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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)
Autoren: Lee Child
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ebenso geschildert wie Schlafstörungen und gesteigerter Sexualtrieb. Die Luft wurde untersucht. Ergebnislos. Der starke Wind aus Wyoming wehte seit Tagen, und in den Gebieten weiter östlich waren keine Symptome dieser Art aufgetreten.
    Die Erkundungstrupps machten sich wieder an die Arbeit.
    Als Erstes entdeckten sie vier Meilen südlich des Epizentrums ein verunglücktes Fahrzeug: einen Enteisungswagen, den ein Flugplatz östlich von Rapid City als gestohlen gemeldet hatte. Der Laster war offenbar auf der von der Anlage wegführenden alten Landstraße nach Süden unterwegs gewesen. Auf der Fahrbahn lag eine geschlossene Schneedecke, und der Straßenzustand ließ zu wünschen übrig. Der Wagen war anscheinend bei hohem Tempo von der Straße abgekommen und hatte sich mindestens zweimal überschlagen. Wegen des Tanks und der Hebebühne lag sein Schwerpunkt ungünstig hoch.
    Ganz in der Nähe wurden zwei Tote aufgefunden. Zwei nicht identifizierbare Lateinamerikaner, die unter neuen schwarzen Parkas in Mexiko gekaufte dunkle Anzüge trugen. Sie wiesen schwere Verletzungen auf, wahrscheinlich als Folge des Unfalls, aber sie waren erfroren, als sie von dem Fahrzeugwrack wegzukriechen versucht hatten. Beide trugen illegale vollautomatische Waffen bei sich. Aus einer MP 5K waren drei Schuss abgegeben worden, aus der anderen neun. Auf diese Meldung hin stieß das Bureau of Alcohol, Tobacco und Firearms zu den Ermittlungsbehörden vor Ort.
    Die Erkundungstrupps rückten weiter vor. Am zweiten Tag gegen Mittag verlegte man die Vorposten an den Südrand des alten Militärflugplatzes. Dort wurde ein stark beschädigter, nicht mehr fahrtüchtiger neutraler Crown Vic entdeckt, den Einheimische definitiv als Eigentum der Boltoner Polizei identifizierten. Gefahren hatte ihn Polizeichef Tom Holland, der seit dem nächtlichen Großband verschwunden war. Im Bolton Police Department ging es drunter und drüber. Es hatte drei vor Kurzem verübte Morde aufzuklären, wobei eines der Opfer der stellvertretende Chief Andrew Peterson war.
    Auf einem Spaziergang fand ein aufmerksamer Feuerwehr mann die ausgebrannten Hülsen zweier Warnfackeln, eine an beiden Ecken der alten Landebahn, anscheinend sorgfältig platziert. Was die Möglichkeit einer Nachtlandung suggerierte, auch wenn bei der FAA kein Flugplan aufgegeben worden war. Aber einige Agenten behaupteten, mit Ferngläsern unmittelbar südlich des Brandherds verbogene Wrackteile erkennen zu können, die vielleicht die Überreste eines Verkehrsflugzeugs waren. Auf diese Meldung hin reihte sich das National Transportation Safety Bord in die Schlange ein.
    Am dritten Tag gegen Mittag zeigten Satellitenmessungen, dass der äußere Bereich auf zwanzig Grad abgekühlt war. Die Erkundungstrupps stießen weiter vor. Wie sich herausstellte, hatte der äußere Bereich einen Durchmesser von ungefähr hundert Metern. Offenbar war hier eine Art Feuerball entstanden, auf geflammt und wieder verlöscht – aber im Vergleich zu dem ei gentlichen Feuer nur kurz gewesen. Die Brandfahnder begannen mit Simulationen auf ihren Laptops. Die nähere Erkundung des inneren Bereichs ließ schwere Schäden erkennen. Etwa dreißig Meter vom Nullpunkt entfernt lag ein Häufchen Asche, bei dem es sich um menschliche Überreste handeln konnte. Einen großen Berg Aluminiumschrott identifizierte das NTSB als Überreste eines Verkehrsflugzeugs, wahrscheinlich einer Boeing 737.
    Die Erkundungstrupps rückten weiter vor – in eine unbelebte Welt aus noch rauchenden Wrackteilen, teils aus Eisen, teils aus Stahl, manche anscheinend von Fahrzeugen, einige kleinere möglicherweise von Waffen. Überall dazwischen Berge von Aluminiumschrott. Der Versuch, dazwischen menschliche Überreste zu finden, wurde gar nicht erst unternommen. Er wäre aussichtslos gewesen. Staub zu Staub, Asche zu Asche, buchstäblich.
    Halbwegs intakt war nur mehr der als Haus getarnte kleine Bunker mit der Treppe zu der unterirdischen Anlage, die der Air Force gehörte. Die Originalpläne waren verloren gegangen, aber gerüchteweise wusste man, dass sie vor über fünfzig Jahren erbaut worden war – nach damaligen Maßstäben bombensicher. Der Bunker hatte sich gut gehalten. Sein Dach war beschädigt, der Beton im Inneren blasig, abgesplittert und verkalkt, aber noch immer erstaunlich haltbar. Hier führten drei runde Schächte in die Tiefe: zwei wahrscheinlich mit Stahlrohren ausgekleidete Lüftungsschächte und eine Wendeltreppe, vermutlich ebenfalls
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