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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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nicht erfaßte dämonische Wesen. Von dem sterbenden Halmahera hatte ich nun einen Namen gehört: Vago. Es war der Name eines Magiers, der Halmaheras Herr und Meister gewesen war. Jetzt erfuhr ich mehr. Jener Vago war ein Vertreter einer gewaltigen, bisher völlig unbekannten Macht, die dennoch schon seit vielen Jahrhunderten auf der Erde ihr Unwesen trieb. Auch der von Geheimnissen umwobene Olivaro gehörte jener Macht an - oder hatte ihr zumindest angehört. Jetzt bekämpfte er sie.
    Zuerst nahm mein Gehirn ein Codesignal auf. Es war eine Folge von fremdartigen Worten und Zahlen und mußte ein Erkennungssignal sein, das mir nichts sagte.
    Bericht über den Beobachter Olivaro,
hieß es dann.
Unsere Nachforschungen haben ergeben, daß Olivaro seine Stellung schon seit langem systematisch mißbraucht. Er ist zu einem Machtfaktor geworden, der in die menschliche Geschichte eingreift und seine Interessen über die unseres Volkes stellt.
    Ein paar Ereignisdaten folgten, bei denen Olivaro seine Hand im Spiel gehabt haben sollte. Schon beim Aufstieg des Mongolen Temudschin zum Dschingis-Khan, dem größten Eroberer der Weltgeschichte, hatte Olivaro rücksichtslos profitiert. Später verlegte er sein Wirken hauptsächlich ins alte Europa, wo er in der finsteren Zeit des Mittelalters Triumphe feierte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Entdeckung Amerikas, hatte sein dämonisches Ränkespiel den Höhepunkt erreicht. Er besaß Kontakt zur Schwarzen Familie der Dämonen, galt selber als Dämon und hatte überall Diener, Kreaturen und Stützpunkte.
    Für mich war es besonders erregend, davon zu erfahren. Als Baron Nicolas de Conde hatte ich nämlich Ende des 15. Jahrhunderts mein erstes Leben geführt. Der Dämon Asmodi hatte mir im Dezember 1484 bei einem Pakt zu einem furchtbaren Preis die Unsterblichkeit durch Wiedergeburt gegeben. Ich war also gewissermaßen ein Zeitgenosse jener vergangenen Epoche. Viele Namen und Daten, die einem normalen Menschen des 20. Jahrhunderts nichts gesagt hätten, waren mir wohlbekannt.
    Im Laufe des 16. Jahrhunderts war Olivaro in der Alten Welt der Boden zu heiß geworden. Jene Macht, die ihn als Beobachter entsandt hatte und die in dem Memory-Barren offenbar als bekannt vorausgesagt wurde, hatte Verdacht geschöpft. Es wurden Maßnahmen gegen Olivaro eingeleitet.
    Im Verlauf der Nachforschungen kam offenbar das heraus, was die magischen Goldbarren enthielten. Sie waren aber nicht zu der unbekannten Macht gelangt.
    Olivaro hatte sich damals völlig in den Fernen Osten zurückgezogen, nach Japan. Dort hatte er sich bereits vorher eine starke Position als Kokuo no Tokoyo aufgebaut, als Herrscher des Niemandslandes. Nun kam ich kurz ins Spiel, was mich sehr faszinierte.
    Nach den schlimmen Erfahrungen, die ich in meinem Leben als Baron Nicolas de Conde hatte machen müssen, war ich zu einem erbitterten Feind der Dämonen geworden. Als Juan Garcia de Tabera - 1487 bis 1508 -, als Georg Rudolf Speyer - 1508 bis 1540 - und als Michele da Mosto - 1540 bis 1586 - hatte ich der Schwarzen Familie viel Schaden zugefügt. Wenn ich starb, ging mein Geist durch Seelenwanderung in den Körper eines neugeborenen Kindes über. Sobald dieses Kind dann alt genug war, erwachte in ihm das Wissen um die Vergangenheit, und der verbissene Kampf ging weiter.
    Damals schon war ich der gefürchtetste Feind der Schwarzen Familie gewesen. Olivaro sollte mich ausschalten; das war ein Probestück, das er abzulegen hatte, um in der Schwarzen Familie völlig anerkannt zu werden und eine machtvolle Rolle zu spielen. Es gelang Olivaro. Durch Schwarze Magie und einen dämonischen grausamen Ritus machte er aus mir Tomotada, den Schwarzen Samurai, den Sohn einer gesichtslosen Mujina. Tomotada war Olivaros Diener. Er kannte den doppelgesichtigen Dämon nur als Kokuo no Tokoyo.
    Weil er sie von der großen Gefahr befreit hatte, die der Dämonenkiller darstellte, wurde Olivaro nun von der Schwarzen Familie tatkräftig unterstützt. Er führte einen erbitterten Krieg gegen die fremde Macht, seine unheimlichen Gegner.
    An dieser Stelle wandte ich mich für kurze Zeit von den Memory-Barren ab. Auch ich war als Tomotada in jenen Kampf hineingezogen worden. Ich war jetzt überzeugt, daß jener Daymio, den ich im Winter 1606 in Olivaros Auftrag getötet hatte, sein machtvollster Gegenspieler gewesen war. Als Schwarzer Samurai Tomotada hatte ich ihn mit meinem Wunderschwert Tomokirimaru erschlagen. Das Schwert, das selbst Stahl
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