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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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kannte, wich nicht aus dem Zimmer. Abi Flindt konnte Steiner nicht leiden; er blieb erst recht. Und auch Burian Wagner ging nicht; er war neugierig und hatte außerdem nichts Besseres zu tun.
    Wagner war ein Naturheilpraktiker, der auf verschlungenen Wegen zur Besatzung von Castillo Basajaun, dem Hauptstützpunkt der Dämonenbekämpfer, gefunden hatte. Er schnupfte Tabak und maulte, seit er auf Basajaun war, weil es kein vernünftiges Bier gab. An Wein konnte er sich nicht gewöhnen. Das französische oder spanische Bier, das mit den Lebensmittellieferungen auf die Burg kam, bezeichnete er als schlichtweg ungenießbar und nur zum Füßewaschen geeignet.
    Richard Steiner schlug nach einer Weile die Augen auf. Er schaute sich in dem modern eingerichteten Gästezimmer um.
    Bis auf den Rittersaal und einige andere historisch eingerichteten Räume war das Innere der Burg völlig umgestaltet worden. Es gab jetzt Büros mit Telefon und Fernschreiber, Arbeits- und Forschungsräume, einen Vortrags- und Diskussionsraum und bequeme Zimmer und Aufenthaltsräume für die Burgbewohner.
    Richard Steiner schaute die Männer und Frauen an, die ihn ihrerseits gespannt betrachteten. Er lächelte schüchtern.
    „Wie komme ich hierher?" fragte er.
    „Das wollten wir dich fragen", sagte Abi Flindt. „Es ist Wochen her, seit wir uns in Tokio getrennt haben. Wir haben dich vor dem Tor gefunden und ins Gästezimmer getragen. Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt, Steiner?"
    Richard Steiner blinzelte kurzsichtig. Seine Nickelbrille steckte in der Tasche seiner Lumpen. Coco und Ira Marginter hatten ihm Wein eingeflößt und ihm ein kreislaufstärkendes Medikament gegeben.
    „Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler", sagte er. „Ich wurde schon auf dem Flughafen von Tokio entführt, kurz nachdem ich mein Ticket gekauft hatte. Ich weiß nicht einmal, wer mich wegholte und wie ich fortgebracht wurde. Ich muß unter einem starken magischen Bann gestanden haben." „Oder man hat dir durch Magie oder Hypnose die Erinnerung geraubt", warf Coco ein.
    „Das ist auch möglich. Jedenfalls fand ich mich auf einer Vulkaninsel wieder, in der Gewalt einer Hexe, namens Lania. Zwischen dieser Hexe und einem Dämon, der Halmahera hieß und offiziell ein Tierfänger war, tobte ein erbitterter Kampf. Die ganze Insel ging unter. Ich konnte mich in ein Wasserflugzeug retten, mit dem ein paar von Halmaheras menschlichen Sklaven flüchteten. Dann muß wieder irgend etwas vorgefallen sein. Jedenfalls erwachte ich vor drei Tagen in der Nähe von Madrid, in einem bejammernswerten Zustand und ohne zu wissen, wie ich dorthin gekommen war. Mit viel Mühe schlug ich mich nach Andorra zum Castillo Basajaun durch."
    Abi Flindt runzelte skeptisch die Stirn. „Das ist aber eine wüste Story, Steiner."
    „Ich kann Ihnen keine andere erzählen. Tut mir leid, wenn sie sich unwahrscheinlich anhört."
    Abi Flindt hätte noch einige Fragen gestellt, aber Coco sagte energisch: „Richard ist erschöpft und braucht Ruhe. Ich werde noch eine Weile bei ihm bleiben. Ihr anderen geht jetzt bitte!"
    Burian Wagner hob die Schultern und ging als erster hinaus. Ira Marginter, Unga und schließlich auch der Däne folgten ihm.
    Flindt schnitt auf dem Korridor eine Grimasse.
    „Ich kann mir schon denken, was da drinnen jetzt vorgeht", sagte er. „Coco sollte sich schämen, sich schon so kurz nach Dorian Hunters Tod einem anderen Mann an den Hals zu werfen. Und auch noch Steiner! Ich möchte wissen, was sie an ihm findet."
    „Wenn sie sich für dich entschieden hätte, würde es dich wohl weniger stören, Abi", sagte Ira Marginter anzüglich. „Dorian Hunter ist tot. Coco mußte ihn mit eigener Hand töten, weil er von Dämonen besessen war und es keine Rettung mehr für ihn gab. Das ist sehr schlimm, aber nicht zu ändern. So wenig Zeit ist übrigens seit dem Tod des Dämonenkillers nicht vergangen. Soll Coco nun vielleicht bis zum Ende ihrer Tage wie eine Nonne leben?"
    „Mir gefällt dieser Steiner nicht", sagte Abi Flindt. „Und daß Coco ein Verhältnis mit ihm hat, gefällt mir auch nicht. Aber meine Sache ist das nicht. Obwohl ich immer das Gefühl habe, daß wir mit diesem Steiner noch einmal eine große Überraschung erleben werden - und wohl keine angenehme."
    „Das ganze Gerede bringt nichts ein", sagte Burian Wagner, der Bayer mit den ledernen Kniehosen. „Ich geh jetzt in den Aufenthaltsraum und probiere, ob endlich einmal besseres Bier geliefert worden ist. Kommst du
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