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Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Titel: Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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alle Mal. Ich wischte die Farbdosen ab und ließ sie stehen,
ich fand, dass dies eine herrlich verächtliche Geste war, ebenso verächtlich,
wie Madlen meine Pammy behandelt hat. Seht, was ich gemacht habe und womit und
rätselt bis in alle Ewigkeit, was dieser verunstaltete Köper euch sagen will!
Die Pinsel wollte ich behalten, als Erinnerung an diesen Tag, der das Ende
meiner Reise bedeutete.«
    Eine
Gurkenmaske, dachte Kadir und sah in Gesas Augen, die ihre smaragdgrüne Farbe
wiedergewonnen hatten. Ruhig und mit einer gewissen mütterlichen Wärme
erwiderte sie seinen Blick. Seda hatte Recht gehabt, als sie damals darauf
bestand, dass nicht nur die Farben sondern auch die Kreise eine Bedeutung haben
mussten.
    Eine
verdammte, elende Gurkenmaske!
     
     

Epilog
    Addi
Haxler ergriff Kadirs ausgestreckte Hand und drückte seinen Arm wie einen Pumpenschwengel.
    »Danke,
Herr Bülbül, vielen Dank, dass Sie beim Trainer ein so gutes Wort für mich
eingelegt haben!«
    »Oh,
zuviel der Ehre!«, lachte Kadir. »Ich glaube, es gibt nichts, was Sie tun
könnten, dass Herr Popuczinski ernsthaft schlecht von Ihnen denken würde. Ohne
Sie liefe doch gar nichts, der Verein wäre verloren!«
    Addi
Haxler beugte sich verlegen und hoch erfreut zu Willem, der mangels anderer
erreichbarer Nahrung am Hosenbein des Zeugwarts knabberte. Kadir zog ein Foto
aus seiner Brusttasche und kniete sich neben Willem.
    »Bitte
ergebenst um ein Autogramm.«
    Willem
betrachtete mit glasigem Blick sein Konterfei und hob dann bereitwillig einen
Huf, um es auf das Foto zu stampfen.
    »Ein
wundervoller Abdruck, ich werde es in Ehren halten. Mach’s gut Willem und
erzähl deinen Kumpels, was für ein herrliches Urlaubsparadies die Türkei ist,
und dass das mit dem Schächten eine schlimme Übertreibung, wenn nicht gar ein
Märchen ist. Wenn wir doch noch in die EU aufgenommen werden, weiß ich
zumindest, wessen Fürsprache wir das verdanken.«
    »Wiedersehen,
Kadir, wenn Sie mal an einen Wechsel denken, lassen Sie es mich wissen. Der
Verein braucht sicher immer gute Sicherheitsleute.«
    Kadir
stand auf und drückte Rocco Erdmanns Hand.
    »Ich
habe meine Familie hier. Und meine Freunde. Ich glaube nicht, dass ich von hier
weggehe. Aber danke für das Angebot.«
    Rocco
nickte. Das verstand er, er verstand es nur zu gut. Leider war dies eine Welt,
in der sich Madlen nicht zurecht gefunden hatte.
    »Und
Sie brauchen glücklicherweise auch keinen Schutz mehr!«, fügte Kadir hinzu.
Rocco deutete auf den Mannschaftsbus, wo die beiden ToTos das Einladen der
Koffer zu überwachen schienen. Sie standen mit gekreuzten Armen vor der Brust,
und ihre Köpfe drehten sich robotergleich mal in die eine, dann in die andere
Richtung, doch immer wieder blieben ihre Blicke an Rocco haften.
    »Die
beiden werde ich nicht mehr los, ob ich nun Schutz brauche oder nicht!«,
grinste er. »So, ich steige dann mal besser ein. Danke auch, dass Sie die
Reporter heute bei unserer Abreise nicht zugelassen haben. Ich hätte keine
Fragen beantworten können, fühle mich noch etwas wackelig auf den Beinen und
hier drin.« Rocco klopfte sich gegen die Brust.
    »Keine
Ursache! Unser Kommissar Dalga hat sich förmlich um die Aufgabe gerissen, die
blutsaugende Journaille in ihre Schranken zu verweisen. So etwas liebt er, da
blüht er auf! Ich vermute, er hat sie alle zusammen in einen Pferch getrieben
und schwingt die Peitsche, wenn jemand muckt oder über das Gatter klettern
will. Guten Flug, Rocco! Und viel Glück in der Rückrunde, auch wenn ich
natürlich einer anderen Mannschaft die Daumen drücken werde, wenn Sie
aufeinandertreffen. Ich bitte um Verständnis.«
    »Versteht
sich. Dann drücken Sie mir wenigstens vorbehaltlos die Daumen, dass ich meine
Scheidung anständig geregelt bekomme. Ich hoffe nicht, dass wir uns unversehens
in einer Schlammschlacht wiederfinden.«
    Kadir
nickte. Leider hing der Gang der Ereignisse nur bedingt von Madlen und Rocco ab
und sehr viel davon, was die einschlägige Presse daraus machen würde. Sein
Cousin Devrim hatte ihm immer gesagt, dass es besser war nicht prominent zu
sein, und Kadir, der seinen Fußballercousin mehr als alle anderen bewunderte
und auch ein wenig um seinen Ruhm beneidete, hatte dies nie verstanden. Es war
doch herrlich, von allen so geliebt zu werden! Jetzt verstand er, was Devrim
gemeint hatte.
    Kadir
sah sich um und entdeckte Cem Yildiz, der mit Poppo sprach. Hin und wieder ließ
Cem seine Blicke zur Lobby und zurück
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