelpunkt des Magnetfeldes und stellte mich dorthin, um es abzustecken. Dazu nahm ich den Magischen Zirkel aus der Tasche, zwei handspannenlange Holzschenkel, die mit magischen Symbolen versehen waren. Ich öffnete den Zirkel. Die Enden waren verschwommen, als befänden sie sich in einer anderen Dimension.
    Ich zeichnete einen Kreis um den Mittelpunkt und steckte das Zentrum des Magnetfeldes ab. Genau wußte ich es nicht, aber ich nahm an, daß metaphysische Strahlungen oder Wellen von den Enden des magischen Zirkels ausgingen und einen Kreis um den Mittelpunkt des Magnetfeldes zeichneten. In diesem Kreis konzentrierte sich nun die ganze magnetische Energie wie in einem Brennpunkt. Wenn ich mich jetzt an einen anderen Ort wünschte, konnte ich dorthin springen. Teleportieren war der richtige Ausdruck. Ich würde bei einem Magnetfeld herauskommen, das dem gewünschten Ort am nächsten lag - falls sich direkt dort keines befand.
    Dieses Magnetfeld hier war stark genug, um mich bis nach Island zu bringen, in den Tempel des Hermes Trismegistos, wo ich in Sicherheit war.
    Noch wollte ich den Sprung jedoch nicht machen. Ich hatte das Magnetfeld bereits abgesteckt, um im Notfall sofort ohne lange Vorbereitungen verschwinden zu können.
    Ich überlegte mir, daß ich eigentlich die Memory-Barren aus dem Flugzeug holen und in den Hermes-Trismegistos-Tempel bringen könnte. Dort waren sie sicher. Wenn ich gleich zurückkehrte, verlor ich kaum Zeit und konnte mich auf der Insel umschauen. So wollte ich es machen. Vorher hatte ich die magischen Goldbarren nicht mitnehmen wollen, da ich nicht wußte, ob ich nicht in eine Falle laufen würde.
    Ich ging durch den Palmenhain zum Flugzeug zurück. Es schwamm immer noch in der Bucht, und anscheinend war während meiner Abwesenheit niemand in seine Nähe gekommen. Die Auslegerboote der Eingeborenen lagen da wie zuvor.
    Ich schwamm zu der Maschine hinaus, stieg auf die eine Schwimmkufe und durch den Ausstieg in die Maschine. Alles war noch so wie zuvor. Eilig nahm ich die Goldbarren an mich, denn ich wollte mich nicht im letzten Augenblick noch überraschen lassen.
    Ich steckte die kleinen Goldbarren in die Taschen meiner zerlumpten Kleider. Halmahera hatte europäische Kleider getragen. Sie waren mir zu weit und zu kurz, aber so zerlumpt und zerrissen, wie sie aussahen, fiel das nicht zu sehr auf.
    Ich ging zum Ausstieg und wollte wieder ins glasklare Wasser springen. Der Schlag traf mich unverhofft. Es war ein Schock, ähnlich einem elektrischen Schlag. Für einige Augenblicke sah ich Sterne.
    Die Memory-Barren
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