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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos
Autoren: L Courtenay
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ist elf Jahre alt und spurlos verschwunden … Nein, ich kann nicht in vierundzwanzig Stunden noch mal anrufen. In vierundzwanzig Stunden ist sie vielleicht schon tot !«
    Ich entdeckte Tori als Erste. Ich sah nur ihre Umrisse an unserem Gartentor, hinter dem die Trümmer unseres Hauses lagen. Wäre das Mondlicht nicht gewesen, hätte ich sie überhaupt nicht bemerkt. Sie musste uns seit mindestens fünf Minuten rufen gehört haben, und dass sie nicht geantwortet hatte, gab mir zu denken.
    Nachdem ich den anderen signalisiert hatte, dass sie zurückbleiben sollten, lief ich zu ihr. Wir standen erst mal eine Weile schweigend nebeneinander und betrachteten die schwarzen Ruinen.
    »Keine besonders schöne Aussicht«, sagte ich dann.
    »Ich gucke nicht, ich denke nach«, entgegnete Tori.
    »Worüber?«
    »Darüber, dass man von einer Sekunde auf die andere alles verlieren kann. Weißt du, Taya, ich habe unser altes Leben gern gehabt. Ich habe dieses Haus gern gehabt und unsere Tiere und … ach, einfach alles. Und dann ist mit einem Schlag alles weg, einfach so. Und jetzt ist auch noch bei Mama und Papa der Ofen aus.«
    Sie fing furchtbar an zu weinen. So schlimm, dass es sie am ganzen Körper schüttelte. Dann legte sie die Arme vor den Bauch und krümmte sich, als hätte sie sich am liebsten zusammengerollt, und heulte weiter. Und als sie fertig war, richtete sie sich wieder auf, wischte sich die Augen und sagte: »Das war jetzt nötig.«
    »Siehst du? Hab ich doch gesagt«, erwiderte ich selbstgefällig.
    »Tori!« Mama kam auf uns zugelaufen, schloss Tori in die Arme und drückte sie ganz fest. Es war genau die Art Umarmung, die Tori nicht ausstehen konnte. Matt nahm Mama das Telefon aus der Hand und entschuldigte sich bei der Polizei, bevor er es ausschaltete und in Mamas Tasche steckte. Joe und Biro sahen einfach nur erleichtert aus.
    Von Robs Haus schallte plötzlich Doris’ aufgeregtes Gebell zu uns herüber. Hasi heulte mit Feuereifer zurück. Es klang, als hätte die Wanderung durch den dunklen Stadtpark den Wolf in ihr zum Vorschein gebracht.
    »Vielleicht kann euer alter Nachbar uns allen einen Tee kochen«, meinte Matt.
    Ich hakte mich bei Tori unter, und wir folgten Mama, Matt und Hasi durch Robs Garten zur Hintertür. Biro und Joe gingen neben uns.
    »Entschuldige, dass das heute alles ein bisschen chaotisch war«, sagte ich zu Biro. »Erst die Dreharbeiten, dann der Streit, dann bin ich fast ertrunken, dann verkrachen sich auch noch meine Eltern, und Tori verschwindet. Nächstes Mal machen wir was Normaleres.«
    Doris war außer Rand und Band. Sie bellte wie so eine Türklingel mit Hundegebell, die immer weitermacht, solange man draufdrückt. Als Mama anklopfte, öffnete Rob mit einem völlig entsetzten Gesicht die Tür.
    »Bin ich froh, dich zu sehen, Anita!«, sagte er. »Ich habe gerade zwei Schlangen in meinem Heizungskeller gefunden.«

24
    Auf Regen folgt Sonnenschein
    »Das ist ein Zeichen, dass alles wieder gut wird!«, sagte ich freudestrahlend, als wir völlig hingerissen die zwei Pappkartons anstarrten, in denen sich unsere Schlangen befanden. Sie waren mit Paketband zugeklebt, und Rob hatte mit einem Bleistift Luftlöcher in die Deckel gemacht. »Fernando und Sufi haben überlebt , Tori! Ich meine, das ist doch ein Wunder!«
    Nachdem Joe und vor allem Biro sich überschwänglich für die Einladung zu den Dreharbeiten bedankt hatten, waren sie nach Hause in ihr gemütliches, normales, schlangenfreies Leben zurückgekehrt. Tori und ich hatten ihnen kurz nachgewinkt, dann waren wir rasch wieder in unser Zimmer gelaufen. Mama hatte uns nämlich erlaubt, dass wir die Schlangen über Nacht bei uns behalten durften – aber die Kartons mussten fest verschlossen bleiben, darauf hatte Rob bestanden.
    »Mamas Depris wegen Papa waren auf einmal wie weggeblasen, nicht wahr?«, sagte ich. »Ich dachte schon, sie knutscht Fernando von oben bis unten ab.«
    Tori ließ sich neben mir auf Robs durchgesessene Schlafcouch plumpsen. »Jetzt ist auch klar, warum Rob in den letzten Tagen keine Mäuse mehr gefangen hat«, meinte sie.
    »Und warum das Haus nicht mehr so schlimm nach Mäusen riecht«, fügte ich hinzu. »Er muss Fernando und Sufi eigentlich richtig dankbar dafür sein, dass sie sie gefressen haben. Und wer weiß, vielleicht hat er sogar schon daran gedacht, eine Schlange als Haustier zu halten, um das Mäuseproblem dauerhaft in den Griff zu kriegen!«
    »Das würde Doris wohl nicht so gut gefallen«,
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